Andreas Ehlert wird die Handwerkskammer Düsseldorf auch in den kommenden fünf Jahren führen. Der 59-Jährige selbstständige Schornsteinfegermeister aus Düsseldorf wurde am Mittwoch von der 90-köpfigen Kammervollversammlung, die sich aus 60 Arbeitgeber- und 30 Arbeitnehmervertretern zusammensetzt, in geheimer Wahl mit großer Mehrheit als Präsident bestätigt. Ehlert amtiert seit dem 1. April 2014; es ist seine dritte Wahlperiode. Mit jeweils ähnlich großen Mehrheiten im Amt bestätigt wurden außerdem der Kfz-Mechaniker und Automobilkaufmann Karl-Heinz Reidenbach als Vizepräsident für die Gesellenseite und Elektrotechnikermeister Gerd Peters als Vizepräsident von Arbeitgeberseite.

Von links: Arbeitgebervizepräsident Gerd Peters, Kammerpräsident Andreas Ehlert und Arbeitnehmervizepräsident Karl-Heinz Reidenbach
Ehlert stellte seinen Dank an die Vollversammlung der Kammer für den breiten Rückhalt in einen größeren Zusammenhang: Die Handwerksfamilie habe während der Pandemie „große Geschlossenheit“ und vielfältige Solidarität mit den betroffenen Branchen gelebt. Während drei Viertel der Unternehmen mit dem Bau- und Ausbaugewerbe an der Spitze gut oder sogar sehr gut dastünden, gehe es etwa einem Viertel der Betriebe „wirklich schlecht“. Vor allem den körpernah Dienstleistenden wie den Friseuren und Kosmetikern, Gewerken mit Ladenlokal wie den Kfz-Autohäuser und den Gesundheitshandwerken, sowie allen Branchen, die aufgrund von Veranstaltungsverboten kaum noch Aufträge hätten, wie den Maßschneidern, Fotografen oder im Cateringgeschäft engagierten Fleischern. Ehlert würdigte die Kreativität und Innovationskraft, mit der zahlreiche Handwerksunternehmen sich selbst Wege aus der Rezession gebahnt hätten, etwa Messebauer, die jetzt Küchen oder Nießschutzwände für den Einzelhandel produzierten.
Der Kammerpräsident, der auch die Dachorganisation Handwerk.NRW leitet, mahnte einen „verlässlichen Fahrplan für die Unternehmen bis zum Sommer“ an, damit die Betriebe „Perspektive erkennen“ und weiterarbeiten könnten. Ehlert: „Wer nicht weiß, was morgen kommt, der nimmt kein Geld in die Hand“.
Corona-Krise soll nicht zur Ausbildungskrise werden
Stimmten die äußeren Voraussetzungen, dann habe „das Handwerk hat eine große Zukunft vor sich“, zeigt sich Ehlert zuversichtlich. Die Wirtschaft stehe vor gewaltigen Transformationen, die nur mit dem Handwerk gemeistert werden können. Egal ob Smart Home, Energie- und Mobilitätswende, Gesundheitswirtschaft oder Automatisierung: Das Handwerk ist der Umsetzer in der Praxis. Es sind Handwerkerinnen und Handwerker, die neue Technologien auf unsere Straßen, in unsere Häuser und unsere Unternehmen bringen,“ fasste Ehlert unter Applaus den Arbeitsauftrag an den Wirtschaftssektor zusammen – und appellierte abschließend an die Delegierten der Vollversammlung, der Nachwuchssicherung trotz der aktuell erschwerten Umstände weiterhin vollste Aufmerksamkeit zu widmen. „Die Corona-Krise darf nicht zur Ausbildungskrise werden. Ich werbe dafür, dass wir weiter ausbilden. Und wir als Kammer werben intensiv dafür, dass sich junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk entscheiden.“
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- HWK Düsseldorf Präsidium Peters Ehlert Reidenbach: Hans-Jürgen Bauer
- Andreas Ehlert: HWK Düsseldorf
