Unendliche Weiten vor Augen, endlose Staus vor der Nase. Und trotzdem bleibt die Faszination Camping und Caravan ungebrochen, so dass der Trek an Individualurlaubern ab Freitag nach Düsseldorf schaut und zieht. Der Caravan Salon 2023 läßt die Motoren bereits jetzt vorglühen.
Wie beliebt diese Form von Reisen ist, verdeutlichte Daniel Onggowinarso: „In den nächsten Jahren werden eine Million Reisemobile gemeldet sein.“ Allerdings, und das fügte der Geschäftsführer Caravaning Industrie Verband (CIVD) hinzu, seien die Kapazitäten an vielen Plätzen schon heute am Limit – während der Reise und außerhalb der Reisezeit. Denn: Trotz der noch bestehenden Lieferengpässe bei einigen Neuwagen, sei der Gebrauchtwagenmarkt „on fire“. Onggowinarso: „Dies ist das Auffangbecken für Leute, die nicht die Preisanpassungen mitnehmen wollen.“ Um es zu verdeutlichen. Der Einstiegspreis beim Caravan oder bei Reisemobilen liegt bei rund 50.000 Euro – und das Limit ist der Himmel. Naja, und irgendwo wollen die reisenden Tiny Houses oder rollenden Eigenheime auch eine – wenn auch nur – temporäre Heimat, sprich einen Stellplatz, finden.
Wenn aber diese Mobile unterwegs sind, was treibt sie dann an? Im Fokus steht dabei natürlich der E-Motor mit zwei, vielleicht auch drei allerdings großen Mankos. So fehle laut Onggowinarso einerseits die Nachfrage
und andererseits ist das zu hohe Gewicht kein Verkaufsargument. Da der „normale Pkw-Führerschein“ seit 1999 nur bis zu einem Maximalgewicht von 3,5 Tonnen gültig ist, wird an jedem Gramm gespart. „Und wenn ein Kilo überbleibt, wird in eine Satellitenschüssel investiert
“, schmunzelt Onggowinarso. Deswegen nun der Blick nach Brüssel, wo sich die Lobbyisten um eine Führerscheinerweiterung auf 4,25 Tonnen ins Zeug legen – nicht allein wegen einer größeren Satellitenschüssel. Doch generell sieht Onggowinarso die „E-Mobilität nur im Camper-Segment.“ Zumal – und da wird selbst bei Campern die gute Laune in den Abwassertank gespült – E-Caravans um rund 30 Prozent teurer angeboten werden müssten, als ein entsprechendes Pendant mit Verbrennermotor. Also das Aus für die E-Mobilität? So generell wollte es Onggowinarso dann doch nicht unkommentiert lassen. „Das kriegen wir in den Griff. Nur wann ist die Frage.“
Dass die Branche auf dem Weg der Normalisierung ist, soll auch der Caravan Salon beweisen. Mit einem Spitzenwert von 750 Ausstellern und 16 belegten Hallen samt Außengelände unterstreicht diese Leistungsschau ihren weltweiten Sonderstatus. Auf der Messe soll die Starterwelt einen besonderen Stellenwert einnehmen, ebenso wie die Sonderschau „Abenteuer Selbstausbau“, wobei das Abenteuer doch eher auf der Tour statt in der heimischen Garage mit Überraschungen gespickt sein sollte. Spektakuläre Neuheiten und vielfältige Geschäfte verspricht Stefan Koschke, Director Caravan Salon, von der diesjährigen Auflage. Schließlich sei die Trade-Show eine „Verkaufsmesse“.
Der Caravan-Salon startet am 25. August und endet am 3. September. Tickets gibt´s nur im Vorverkauf und nur online unter www.caravan-salon.de
Bildquelle: ©Messe Düsseldorf/C. Tillmann