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Prognose: Erhöhungsbudgets deutscher Unternehmen verharren 2024 auf hohem Niveau

Laut den Ergebnissen einer aktuellen Studie der Lurse AG bestimmten Inflation und Fachkräftemangel auch im kommenden Jahr die Vergütung der Belegschaft.

Symbolfoto: Favorit-Media-Relations GmbH

In der aktuellen Wirtschaftslage haben die hohen Inflationsraten sowohl Auswirkungen auf die Gehaltserhöhungsbudgets als auch auf die Erwartungen der Angestellten. Darüber hinaus beeinflussen die jüngsten Tarifabschlüsse und der anhaltende Fachkräftemangel in vielen Branchen weiterhin die Planung der Unternehmen. Die aktuelle Studie „Trends in Vergütung und HR 2023/2024” der Unternehmensberatung Lurse belegt: Die Erhöhungsbudgets für 2024 dürften zwar nicht so hoch ausfallen wie in diesem Jahr, sie verharren aber auf hohem Niveau, so das Fazit der Unternehmensberatung nach Auswertung der Ergebnisse.

Auch in diesem Jahr befragte Lurse zwischen Mai und August Personalverantwortliche von insgesamt 237 deutschen Unternehmen zur Einkommensentwicklung 2023 und zu ihrer Budgetplanung für 2024. Die Studie umfasst nach eigenen Angaben alle relevanten Wirtschaftszweige in Deutschland. Die meisten der befragten Unternehmen sind große Mittelständler oder Konzerne: 57 Prozent beschäftigen laut Lurse-Mitteilung mehr als 1.500 Menschen. Ebenso viele erwirtschaften demnach einen Jahresumsatz von über 500 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte, 54 Prozent, sind tarifgebunden. Neben Branchenauswertungen analysiert Lurse die Daten auch nach Mitarbeitergruppen.

Gehaltssteigerungen 2023 „unerwartet hoch”

„Die Folgen der Corona-Krise und des Ukraine-Kriegs haben die Lohnpolitik der Unternehmen bereits 2022 stark geprägt. Diese Entwicklung hielt an“, sagt Maximilian Evers, Partner bei Lurse. Im vergangenen Jahr hatten die Unternehmen für 2023 noch mit einem durchschnittlichen Gesamterhöhungsbudget von 3,9 Prozent über alle Mitarbeitergruppen hinweg gerechnet. Tatsächlich lag der Wert mit 4,4 Prozent deutlich darüber. Nur im Top-Management blieben die Erhöhungen mit 3,5 Prozent im erwarteten Rahmen. Die stärksten Zuwächse – im Schnitt 4,6 Prozent – konnten die Beschäftigten in der Automobilwirtschaft verbuchen. Legt man die Unternehmensgröße als Maßstab an, zeigt sich: Die stärksten Gehaltssteigerungen mit durchschnittlich 4,9 Prozent gab es 2023 in Unternehmen mit weniger als 500 Millionen Euro Jahresumsatz.

57 Prozent der befragten Firmen hat die Gehälter ihrer Belegschaften im laufenden Jahr stärker als üblich erhöht. 47 Prozent geben als Grund die anhaltend hohe Inflationsrate an. 17 Prozent nennen auch den Fachkräftemangel als Grund.

Auch 2024 herausfordernde Lohnpolitik

Für das kommende Jahr rechnen die befragten Unternehmen laut Studienergebnissen mit einem Gesamterhöhungsbudget von durchschnittlich 3,9 Prozent über alle Mitarbeitergruppen. Die tarifgebundenen Firmen liegen mit 3,7 Prozent leicht unter, die nicht-tarifgebundenen mit 4,2 Prozent leicht über diesem Wert. Branchenspezifisch planen die Unternehmen der Elektrotechnik-, Elektronik- und Halbleiter-Industrie mit 4,1 Prozent das höchste Gesamterhöhungsbudget. Von den niedrigsten Zuwächsen mit 3,6 Prozent gehen die Pharma-, Chemie- und Mineralöl-Firmen aus. Die Analyse nach Unternehmensgröße ergab dagegen keine wesentlichen Unterschiede. „Gegenüber dem laufenden Jahr rechnen die Studienteilnehmenden insgesamt also mit einer sich leicht abflachenden Kurve in der Gehaltsentwicklung”, so Maximilian Evers.

Mehr Geld vor allem für untere Lohngruppen

Nur 8 Prozent der Studienteilnehmenden haben keine inflationsbedingten Anpassungen gewährt oder dies zukünftig geplant. Die Mehrheit zahlte zumindest einen Teil der steuerbegünstigten Inflationsausgleichsprämie in diesem Jahr aus. Bei der Hälfte der Unternehmen erfolgten die Ausgleichszahlungen einheitlich über alle Mitarbeitergruppen hinweg. Dort, wo ein Unterschied gemacht wurde, sind die Bezieherinnen und Bezieher kleinerer und mittlerer Einkommen stärker berücksichtigt worden als etwa das Top-Management.

„Allgemein herrscht mit Blick auf die Gehaltserhöhungsrunde im Jahr 2024 noch etwas Unsicherheit”, so Maximilian Evers. „Jedes zehnte Unternehmen plant im kommenden Jahr mit geringeren Gehaltserhöhungsbudgets oder nutzt die noch verfügbare Inflationsausgleichsprämie, die bisher von vielen Unternehmen nur teilweise in Anspruch genommen wurde.” Zum Jahreswechsel hin, werde es eine erneute Erhebung der Erhöhungsbudgets geben, so die Prognose von Lurse.

Bildquellen

  • Gehaltserhöhung: Favorit-Media-Relations GmbH
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