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NRW-Geschäftsklima: Stabilisierung der Wirtschaft erhält leichten Dämpfer

Gabriela Pantring, Vorstandsmitglied der NRW.BANK ©NRW.BANK

Nach drei Anstiegen in Folge hat sich das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima im Dezember branchenübergreifend wieder eingetrübt. Die befragten Unternehmen waren nicht nur unzufriedener mit den gegenwärtigen Geschäften, sondern blickten auch skeptischer auf das erste Halbjahr 2024.

Das NRW.BANK.ifo-Geschäftsklima hat sich im Dezember um 3,1 Saldenpunkte auf -10,7 Punkte verschlechtert und damit den starken Zugewinn des Vormonats eingebüßt. Zum Jahresende zeigten sich die befragten Unternehmen wieder vermehrt unzufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Der entsprechende Umfragewert sank um 2,6 Zähler auf ‑3,1 Saldenpunkte. Noch stärker trübten sich die Erwartungen an die nächsten sechs Monate ein. Mit einem neuen Stand von -18,0 Punkten (Vormonat: -14,4 Punkte) überwiegt weiterhin der Pessimismus unter den Unternehmen.

„Nachdem sich das Geschäftsklima in den vergangenen Monaten erholen konnte, erhält die Stabilisierung der nordrhein-westfälischen Wirtschaft nun einen leichten Dämpfer“, sagt Gabriela Pantring, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der NRW.BANK. „Die Gründe sind vielfältig. Zwei davon: eine eher schwache Weltkonjunktur und verhaltene private Konsumausgaben im Inland. Positiv stimmt hingegen die Hoffnung auf nicht weiter steigende Zinsen.

Stimmung im Handel am schlechtesten

Im Groß- und Einzelhandel ist das Geschäftsklima im Dezember mit Abstand am stärksten von -26,8 auf -31,9 gefallen. Die Unternehmen beurteilten die gegenwärtige Lage merklich schlechter. Der entsprechende Umfragewert sank auf den niedrigsten Stand seit April 2020. Hintergrund waren sehr schwache Umsätze im wichtigen Weihnachtsgeschäft. Des Weiteren trübten sich die ohnehin schon äußerst pessimistischen Erwartungen der Händler weiter ein.

Dienstleistungen: Gastgewerbe blickt skeptisch in die Zukunft

Auch im Dienstleistungssektor verschlechterte sich die Stimmung im Dezember. Ausschlaggebend war ein Einbruch bei den Geschäftserwartungen um 7,5 Zähler. Mit einem neuen Stand von -7,8 Saldenpunkten sind die Aussichten der Dienstleister wieder mehrheitlich pessimistisch. Mit der aktuellen Geschäftslage waren die befragten Unternehmen hingegen ein Stück zufriedener, auch wenn das Niveau des Lageindikators mit 14,0 Punkten weiterhin unterdurchschnittlich notiert. Im Gastgewerbe trübte sich das Geschäftsklima beträchtlich ein. Der dort zuletzt vorherrschende Optimismus schlug in merkliche Skepsis um. In Anbetracht der Entscheidung der Bundesregierung, den reduzierten Mehrwertsteuersatz von 7,0 Prozent mit Ende des Jahres auslaufen zu lassen, erwarten viele Gastronomiebetriebe eine Abschwächung ihrer Geschäftstätigkeiten.

Verarbeitendes Gewerbe: Maschinenbau und chemische Industrie positiver gestimmt

Im Verarbeitenden Gewerbe trübte sich das Klima spürbar von -17,2 auf ‑18,6 ein. Die Industrieunternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage zwar etwas weniger schlecht als im Vormonat. Allerdings nahm zugleich der Pessimismus bei den Erwartungen überproportional zu, unter anderem rechnen die befragten Unternehmen mit einem schlechteren Exportgeschäft. Besonders stark verschlechterte sich die Stimmung in den beiden Metallbranchen. Im Maschinenbau sowie in der chemischen Industrie gab es hingegen ein Plus. Nach acht Preissenkungen in Folge wurden jüngst die Verkaufspreise für Industriegüter teilweise wieder erhöht. Auch für die nahe Zukunft sind weitere leichte Erhöhungen anvisiert.

Bauhauptgewerbe: Weitere Verschlechterung der Geschäfte erwartet

Im Bauhauptgewerbe ist der Geschäftsklimaindikator von -32,9 auf -33,8 und damit auf den niedrigsten Wert seit Juli 2009 gefallen. Die Firmen beurteilten nicht nur ihre aktuelle Lage schlechter: Angesichts des hohen Zinsniveaus und der damit verbundenen schwachen Bautätigkeit geht etwa jedes zweite Unternehmen von einer weiteren Eintrübung der Geschäfte aus. Bei den Baupreisen zeichnet sich eine Bodenbildung ab. Nach sieben Rückgängen in Folge, werden für die nächsten Monate kaum noch Senkungen erwartet.

Bildquelle: ©NRW.BANK

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  • Gabriela Pantring: NRW.BANK
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