Connect with us

Hi, what are you looking for?

Aktuell

Taylor Swift und Düsseldorf: zwei große Gewinnerinnen

Als Ersatzspieler sprang ich bei der Verleihung der MTV EMAs ein, Allerdings nur zu Besuch und fast privat. Aber ist ein Journalist jemals privat unterwegs? Gerne schildere ich meine persönlichen Eindrücke aus dem Innenraum des Domes.

Es kann nur einen geben, in diesem Fall allerdings eine. Taylor Swift war die große Gewinnerin der MTV EMA Verleihung in Düsseldorf. Sie erhielt vier der wertvollen Trophäen und holte sie persönlich im PSD Dome ab. Ihr großer Kontrahent, der derzeit omnipräsente Harry Styles, musste sich bei sieben Nominierungen mit nur einer Auszeichnung begnügen.

(Zur Info: Ich hatte nicht vorgehabt, die Preisverleihung zu besuchen. Ich musste kurzfristig einspringen, weil jemand absagte, und so fand ich mich im Innenraum des PSD-Domes wieder. Meine persönlichen Eindrücke schildere ich hier. Den leicht gekürzten Pressetext von DLive mit allen Gewinnern gibt´s hier.)

Gegen 16 Uhr ging die Meldung auf Instagram viral. Taylor Swift sei im Privatjet in Düsseldorf gelandet. Eine Nachricht, die bis kurz vor der Liveübertragung im Innenraum des Domes – wo ich als „Ersatzspieler“ stand – nicht alle erreicht hatte. Erst als auf den Videoleinwänden der Halle die Sängerin auf dem Roten Teppich erschien, schien klar, dass mit der 32-jährigen Amerikanerin die große Gewinnerin des Abends in Rath persönlich erschien. Die Lobpreisung der Fanbase nahm in diesem Moment einen Lautstärkepegel an, der mit dem Starten eines Jets in direkter Nähe vergleichbar war. Würde ich sagen, die Stimmung hätte nur noch durch einen musikalischen Auftritt getoppt werden können, so – kam es leider nicht dazu. Traurig und schade, ja sogar ein wenig enttäuschend. Ein solcher Mega-Star wie Taylor Swift hätte auch ohne Soundcheck und ohne musikalische Begleitung einen Song anstimmen können. Die Huldigung und die Dankbarkeit der Fans wären ihr gewiss gewesen. Sidekick: Sting hatte vor Jahren auf einer Veranstaltung in Düsseldorf seine Gitarre ausgepackt, drei Lieder performt, manchmal den Ton nicht richtig getroffen, was den Anwesenden aber gleichgültig war. Es war Sting live!

MTV EMAs ein Glücksfall für Düsseldorf

Ich möchte es noch einmal betonen. Dass die MTV EMAs in Düsseldorf verliehen wurde, war ein Glücksfall und steht nicht in der und zur Diskussion. DLive und Düsseldorf bewiesen, solche Events „stemmen“ zu können. Das strahlte in die Welt hinaus ebenso wie die innovative Lichtshow und die Lichteffekte, die eine Reminiszenz an „Kraftwerk“ darstellten. Die Künstler zeigten alle eine starke Live-Performance und ließen den PSD Dome beben. Keine Frage, es war spektakulär und wie meine 17-jährige Begleiterin wunderbar ausdrückte: „Irreal.“

Natürlich ist eine solche Verleihung ein Ereignis, das den Bekanntheitsgrad der Landeshauptstadt fördert. Laut MTV wurde dieser Abend live in 170 Länder übertragen. Und natürlich war die MTV EMA Music Week in Düsseldorf ein – aus meiner Sicht – großartiger Erfolg. Dafür gebührt dem Team von DLive Respekt und ein großes Dankeschön.

Anscheinend ließ der Einfluss der Düsseldorfer Truppe um ihren Chef Michael Brill am Abend und in der Halle jedoch nach. Kurzum: Es war nicht alles Gold, was glänzte.

Nicht „DLike“

Während der Einlass in den Dome angesichts des Besucherandrangs relativ zügig voranschritt (rund 40 Minuten), stockte es insbesondere vor der Damentoilette im Foyer, da für den Innenraum anscheinend nur eine aufgeschlossen war. Das war nicht „DLike“. Ebenso wie die teilweise aus Frankfurt herangekarrten Ordner (Sicherheitspersonal wäre übertrieben), die jeden mit Vehemenz daran hinderten, eine Toilette auf den oberen Rängen aufzusuchen. Lag es an dem VIP-Schild, das überall, nur nicht für das Innenraumfußvolk, leuchtete?

Nächster Punkt: Handyverbot im Innenraum – ohne Begründung, denn auf allen Sitzplätzen, also bei den „VIPs“, war das Mobile erlaubt. Na gut, die kamen bei den Kamerafahrten und -schwenks auch nicht ins Bild, brauchten nicht beide Hände, um zu applaudieren oder die Blinklichter an den Handgelenken in die Höhe zu strecken. Ich fand´s gut, da ich endlich mal wieder ein Konzert live und nicht durch das Displays eines vor mir in die Höhe gereckten Handys erleben durfte (was mich zunehmend davon abhält, Konzerte zu besuchen). Allerdings – und das ist nicht fair – was bringen solche Verbote, wenn sie umgangen und nicht sanktioniert werden? Meine junge Begleiterin sah mich häufiger enttäuscht und verärgert an, da sie sich an die Vorgaben hielt. Noch nicht einmal ein eigenes Foto von Taylor Swift! Andere wiederum hielten sich nicht an das Gebot – und die Ordner? Die scheuchten lieber jemanden in einem völlig entvölkerten Durchgang durch eine zwei Meter daneben liegende Tür („Hier ist nur Eingang!“), als die wenigen leicht identifizierbaren Handynutzer zu sanktionieren. Noch einmal: Was nutzen demnach Regeln, wenn sie nicht umgesetzt werden?

Über die Auftritte der Künstler schweige ich. Nicht weil sie schlecht waren, im Gegenteil. Dafür nutze ich die Mitteilung des starken DLive-Teams. Und das Moderatorenpaar Rita Ora und Taika Waititi (der mich entweder an Kevin Kline und George Clooney erinnerte) sowie die Moderationen (zu langatmig) sollen andere bewerten. Auch für die Werbepausen, die in der Halle als Stimmungsbremse aufgefasst wurden, ist MTV verantwortlich. Nicht verwunderlich, dass der Musiksender zwei Warm-Upper vor dem Ende jedes Werbebreaks auf die Bühne schickte, um für die richtige Stimmung bei der Live-Schalte zu sorgen. Während der britische Kollege in Jeans und T-Shirt das Publikum animierte und teilweise mitriss, war das deutsche Pendant eine Klasse für sich. In einem goldenen Anzug ließ er nichts unversucht, um die Menge im Innenraum am Ende der Werbepausen wieder auf Temperatur zu bringen. Als er allerdings „Hölle“ von Wolfgang Petry anstimmte, um eine halbwegs starke Resonanz des Publikums zu erfahren, war deutlich spürbar, wie verzweifelt der Mann im goldenen Anzug (ich hätte gerne ein Foto dazu online gestellt, aber Handyverbot) wirklich war.

MTV an Strahlkraft verloren

Zum Abschluss. Bereits vor der letzten Performance hatten schon viele Menschen den Innenraum verlassen und die Heimreise angetreten. Das gibt es bei jeder Veranstaltung, allerdings war dies insbesondere im Innenraum, wo ich mich befand, auffallend stark festzustellen. Auch die Frage an einige um mich herumstehende Frauen und Männer, ob sie überhaupt noch MTV schauen, wurde durch die Bank verneint. Natürlich ist dieser Eindruck nicht repräsentativ, doch deckt er sich mit meinen eigenen Empfindungen. Der einst starke Videokanal MTV existiert nur noch als Marke und feiert sich mit der Verleihung selbst, mehr nicht. Am deutlichsten zeigte es sich für mich darin, dass nicht ein Vertreter oder eine Vertreterin der derzeit weltweit angesagtesten Musikwelle „K-Pop“ im PSD-Dome erschien. Wie der Stern von Bethlehem hat MTV an Strahlkraft verloren. Man kennt ihn, aber man ist nicht mehr von ihm und seiner Botschaft überzeugt. Brauchen wir also in Düsseldorf wirklich einen MTV-Club?

Den leicht gekürzten Pressetext von DLive mit allen Gewinnern gibt´s hier.

Bildquellen

  • Vor dem Dome: Manfred Fammler
Werbung

Aktuell

Die Wirtschaft Nordrhein-Westfalens stabilisiert sich auf niedrigem Niveau – das zeigt das aktuelle NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima, das sich im November zum dritten Mal in Folge aufgehellt...

Aktuell

Es geht um die zweite Chance im Job – um die nachgeholte Berufsausbildung: Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten NGG hat Unternehmen in der Landeshauptstadt aufgerufen, eine...

Aktuell

Die Stimmung in der Filmwerkstatt Düsseldorf ist vorweihnachtlich gespannt. 18 deutsche Kurzfilme wurden für den Wettbewerb um den 96. Oscar eingereicht, darunter fünf in...

Aktuell

Der Verwaltungsrat der NRW.BANK hat Johanna Antonie Tjaden-Schulte und Dr. Peter Stemper zu Mitgliedern des Vorstands der NRW.BANK bestellt. Eine Neubesetzung wurde notwendig, da...

Aktuell

Sie gilt als fachkundig und sattelfest: Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung. Beim Gnadentaler Unternehmer-Tisch in Neuss bewies die Ministerin, dass sie darüber hinaus...

Aktuell

Das Verarbeitende Gewerbe in Nordrhein-Westfalen hat im Jahr 2022 mit 1.151.Petajoule 12,4 Prozent weniger Energie verbraucht als im Vorjahr 2021. Wie das Statistische Landesamt IT.NRW...

Weitere Beiträge

Aktuell

Mit ihrer Mobilitätsstation Bachplätzchen hat die Landeshauptstadt Düsseldorf es unter die Finalisten für den Deutschen Mobilitätspreis in der Kategorie „Good Practice“ geschafft. Das 2.500...

Aktuell

Die Deutsche Telekom hat in der Landeshauptstadt bereits mehr als 50.000 Haushalte mit Glasfaserleitungen versorgt. Diese können jetzt Glasfasertarife mit einer Downloadgeschwindigkeit von 1.000...

Aktuell

Die Münchener Straße ist eine der wichtigsten Schnellstraßen, die im Süden von Düsseldorf in die Stadt hinein- und hinausführen. Über der stark frequentierten Straße...

Aktuell

Die Stadtverwaltung Düsseldorf hat Leitlinien erarbeitet, wie die bestehenden Gaslaternen auf energieeffizienten und nachhaltigen Strombetrieb umgerüstet werden können. Dabei wird nur der Energieträger der...

Aktuell

Tonnen von Baumaterial mit Asbest stecken in Düsseldorf in Altbauten: „Von 1950 bis 1989 kamen Asbest-Baustoffe intensiv zum Einsatz. Es ist davon auszugehen, dass...

Aktuell

Sie zählt zu den bedeutendsten Malerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Sigrid Kopfermann, Enkelin des Flugpioniers Otto Lilienthal. Die Künstlerin, die in erster...

Aktuell

Rund sieben Monate vor Turnierstart ist Düsseldorf „bereits gut aufgestellt“ für die UEFA EURO 2024, die mit fünf Spielen auch in der Landeshauptstadt gastieren...

Werbung