Japan und die japanische Kultur sind schon lange ein wichtiger Bestandteil der Düsseldorfer Lebensart. Nun wird diese um einen weiteren künstlerischen Aspekt erweitert. Im Hetjens-Museum wurde jetzt wurde Sonderausstellung „Gold und 1.000 Farben – Kunsthandwerk aus Japan“ eröffnet. Vergrößerte japanische Farbholzschnitte aus dem Kunstpalast Düsseldorf laden die Besucherinnen und Besucher ein, in die Welt des Alten Japan einzutauchen
Der Unterschied zwischen dem überbordenden europäischen Historismus-Stil und der traditionellen japanischen Ästhetik könnte größer nicht sein. Die Teekeramik vereint wie kaum eine andere Gattung innerhalb der Angewandten Kunst die ästhetischen Prinzipien Japans. Die meist asymmetrisch gebauten Gefäße weisen schlichte Malereien sowie dunkle oder erdfarbene Glasuren auf. Für den Export hingegen entwickelte sich eine Keramikproduktion, deren reiche Farbigkeit und feinste Goldmalerei ganz auf den westlichen Geschmack ausgerichtet war.
Motive aus Pflanzen- und Tierwelt
Besonders beliebte Motive kamen aus der Pflanzen- und Tierwelt. Die Jahreszeiten sind in der japanischen Kultur wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens. In der Kunst werden diese vor allem über die Blumensymbolik ausgedrückt. Wie in anderen Kulturen sind auch in Japan Tiere mit bestimmten Eigenschaften verbunden, die sich auf den Menschen positiv auswirken. Sie sollen Glück bringen oder ein langes Leben verheißen. Eines der bekanntesten Tiermotive in Ostasien und speziell auch in Japan sind Kraniche, die sich als Motiv auf zahlreichen kunsthandwerklichen Gegenständen finden.
Die schintoistischen Naturreligionen mit ihren zahllosen Göttern und Dämonen wirkten auf die Europäer fremdartig und faszinierend zugleich. In Japan wurden parallel zu den Naturreligionen auch die buddhistischen Glaubensausrichtungen praktiziert. Für den westlichen Markt produzierten die japanischen Kunsthandwerker zahlreiche Gefäße und Figuren, für deren Gestaltung verschiedene Gottheiten und mythologische Figuren vermischt wurden.
In der Ausstellung werden den japanischen Keramiken japonistische Arbeiten gegenübergestellt. Die Objekte stammen zum großen Teil aus der Sammlung Hildegard und Wilhelm Preker, die das Hetjens jüngst als Schenkung erhielt. Sie werden ergänzt durch hochkarätige Leihgaben aus Museums- und Privatbesitz wie etwa raffinierte japanische Fächer und feine Elfenbeinarbeiten aus dem Deutschen Fächermuseum Bielefeld. Komplettiert wird das Bild durch bemalte und bestickte Seidenkimonos.
Die Sonderausstellung ist vom 20. Oktober 2022 bis 26. Februar 2023 im Hetjens-Museum an der Schulstraße zu sehen.
