In Köln wurde gestern die Studie „Die Bedeutung der Luftfracht für das Rheinland“ vorgestellt, die von der Frankfurt University of Applied Sciences im Auftrag des Logistikregion Rheinland e.V. erarbeitet wurde. Zentrale Akteure beim Im- und Export von Luftfracht im Rheinland sind dabei die Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf, über die jährlich ein Warenwert von rund 21,4 Milliarden Euro abgewickelt wird. Das Volumen umfasst dabei etwa 360.000 Tonnen – pro Tonne wird eine Wertschöpfung von 59.500 Euro erzielt, 37-mal mehr als durchschnittlich über alle Transportträger.
Dazu zählen nicht nur Produkte des täglichen Bedarfs wie Obst oder Kleidung, sondern beispielsweise auch dringend benötigte Organe für den medizinischen Bereich. Laut der Studie wäre ohne Luftfracht das Geschäftsmodell von einem Viertel der rheinländischen Unternehmen eingeschränkt – und das zum Teil sogar erheblich. Vorteilhaft ist dabei das global eng vernetzte und agile Lieferkettensystem mit den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf als Dreh- und Angelpunkten. Direkt in der Luftfracht beschäftigt sind insgesamt rund 7.000 Arbeitskräfte.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Attraktivität der Region ohne die im Rheinland gegebenen Möglichkeiten für Luftfracht für Leitbranchen wie Pharma, Chemie und Automotive deutlich verringert wäre. Ohne sie würden auch strukturelle Wettbewerbsnachteile für die Ansiedlung von neuen Unternehmen mit internationalen Kundenbeziehungen entstehen.
Auch die Passagierluftfahrt spielt dabei eine wichtige Rolle, denn durch sogenannte Beiladefracht wird das Cargo-Streckennetz deutlich erweitert und bindet Luftfrachtmärkte direkt an, in denen die Nutzung von Vollfrachtern unwirtschaftlich wäre.

Thomas Schnalke
Thomas Schnalke, Vorsitzender der Geschäftsführung des Düsseldorfer Flughafens, zur Studie: „Insbesondere Güter des täglichen Bedarfs, Nahrungsmittel, Kleidung und Elektroartikel gelangen über unseren Flughafen schnell zu den Verbrauchern. Zu Beginn der Pandemie waren es außerdem dringend benötigte Schutzmasken und medizinische Hilfsmittel, die über den Düsseldorfer Airport ihren Weg ins Rheinland fanden. Aktuell gibt das Frachtgeschäft wichtige Impulse für die Streckenplanungen der Fluggesellschaften. Gleichzeitig eröffnet die Einflottung moderner Passagierflugzeuge mit attraktiven Frachtvolumina für Düsseldorf neue Chancen im Bereich der Beifracht. Gerade im Mittel- und Langstreckenbereich können so neue Angebote für unsere Passagiere entstehen und neue Märkte für Unternehmen erschlossen werden.“
Bildquellen
- Thomas Schnalke: Flughafen Düsseldorf GmbH
- Flughafen Düsseldorf: Ansgar M. van Treeck / Flughafen Düsseldorf