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Keith Haring

Im Museum Folkwang in Essen ist 30 Jahre nach Keith Harings Tod eine große Retrospektive seines Werkes zu besichtigen. Eine überwältigende Ausstellung zeigt auf 1400 Quadratmetern in zehn Kapiteln über 200 Exponate, darunter Gemälde, Zeichnungen, Collagen, Videoarbeiten, Skulpturen, Fotografien und Archivmaterialien.

Ulrike Liedtke / Ulrike Liedtke

Keith Haring, 1958 in Pennsylvania geboren, entdeckt früh seine Liebe zu Cartoons und zum Zeichnen. Er nimmt nach der High School ein Werbegrafik-Studium auf, bricht es nach zwei Semestern ab und arbeitet als freier Künstler. Als er im Herbst 1978 nach New York City geht, schreibt er sich an der School of Visual Arts (SVA) ein. 1979 zieht er ins East Village und taucht in die multikulturelle und kreative Szene ein. Er besucht häufig den Club 57, ein Treffpunkt der Theater- und Kunstszene. Hier kann er seine Homosexualität frei ausleben.

Er schließt Freundschaften, schafft sich ein Netzwerk und organisiert Ausstellungen. Die Stadt ist für Keith Haring Atelier, Ausstellungsraum und Kommunikationsort. Die Energie der Stadt befeuert seine Energie. Er erschließt sich den urbanen Raum, er geht zum Publikum. Auf dem schwarzen Papier ungenutzter Plakatflächen entstehen mit Kreide die Subway Drawings.

„Es gibt ein Publikum, das ignoriert wird, aber das heißt nicht unbedingt, dass sie ignorant sind. Sie sind offen für Kunst, wenn diese offen ist für sie.“ Keith Haring

Er entwickelt ein „visuelles Vokabular – ein Wörterbuch der Bilder“ (Darren Pih). Bellende Hund, strahlende Babys, Engel, Roboter, fliegende Untertassen, Fernsehgeräte und Kofferradios bevölkern seine Zeichnungen und Gemälde.

„Ich werde konstant mit Einflüssen aus meinem Umfeld bombardiert. Ich hoffe nur, ich kann einige davon zurückwerfen.“ Keith Haring

Er arbeitet mit den unterschiedlichsten Materialien bei lauter Musik. Kalligrafie, japanische und chinesische Malerei, aztekische Symbolik und ägyptische Hieroglyphen beeinflussen seine Arbeit. Durch andere Künstler lässt er sich inspirieren – Jean Dubuffet, Pablo Picasso, Fernand Léger und Frank Stella. Jean-Michel Basquiat wir ein Freund, Andy Warhol sein Mentor. Zu Texten von William S. Burroughs schafft er zehn Siebdrucke, Apocalypse 1988, die jetzt im Besitz des Museum Folkwang sind. Für Madonna entwirft er Kostüme, für Grace Jones Körperbemalung. Mit Vivienne Westwood und Malcolm MacLaren arbeitet er zusammen an einer Kollektion.

Keith Haring engagiert sich sozial und politisch. Er eröffnet einen Pop Shop, um Kunst auch für die normale Bevölkerung erschwinglich zu machen. Kunst soll für jedermann zugänglich sein. Es entstehen Arbeiten, die im Kampf gegen AIDS eingesetzt werden. Er beteiligt sich an Demonstrationen der Aktivistengruppe ACT UP. 1989 gründet er die Keith Haring Foundation, die AIDS- und Kinderorganisationen unterstützt.

1990 stirbt Keith Haring an den Folgen seiner AIDS-Erkrankung.

Zur Ausstellung gibt es einen informativen Katalog zu einem zivilen Preis und ein außerordentlich umfangreiches und interessantes Begleitprogramm. Parallel läuft die Ausstellung „Rettet die Liebe! Internationale Plakate gegen AIDS“. 180 Plakate aus fünf Kontinenten werden gezeigt.

21. August – 29. November 2020

Museum Folkwang
Museumsplatz 1
45128 Essen

 

Ulrike Liedtke

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