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Wassersportwirtschaft erwartet erfolgreiches Jahr 2023

Es gibt viele Metaphern, mit der die boot 23 begleitet werden kann. „Wieder auf Kurs“ wäre so eine oder „Eisberg achtern“ eine andere. Die Wahrheit ist: Die Branchen Messe und Wassersportwirtschaft atmen nach Jahren der Beschränkungen schlichtweg auf. „Die Menschen wollen aufs Wasser“, freut sich Karsten Stahlhut, Geschäftsführer Bundesverband Wassersport im Vorfeld der boot 23, die am 21. Januar ihre Schleusentore öffnet (wieder so eine Metapher).

Von der positiven Grundstimmung der Branche scheint also der Geschäftsführer ergriffen und beflügelt zu sein. So konnte Stahlhut sogar der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Reiseeinschränkungen etwas Gutes abgewinnen. Weitaus mehr Menschen als gewöhnlich hätten ihren Urlaub in Deutschland verbracht, so dass von der Ostsee im Norden bis zum Bodensee im Süden „kein Boot mehr am Steg lag“.

Dieser Trend werde sich auch in 2023 fortsetzen, prognostiziert er und orakelte: „Ich sehe eine sehr starke Saison voraus. Die Flugpreise steigen und die Menschen werden sich auf den Heimatmarkt konzentrieren.“ Kurzum: Er gehe davon aus, dass „der positive Trend weiter anhält.“

Entsprechend waren die Verkaufszahlen im letzten Jahr. Die Verkaufsräume seien „leergefegt“ gewesen. Für 2023 erwarte er in diesem Bezug mehr Normalität und umschreibt diese Tatsache mit den Worten: „Es gibt wieder etwas zu kaufen.“

Während also zum größten Teil die Nachfrage steigt oder sich normalisiert, betrachtet Stahlhut die „Einsteigerboote“ bis 40.000 Euro Kaufpreis als Problemkind. „In diesem Segment spüren wir eine abwartende Tendenz.“ Die Gründe dafür sind offensichtlich. Der Krieg in der Ukraine und auch die Inflation lassen die Interessenten für diese Preisklasse zurückhaltender agieren.

Brancheninfos

Laut der letzten Statistik des Bundeswirtschaftsministeriums von 2016 liegt die Wertschöpfung der Wassersportwirtschaft jährlich bei fünf Milliarden Euro. Etwa 65.000 Menschen sind in dieser Industrie beschäftigt.

Treibstoff ist teuer und der Verbrauch auf dem Wasser hoch und keineswegs klimaneutral. Deswegen versucht der Verband vermehrt das Interesse für alternative Antriebe – wie E-Motor – voranzutreiben. Eine, wie es scheint, Herkulesaufgabe, denn weniger als drei Prozent der Boote oder Schiffe werden derzeit von E-Motoren angetrieben. Das würde auch dem Freizeit- und Ruhebedürfnis anderer Urlauber entgegenkommen. Stichwort: Lautstärke der Motoren.

Ein weiteres Sorgenkind ist der Tauchsport, der unter den Reisbedingungen der letzten Jahre gelitten hat. Stahlhut: „Hier ist Hoffnung angesagt.“

Die Bootsmänner der Wassersportleitmesse: (v.l.) boot Director Petros Michelidakis, Karsten Stahlhut, Geschäftsführer Bundesverband Wassersportwirtschaft e.V., und Messechef Wolfram Diener.

Abwracken zu teuer

Nachhaltigkeit ist seit Jahren ein Thema. Schwer tut sich die Bootsindustrie damit ebenso wie andere Industriezweige. Doch nun keimt am Horizont dieser Freizeit- und Spaßkultur ein weiteres Problem auf, das bislang kaum Beachtung fand. Dabei geht´s um die Entsorgung der Boote und Schiffe, die nach durchschnittlich rund 35 Jahren ihren Lebenskreislauf beenden. Bislang finden die jährlich rund 600 bis 1.000 Schiffe ein unrühmliches Ende häufig als verwitterter, zu einem Stapel aufgeschichteter Müllhaufen oder als verstaubter Scheunenfund unter einer Plane. Der Grund: Die Entsorgung würde je nach Größe des Schiffes 8.000 Euro kosten. Deswegen fordert Karsten Stahlhut, Geschäftsführer Bundesverband Wassersportwirtschaft, ein besseres System und verweist auf Frankreich, wo für jedes Schiff jeder aktuelle Eigner in einen Fond eine Art Rückstellung einzahlt, aus dem die Verschrottung am Ende finanziert wird. Dies setzt allerdings voraus, dass alle Boote registriert werden, da bei vielen Schiffen die Eigentumsverhältnisse nicht geklärt sind. Auch das ist Deutschland 2023.

Messeinfos

Die boot 23 findet vom 21. bis 29. Januar statt. Der reguläre Online-Eintrittspreis beträgt 19 Euro, für www.boot.club.de und ADAC Mitglieder gibt es den vergünstigten Preis von 17 Euro. Eine Nachmittagskarte ist von Montag bis Donnerstag von 14:00 bis 18:00 Uhr für nur 10 Euro online erhältlich. An der Tageskasse vor Ort kostet der Eintritt 27 Euro.

Bildquellen

  • : Messe Düsseldorf
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