Helmut Winkler folgt auf Herbert Vogt, der nach sechzehn Jahren Vorstandstätigkeit altersbedingt aus dem Amt scheidet. Komplettiert wird das Vorstandsteam durch Erhard Wienkamp, Bereichsleiter der Messe Düsseldorf GmbH. Neues Mitglied im Aufsichtsrat der Brünner Messetochter wird Bernhard Stempfle, Geschäftsführer Finanzen der Messe Düsseldorf GmbH. „Die Leitungsgremien der Messe Brünn sind damit sehr gut für die Zukunft aufgestellt“, erläutert Werner M. Dornscheidt, Chef der Messe Düsseldorf. Man übernehme als Mehrheitseigner klar Verantwortung für die weitere Entwicklung des Messestandorts Brünn. Dies sei als Signal umso wichtiger, als sich die Messe Düsseldorf von ihrer Brünner Beteiligung trennen möchte und in Verhandlungen mit der Stadt Brünn stehe. Die Düsseldorfer halten bislang 61 Prozent an der Veletrhy Brno a.s., die Stadt Brünn 34 Prozent und einige Minderheitseigner 5 Prozent.
Messe Brünn agiert autark
Die Messe Brünn ist der wichtigste Messeplatz der Region Mittel- und Südosteuropa und agiert autark. Seit Beginn des Düsseldorfer Engagements 1998 wurde sie weder operativ noch strategisch in die Unternehmensgruppe integriert, um ihre große Handlungsfähigkeit im Wirtschaftsraum zu erhalten. Die Marktveränderungen in der Region – teilweise ausgelöst durch die Finanz- und Wirtschaftskrise – haben in den letzten Jahren jedoch zu einer stärkeren Regionalisierung des Messegeschäfts geführt. Diese Entwicklung öffnet sowohl der Veletrhy Brno a.s. als auch der Stadt Brünn neue Möglichkeiten für die Weiterentwicklung des lokalen Messeplatzes, die aber für die Düsseldorfer Messemacher kaum nutzbar sind. „Außerdem wollen wir uns international künftig stärker auf die asiatischen Märkte und Russland konzentrieren und in Europa nur noch auf dem Heimatgelände eigene Immobilien halten. Deshalb ist die Trennung von den Anteilen an der Gesellschaft folgerichtig“, so Dornscheidt.
Stabilisierung des Messeplatzes steht im Vordergrund
Helmut Winkler ist optimistisch: „Das Ziel der Messe Düsseldorf ist es, gemeinsam mit den Eigentümern und Partnern in Brünn die Voraussetzungen für eine weitere Stabilisierung des Messeplatzes zu schaffen“. In den letzten Jahren könne man deutliche Spuren der wirtschaftlichen Erholung der Länder in Mittel- und Südosteuropa feststellen, meint Winkler. Die Messe Brünn habe gute Chancen, ihre Stellung in dieser Region als führender Messeplatz zu verteidigen und auszubauen. Das Portfolio der Messegesellschaft sei sehr gut, die Wirtschaftsbeziehungen in die Nachbarländer eng und die Expertise der Messemacher hervorragend. Mit 130.000 Quadratmetern Netto-Ausstellungsfläche bietet der Messeplatz Brünn für die jährlich etwa 50 Veranstaltungen mit etwa einer Million Besuchern beste Bedingungen. 2014 wurden von der Brünner Gesellschaft 34 internationale Messen durchgeführt und 36 Mio. Euro umgesetzt. Das internationale Netzwerk umfasst rund 35 Vertretungen für ebenso viele Länder.