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3M Studie: Deutsches Handwerk hat ein Imageproblem

Laut den Daten des 3M State of Science Index ziehen in Deutschland besonders wenige Menschen eine handwerkliche Ausbildung in Betracht

Mit Wärmepumpen effizient heizen, Glasfaserkabel für die voranschreitende Digitalisierung verlegen, mit sanierten Immobilien der Wohnungsnot entgegenwirken: Die drängenden Großprojekte der Gesellschaft sind ohne Handwerk und vergleichbare Fachkräfte nicht zu stemmen. Doch Heizungsbauern, Fliesenlegern und Co. fehlt der Nachwuchs. Dabei finden 93 Prozent der Deutschen, dass der Arbeitsmarkt mehr Fachkräfte benötigt. 81 Prozent geben an, dass sie Menschen respektieren, die einen Handwerksberuf ergreifen wollen – aber sie würden es selbst nicht tun. Weltweit liegt dieser Wert mit 68 Prozent niedriger.

Das geht aus dem State of Science Index 2022 hervor. Für die groß angelegte Studie befragt ein globales Forschungsunternehmen im Auftrag des Technologiekonzerns 3M rund 17.000 Personen in 17 Ländern.

„Menschen, die in Handwerks- und anderen Ausbildungsberufen arbeiten, tragen entscheidend zum Funktionieren und zum Fortschritt unserer Wirtschaft sowie unserer Gesellschaft bei“, so Oliver Leick, Human Resources Leader für die Central Europe Region (CER) bei 3M. „Deshalb bilden wir nicht nur selbst aus. Sondern wir wollen verstehen, welche Gründe junge Menschen von einer entsprechenden Berufswahl abhalten. Wir möchten mit der Befragung zentrale Erkenntnisse sammeln, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“

Deutsche bewerten finanzielle Perspektiven des Handwerks weltweit am schlechtesten

Nur 28 Prozent der Deutschen haben jemals eine Laufbahn im Handwerk in Betracht gezogen. Das ist der niedrigste Wert aller berücksichtigten Länder. Global sind es immerhin 51 Prozent. Lediglich 49 Prozent der Deutschen glauben, dass sie mit einer solchen Ausbildung ähnlich gut verdienen könnten wie mit einem Beruf, der ein vierjähriges Universitätsstudium erfordert. Auch mit dieser Einschätzung ist Deutschland das Schlusslicht in der Befragung; der weltweite Durchschnitt beträgt 71 Prozent. 53 Prozent der Deutschen begründen ihre Entscheidung gegen eine handwerkliche Tätigkeit damit, dass sie beruflich andere Interessen verfolgen wollten.

Nicht nur das traditionsreiche Handwerk mit seinen rund 5,6 Millionen Beschäftigten erfährt in der Bundesrepublik kaum Beliebtheit. Auch digitale Kompetenzen haben für deutsche Beschäftigte im weltweiten Vergleich einen niedrigen Stellenwert. Nur 56 Prozent der deutschen Studienteilnehmer glauben, dass ihre digitalen Kenntnisse ihnen helfen werden, in ihrer Karriere voranzukommen. Damit haben Polen (57 Prozent) und Deutschland weltweit die niedrigsten Werte, der globale Durchschnitt beträgt 75 Prozent. Nur vier von zehn Deutschen machen sich Sorgen, ob sie in einem Arbeitsmarkt mithalten können, der zunehmend auf digitale Kenntnisse setzt. Diese Prozentzahl liegt in allen anderen befragten Ländern höher, im Schnitt bei 64 Prozent.

Bildquellen

  • Handwerker: 3M Deutschland GmbH
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