Ein Mitarbeitergespräch ist so ziemlich das Angsteinflößendste, was einem als Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerin passieren kann. Face to Face sitzen sich Führungskraft und Mitarbeitende gegenüber und es geht um alles. Und manchmal steht sogar eine Beförderung im Raum.
Vielleicht wartet man im Stillen schon Jahre auf die Beförderung und ist richtig wütend, dass noch niemand das eigene Talent entdeckt hat. Womöglich ist das letzte Projekt ziemlich gut gelaufen und man hat Lust, mehr Verantwortung zu übernehmen. Ob man als Arbeitskraft dann auch tatsächlich befördert wird, hängt vor allem vom eigenen Verhalten ab. Mit nur einer unbedachten Äußerung kann alles dahin sein. In ihrem Ratgeber „3, 2, 1 Beförderung“ nennt Frederike Wanstrath solche Fettnäpfchen. Als Geschäftsführerin hat sie schon viele Bewerbende kennengelernt und kann so aus eigener Erfahrung sagen, was sie überzeugt und wann sie müde abwinkt.
Nicht mit dem Finger auf andere zeigen
Zu den Fettnäpfchen gehört der Verweis auf Kolleginnen und Kollegen und deren Arbeit. Die eigene Arbeit zu überhöhen, indem wir über die Ergebnisse von Mitarbeitenden lästern, ist in vielerlei Hinsicht unangemessen. Zudem ist Lästern einfach keine schöne Eigenschaft. Außerdem kann es sein, dass die Führungskraft die Arbeit dieses einen Kollegen oder dieser einen Kollegin tatsächlich ganz gut findet. Ein klassisches Eigentor.
Vielleicht hat man die Führungskraft aber sogar selbst über diesen Kollegen oder diese Kollegin lästern hören und will sich jetzt bei ihr gutstellen. Aber selbst dann ist Lästern nicht schlau. Denn eine Führungskraft wird hinterfragen, warum man mit dem Finger plötzlich auf die fehlerhafte Arbeit eines bzw. einer anderen zeigt. „Wenn er bzw. sie bemerkt, dass du aus Angst oder Neid handelst, zeigst du, dass du keine Führungspersönlichkeit bist und besser auf einer unteren Position bleibst“, so Frederike Wanstrath. Und schon rückt die Beförderung wieder in weite Ferne.
Mit Haltung überzeugen
In ihrem Ratgeber zeigt die Geschäftsführerin der Berliner Spirituosenmarke Brandstifter, wie man sich strategisch auf ein Beförderungsgespräch vorbereitet, aber auch, welche Haltung es benötigt. Denn ein Beförderungsprozess ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Frederike Wanstrath empfiehlt, alle paar Jahre die Position zu wechseln und die Karriereleiter emporzuklettern.
Damit das klappt, müssen Leistungen ständig reflektiert und festgehalten werden. Außerdem empfiehlt die Expertin, ein gutes Netzwerk aus wichtigen Kontakten aufzubauen. Denn zum Schluss überzeugt man in jedem Bewerbungsgespräch als Mensch.
Roter-Reiter-Fazit: Mindset, Strategie und durchdachte Durchführung: „3, 2, 1 Beförderung“ beleuchtet den Prozess einer Beförderung aus vielen Perspektiven. Ein guter Ratgeber für alle, die ihre nächsten Karriereschritte strategisch planen möchten.
— Roter Reiter —
Bildquellen
- 3,2,1 Beförderung: GABAL GmbH, 2023