In den 19 Beiträgen dieses Bandes findet man sehr unterschiedliche Antworten auf diese Fragen. Ein Kapitel für sich bilden die engen Beziehungen zwischen Düsseldorf und Japan, die der ehemalige Generalkonsul Ryuta Mizuuchi aufschlüsselt. Tief in die Geschichte der deutsch-japanischen Beziehungen führt der Beitrag der Japanologin Michiko Mae, die vor allzu eingefahrener Routine in den aktuellen Beziehungen ebenso warnt wie vor weltpolitischen Veränderungen zu Lasten der Beziehungen zu Japan, unserem „Wertepartner in Fernost“.
Der Anspruch der Messe Düsseldorf war es schon immer, „die ‚Welt’ nach Düsseldorf zu holen und Wandel in den Handel zu bringen“, wie Werner Dornscheidt, der langjährige Chef der Messegesellschaft, schreibt.
Internationale Fach- und Führungskräfte, die sich länger in der Stadt aufhalten, schätzen die Lebens- und Arbeitsqualität vor Ort, weiß Johannes Grünhage von der IHK Düsseldorf. Der „Charme einer kleineren Metropole“ liegt nicht zuletzt in der hier praktizierten Willkommenskultur, die mit dem Expat Service Desk den auswärtigen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und deren Familien von Beginn ihres Aufenthaltes an zur Seite steht.
Online-Umfrage zu Düsseldorf
Etwa 3000 junge Leute kommen jährlich nach Düsseldorf, um am Institut für Internationale Kommunikation (IIK) Deutsch zu lernen mit dem Ziel, in Deutschland zu studieren oder zu arbeiten. Bei einer Online-Umfrage unter Sprachkursteilnehmern aus 41 Ländern finden 85 Prozent Düsseldorf schön, 53 Prozent erleben die Einwohner als hilfsbereit, 45 Prozent halten sie für aufgeschlossen und 41 Prozent für tolerant.
Auch kulturelle Faktoren spielen eine wichtige Rolle bei der Wahrnehmung Düsseldorfs in der Welt. In einigen Beiträgen kommen die Schattenseiten sowie die Randständigkeit Düsseldorfs unter den Metropolen zur Sprache. Hier geht es um literarische Porträts, Hollywoodfilme, die „Tatort-Stadt“ oder skurrile Namen. Wenig erfreulich ist, dass der Stadtname durch den „Vampir von Düsseldorf“, den Serienmörder Josef Kürten, international bekannt wurde. Doch dies hatte die überraschende Konsequenz, dass Düsseldorf bis heute gerne in Hollywoodfilmen erwähnt wird oder für manchen Gag herhalten muss. Wie und warum, das ist nachzulesen in dem Beitrag von Matthias Jung: „Der Name macht`s. Warum Düsseldorf international bekannt ist.“ Dem bekannten Bild der weltoffenen Stadt am Rhein werden „aus Sicht der Welt“ also eine ganze Reihe neuer Facetten hinzugefügt.
Neuerscheinung:
Helmut Brall-Tuchel (Hrsg.): Mit anderen Augen – Düsseldorf aus Sicht der Welt, Düsseldorf 2020 (Grupello Verlag, 215 S., ISBN 978-3-89978-388-9, Preis: 25,00 Euro)
Bildquellen
- mit_anderen_augen_duesseldorf_aus_sicht_der_welt: Grupello Verlag