Der Heinrich-Heine-Platz erhält eine weitere Chance. Stadt Düsseldorf und die Carschhaus-Besitzer Signa stellten die neuesten Pläne für eine Umgestaltung vor. Aus der Öde soll ein innerstädtischen Kleinod werden.
Es ist für die nächsten Jahrzehnte wahrscheinlich die letzte Möglichkeit, an dieser zentralen Stelle in der Innenstadt, radikal einzugreifen und diese umzugestalten – und das haben alle Beteiligten auch vor. Ob Individualverkehr, Radfahrer oder Fußgänger, keine Gruppe wird verschont. Den einen wird´s freuen, den anderen vielleicht weniger, was auf die jeweilige Fraktion zukommt. Doch der Reihe nach, zuerst der neue Heinrich-Heine-Platz.
Heinrich-Heine-Platz: Dieser wird ebenerdig und statt der Natursteinbestuhlung sollen nun Bänke aus Messing und Holz (Sitzfläche) zum Ausruhen oder Verweilen einladen. Diese Bänke werden die Bäume umsäumen. Überhaupt Bäume. Laut Planung sollen zwölf neue Bäume rund um das Carschhaus gepflanzt werden. Drei hinter dem Haus (Hunsrückenstraße), zwei auf der Seite zur Flingerstraße, der Rest halt auf der neuen Oberfläche, die damit noch nicht am Ende des Grüns ist. Hochbeete sollen den Platz optisch und sicherheitstechnisch zur Heine-Allee abgrenzen.
Eine frühe Kritik an einer Rampenführung ins Untergeschoss haben sich Stadt und Signa angenommen und reagiert. Stattdessen führt nun eine Treppe in Form einer Schnecke auf die untere Ebene des Kaufhauses. Auch die wurde in der Endplanung etwas kleiner als ursprünglich vorgestellt. Während der Öffnungszeiten führt sie ins Kaufhaus, danach endet sie allerdings im Nichts. Eine frei zugängliche Treppe in der Altstadt, von außen nicht einsehbar? Durchaus gewagt, durchaus mutig. Unter anderem soll aber ein Licht- und Sicherheitskonzept diesen Abgang vor Vandalismus und Verunreinigung schützen.
Heinrich-Heine-Allee: Da der Platz vergrößert wird, fallen die beiden Fahrspuren in Richtung Kasernenstraße weg, die zu einer Sackgasse wird. Der Platz erhält somit eine direkte fußgängige Anbindung an das Wilhelm-Marx-Haus und dem Durchgang zum Musikbrunnen. Der Individualverkehr wird einspurig mit Gegenverkehr über die Allee hinaus durch die Breite Straße in Richtung Süden (Graf-Adolf-Platz) geführt, wo auch zukünftig die Ausfahrt des Parkhauses Carschhauses zu finden sein wird. Für die Passanten bedeutet die schmalere Straße, dass nur noch eine Ampel zwischen dem altem Kaufhof und dem Heine-Platz stehen wird, die Verkehrsinsel fällt somit weg.
Der Taxistand für 15 Fahrzeuge wird bleiben, aber mit einem Grünstreifen von der Fahrbahn getrennt. Allerdings wird zwischen Taxen und Fahrbahn der Radweg auf dem Grünstreifen verlaufen. Konfliktpotenzial programmiert?
Überhaupt Konflikt und Radweg. Dieser soll in eine Fahrtrichtung über den Grünstreifen am Taxistand und dann auf der Straße am Heine-Platz vorbeigeführt, um anschließend mit Radfahren aus der Gegenrichtung am Wilhelm-Marx-Haus zur Kasernenstraße über den erweiterten Platz geleitet werden. Konflikt mit Fußgängern? Durchaus möglich, siehe aktuelles Beispiel Schadowstraße.
Bleiben noch die Fragen nach dem Pavillon, den Kosten und dem Zeitrahmen.
- Die einzige Frage, die mit Sicherheit zum Pavillon beantwortet werden kann, ist, dass er verschwindet. Wohin weiß derzeit niemand.
- Die Stadt will 10,5 Millionen Euro in das Projekt stecken. Inwieweit sich Signa an weiteren Kosten beteiligt, wurde nicht gesagt. Die Gespräche seien kurz vor dem Abschluss.
- Nach dem Weihnachtsmarkt 2022 werden die Baumaßnahmen beginnen, die 2024 ihren Abschluss fänden. Danach sollen 4.000 Quadratmeter Innenstadtfläche im neuen Glanz erstrahlen.
Und wer weiß, vielleicht lässt sich an irgendeiner Stelle auf der großen Fläche ein kleines Plätzchen finden mit einem kleinen Hinweis auf den Namensgeber des Kleinods, verdient hätte er´s.
Bildquellen
- : Foto: Michael Gstettenbauer Stadt Düsseldorf