Die deutschen Gasspeicher sind nach Angaben der Bundesnetzagentur derzeit zu rund 94 Prozent gefüllt. Der Krisenstab der Landeshauptstadt zur Energie- und Gasmangellage ist darum am Donnerstag, 14. September, zu seiner vorerst letzten Sitzung zusammengekommen. Die verwaltungsinternen Arbeiten an Notfall- und Energiesparkonzepten werden aber weiter fortgesetzt. Sollte sich die Lage verändern, kann der Krisenstab kurzfristig wieder zusammenkommen.
„Unsere im Krisenstab beschlossenen Maßnahmen haben Wirkung gezeigt und uns sicher durch den vergangenen Winter gebracht. Ich möchte allen Mitgliedern des Krisenstabs ebenso wie den Beschäftigten der Verwaltung danken, die in einem gemeinsamen Kraftakt ambitionierte Einsparziele erreicht haben. Auch wenn ein energiesparendes Verhalten weiterhin geboten ist, lässt es die aktuelle Lage zu, dass wir unsere Arbeiten im Rahmen eines Krisenstabs vorerst ruhen lassen und uns nun in Arbeitsgruppen gesondert auf weitere Notfall- und Energiesparkonzepte konzentrieren können“, sagt Christian Zaum, Feuerwehrdezernent und Krisenstabsleiter.
So wurden etwa ein Konzept für den Katastrophenschutz entwickelt und Notfallmeldestellen definiert, an denen Bürgerinnen und Bürger im Falle eines längerfristigen Stromausfalls Notrufe absetzen sowie lebensrettende Sofortmaßnahmen eingeleitet werden können. Unter den Notfallmeldestellen sind Feuer- und Rettungswachen, Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehren sowie Polizeiwachen. Darüber hinaus werden zukünftig auch Notanlaufstellen eingerichtet: An rund 60 Standorten im gesamten Stadtgebiet können dann Hilfeersuchen der Bürgerinnen und Bürger angenommen und weitergeleitet werden, außerdem dienen sie als Informationsstellen.
Die Landeshauptstadt unterstützt darüber hinaus Bürgerinnen und Bürger bei gestiegenen Lebenshaltungskosten, etwa bei einer hohen Heiz- und Nebenkostenabrechnung oder Stromschulden aufgrund der Energie- und Gasmangellage. Mehr Informationen dazu gibt es hier.
Krisenstab wurde im August 2022 einberufen
Der Krisenstab zur Energie- und Gasmangellage wurde im August 2022 erstmalig einberufen und hat sich schwerpunktmäßig mit Notfall- und Unterstützungskonzepten sowie den Energieeinsparpotenzialen in Düsseldorf beschäftigt: Erreicht wurden etwa die Gaseinsparungen von 20 Prozent über alle Gebäudetypen durch die Reduzierung der Raumtemperaturen und Heizzeit sowie insbesondere durch die Sensibilisierung des Nutzerverhaltens. Darüber hinaus wurden zahlreiche Einzelprojekte umgesetzt. Beispielsweise wurden auf die Beheizung von zwei Dritteln der Gewächshausflächen an den Stockumer Höfen verzichtet und die Temperatur zur Pflege der Eisflächen an der Brehmstraße wurde reduziert.
Durch die Umstellung der Klärschlammtrocknung im Klärwerk Nord des Stadtentwässerungsbetriebes auf Teillastbetrieb konnte im Januar im Vergleich zum Vorjahr eine Reduktion des Stromverbrauchs um rund 51.000 Kilowattstunden und eine Reduktion des Gasverbrauchs um 711.000 Kilowattstunden erzielt werden – umgerechnet sind dies bezogen auf die Klärschlammtrocknung 53 Prozent Einsparung im Stromverbrauch und 58 Prozent im Gasverbrauch.
Bereits im März hat der Krisenstab zudem beschlossen, die Abschaltung der Beleuchtung an Baudenkmälern und Nichtwohngebäuden an insgesamt 168 Standorten im Stadtgebiet um ein Jahr bis zum 31. März 2024 zu verlängern. Auch die derzeitige Abschaltung von rund 8.000 Gaslaternen im Düsseldorfer Stadtgebiet in einem Zeitfenster von 1 bis 5 Uhr, beziehungsweise freitags, samstags und vor Feiertagen zwischen 3 und 5 Uhr, wird um ein Jahr verlängert. Durch die Teilabschaltung der Gaslaternen konnten bis Ende Februar 4.647.714 Kilowattstunden Gas eingespart werden, durch die Abschaltung der Beleuchtung an Baudenkmälern und Nichtwohngebäuden weitere 180.095 Kilowattstunden Strom.
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- Christian Zaum: Landeshauptstadt Düsseldorf