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Bleiben alle 11 Minuten zwei von drei verliebten Singles allein?

Die großplakatierte Werbekampagne „Alle 11 Minuten verliebt sich ein Single über Parship“ verschwindet langsam wieder aus dem Stadtbild. Stimmen die Zahlen, bleiben jeden Tag bis zu 130 verliebte, wahrscheinlich frustrierte Singles auf der Strecke. Denn wenn nur einer sich verliebt, ist noch lange nichts gewonnen.

Die großplakatierte Werbekampagne „Alle 11 Minuten verliebt sich ein Single über Parship“ verschwindet langsam wieder aus dem Stadtbild. Stimmen die Zahlen, bleiben jeden Tag bis zu 130 verliebte, wahrscheinlich frustrierte Singles auf der Strecke. Denn wenn nur einer sich verliebt, ist noch lange nichts gewonnen.

Der Mensch ist ein Suchender und vielfach ungewollt allein. Um diesem Missstand abzuhelfen, hat sich im digitalen Zeitalter die Kontaktanbahnung per Mausklick etabliert. Die Partnersuche im Netz hat es von Chiffren der Zeitungsannoncen mit Fotowunsch auf das offenherzige Niveau der sozialen Plattformen gebracht. Liebe sanbahnung im Netz ist gesellschaftlich akzeptiert. Laut einer Bitkomstudie suchen 16 Prozent der Deutschen in Internet-Singlebörsen oder per Dating-App nach Partnern. Das sind immerhin rund neun Millionen Bundesbürger. Der Markt boomt. Wurden 2004 gerade einmal 45 Millionen Umsatz mit Datingbörsen generiert, waren es zehn Jahre später schon 192 Millionen Euro.

Ganz ohne Risiko geht das laut einer weiteren Bitkom-Studie nicht vonstatten Denn bei der Partnersuche im Internet nehmen es viele mit der Wahrheit nicht so genau: Rund jeder vierte Nutzer von Internet-Singlebörsen oder Dating-Apps (23 Prozent) gibt an, schon ein- oder mehrmals falsche Angaben gemacht zu haben.

Nehmen wir einmal an, Menschen verlieben sich tatsächlich in das Foto oder in das Profil eines Mannes oder einer Frau auf einer Online-Partnerbörsenplattform. Dann handelt es sich hierbei keineswegs um ein Phänomen der digitalen Kommunikation, sondern um ein altbekanntes Motiv der Literatur, die so genannte Fernliebe oder amour de loin. Die Frage, wie Menschen an den richtigen Partner gelangen, hat sich – jedenfalls nach Adam und Eva – immer wieder gestellt. Und die Idee einer Liebesverbindung unter Fremden war immer schon ein Thema. Der Königssohn Paris wollte unbedingt die schöne Helena erobern, von deren Liebreiz er nur gehört hatte. Am Ende der Geschichte brannte jedoch nicht Paris, sondern ganz Troja.

Minne âne sehen – Liebe ohne Bilder

Auch im Mittelalter war die Schönheit fremder Frauen, von der erzählt wurde, der Grund für Brautwerbungsfahrten in ferne Länder. So macht Siegfried von Niederlanden sich auf den Weg zum Hof der Nibelungen in Worms. Sein künftiger Schwager Gunther war ebenfalls in Fernliebe zur eiskalten Brünhilt entbrannt und auch der wilde Hunnenkönig Etzel liebte Kriemhild vom Hörensagen. Wie die ganze Geschichte endet, ist bekannt. Die Nibelungen brennen in der Halle und werden abgeschlachtet.

Betrachten wir diesen Sagenstoff unter dem Blickwinkel, welche Singles sich erfolgreich verliebten, sind das allein Siegfried und Kriemhilt. Gunthers Liebe wird nicht erwidert, die Etzels auch nicht. Dieses Ergebnis deckt sich ziemlich genau mit den Angaben des Bitkom-Verbandes, nach dessen Erhebungen die Suche im Internet in 36 Prozent der Fälle zu einer Liebespartnerschaft führt. Ob also digital oder analog – die Erfolgsaussicht einer Fernliebe scheint über die Jahrhunderte konstant zu bleiben. Einzig der Ausgang ist heute gnädiger – ein Mausklick und der unerwünschte Verliebte ist weg.

 

Susan Tuchel

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