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Gründungen: Düsseldorf und Kreis Mettmann trotzen dem Negativtrend

Dr. Nikolaus Paffenholz, Leiter Unternehmensservice der IHK Düsseldorf ©IHK Düsseldorf

Bundesweit wollen laut dem aktuellen „DIHK-Report Unternehmensgründung“ immer weniger Menschen ein Unternehmen gründen und sich selbstständig machen. Auch NRW-weit bestätigt sich diese Entwicklung. Allerdings setzt sich dieser rückläufige Trend in Düsseldorf nicht fort. 2022 gab es in der Landeshauptstadt insgesamt 6.337 Gründungen.

„Das sind zwar weniger Gründungen als im Vorjahr. Die Zahl der Gründungen in Düsseldorf ist damit aber höher als im ersten Corona-Jahr 2020 (+920) und auch höher als in den beiden Vor-Corona-Jahren 2019 (+447) und 2018 (+230)“, erklärt Dr. Nikolaus Paffenholz, Leiter Unternehmensservice der IHK Düsseldorf, die aktuellen Zahlen. Auch die Zahl der Existenzgründungsberatungen bei der IHK entwickelt sich in den ersten beiden Quartalen des laufenden Jahres positiv: Im ersten Halbjahr hat die IHK bereits 320 Existenzgründungsberatungen durchgeführt, das sind 71 Prozent der Beratungen des Vorjahres. „Dass Düsseldorf im Gegensatz zum bundesweiten Trend konstant sein Gründungsgeschehen halten kann, lässt sich dadurch erklären, dass es hier mehr Neugründungen als Abgänge. Auch die starke wirtschaftliche Situation in Düsseldorf und Standortfaktoren sind relevant, ein internationaler Standort mit einer entsprechend guten Infrastruktur und einem großen Angebot an potentiellen Mitarbeitenden ist für viele Gründerinnen und Gründer interessant“, so Dr. Nikolaus Paffenholz.

Allerdings wird die demografische Entwicklung, die sich für die Unternehmen in einem Fachkräftemangel niederschlägt, die Gründungsdynamik weiter unter Druck setzen. Die Entscheidung für die Selbständigkeit ist immer eine Alternative zur abhängigen Beschäftigung. Und die Rahmenbedingungen für gut qualifizierte Arbeitskräfte sind derzeit hervorragend. Schließlich bieten viele Unternehmen ihren Fach- und Führungskräften inzwischen so flexible und individuelle Arbeitsbedingungen, dass dies auch deren Gründungsmotivation beeinflusst.

Bürokratieabbau dringend notwendig

Da es auch weiterhin Neugründungen geben muss, um Betriebsaufgaben und Abwanderungen zu kompensieren, sollten aus Sicht der IHK der Unternehmergeist stärker gefördert und die Rahmenbedingungen für Existenzgründungen verbessert werden. In Befragungen beklagen Gründer etwa immer wieder die überbordende Bürokratie. „Ziel muss es sein, angehenden Unternehmerinnen und Unternehmern den Start ihres Gründungsvorhabens so einfach wie möglich zu machen. Dazu brauchen wir eine stärkere Nutzung digitaler Verwaltungsprozesse und eine bessere Vernetzung der verschiedenen Behörden. Vor allem aber brauchen wir eine neue Kultur des Ermöglichens statt des Reglementierens“, so Paffenholz.

Im Kreis Mettmann setzt sich die Struktur der Zugänge etwas anders zusammen als in der Landeshauptstadt. So wird das Wachstum des Unternehmensbestandes im Kreis vor allem durch Zuzüge von außerhalb getragen. Aber auch die Zahl der Neugründungen im Kreis ist stabil und liegt 2022 – mit Ausnahme von 2021 – leicht über den Vorjahren. „Hier zeigt sich, dass der Kreis Mettmann aufgrund der im Vergleich zu Düsseldorf bisher niedrigeren Kostenstruktur sehr attraktiv für Neuansiedlungen war. Auch die derzeit noch vorhandenen Flächen für Neuansiedlungen, u. a. im Technologiepark in Hilden und im Innovationspark in Heiligenhaus sind ausschlaggebend. Da Flächen endlich sind, brauchen wir neue Lösungen, wie wir Gewerbeflächenpotenziale erhöhen können. Wir appellieren daher an die Politik, die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Auge zu behalten und positiv zu gestalten“, kommentiert Marcus Stimler, Zweigstellenleiter der IHK Düsseldorf in Velbert.

Bildquellen

  • Dr. Nikolaus Paffenholz: IHK Düsseldorf
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