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NRW-Geschäftsklima: Industrie sorgt für Stimmungsplus

Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW.BANK ©Christian Lord Otto / NRW.BANK

Nach einer monatelangen Talfahrt hat sich die Stimmung in der nordrhein-westfälischen Wirtschaft im Oktober zum zweiten Mal in Folge aufgehellt. Das zeigt das aktuelle NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima, für das im Auftrag der Förderbank monatlich 1.500 Unternehmen befragt werden. Das Stimmungsplus ist insbesondere auf bessere Geschäftserwartungen in der Industrie zurückzuführen.

Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima ist im Oktober erneut spürbar um 1,0 auf -10,9 Saldenpunkte gestiegen. Anders als im September zeigten sich die Unternehmen diesmal auch mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufriedener. Der entsprechende Umfragewert stieg um 1,6 auf -1,3 Punkte. Auch die Werte zu den Geschäftserwartungen verbesserten sich, um 0,5 auf -20,1 Punkte. „Der Befragung zufolge fasst die Wirtschaft hier bei uns in Nordrhein-Westfalen langsam wieder Tritt“, sagt Eckhard Forst, Vorsitzender des Vorstands der NRW.BANK. „Auch, wenn wir von einem branchenübergreifenden Aufschwung noch ein ganzes Stück entfernt sind, stimmt insbesondere die rückläufige Inflation optimistisch.“

Industrie: Materialengpässe lösen sich zunehmend auf

Der aktuelle Anstieg des NRW.BANK.ifo-Geschäftsklimas ging fast ausschließlich auf das Verarbeitende Gewerbe zurück. Bis auf die Möbel- und die Textilindustrie verbesserte sich die Stimmung im Oktober in allen Industriebranchen. Das Plus ist insbesondere auf bessere Geschäftserwartungen zurückzuführen, während die aktuelle Geschäftslage unverändert blieb. So nahm die Skepsis der Industrieunternehmen deutlich ab. Das lag unter anderem an der Auftragslage in der Industrie. Diese bleibt der Umfrage zufolge zwar schwierig, verschlechterte sich jedoch nicht weiter. Außerdem: Von Engpässen bei Vorprodukten und Rohstoffen sind nur noch knapp ein Fünftel der befragten Industriefirmen betroffen. Mitte 2022 waren es noch drei Viertel. Die industrielle Kapazitätsauslastung sank dagegen im Zuge der kraftlosen Umsätze weiter, um drei Prozentpunkte auf 78,7 Prozent.

Dienstleistungen: Geschäftslage verschlechtert, Erwartungen verbessert

Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima kaum verändert. Es ging marginal um 0,2 Saldenpunkte zurück. Die Unternehmen waren etwas unzufriedener mit ihren laufenden Geschäften. Dafür bewerteten sie ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate besser. Auffällig ist das solide Stimmungsplus in der Branche Information und Kommunikation, wo sich die Auftragslage jüngst deutlich entspannte.

Bauhauptgewerbe: Rekord beim Auftragsmangel

Auch im Bauhauptgewerbe ist der Indikator gesunken, und zwar um 1,4 Saldenpunkte. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen an die nächsten sechs Monate wurden von den Bauunternehmen schlechter bewertet. Ein Grund dafür: Der Auftragsmangel hat inzwischen höchsten Stand seit rund 15 Jahren erreicht. Allerdings spielen Engpässe bei Rohstoffen und Materialen praktisch keine Rolle mehr. Nur noch zwei Prozent der befragten Bauunternehmen klagte darüber. Während sich der Hochbau in Nordrhein-Westfalen zuletzt etwas stabilisiert hat, trübte sich die Stimmung im Tiefbau ein. Die bis dato krisenfeste Branche ist nun ebenfalls immer stärker mit sinkenden Neuaufträgen und rückläufigen Baupreisen konfrontiert.

Handel: Inflation macht Einzelhandel zu schaffen

Der Handel beurteilte nicht nur die gegenwärtige Lage schlechter, sondern blickt auch pessimistischer auf die künftigen Geschäfte. Sorgen bereitet den Händlern vor allem die Entwicklung der Umsätze, die zuletzt im Jahr 2009 vergleichbar schwach waren. Besonders schwierig ist die Situation im Einzelhandel. Auch wenn die Inflation aktuell rückläufig ist, sind die Folgen der Preisentwicklung noch nachhaltig spürbar, weil sie auf die realen Einkommen drücken, was wiederum die Kauflaune der Konsumenten hemmt.

Bildquelle: ©Christian Lord Otto / NRW.BANK

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