Die Weltbörsen reagierten bisher relativ gelassen auf die neuen Eskalationsgefahren im Ukraine-Krieg. Die Indices an der Wall Street und der deutsche Leitindex Dax erreichten neue Allzeithochs. Auch Bitcoin und Gold bleiben weiterhin gefragt. Zudem konnte der Ölpreis weiter zulegen. Die Börsen aus Osteuropa machen weiterhin viel Freude, vor allem die Aktien aus Kasachstan und Georgien als neue Wachstumsregionen. Der KTX-Index für Aktien aus Kasachstan schloss am 28. März sogar mit einem Plus von 16,7 Prozent, nachdem er im letzten Jahr schon ein Plus von 32 Prozent erreichte. Georgien ist jetzt neuer EU-Beitrittskandidat und wird ebenso wie die Ukraine von der EU hofiert.
Weltbörsen boomen weiter trotz zunehmender geopolitischer Risiken
Die Weltbörsen zeigten sich bisher relativ unbeeindruckt von den verschärften geopolitischen Risken und stiegen sogar auf neuen Allzeithochs. Der S&P Index stieg auf das neue Allzeithoch von 5.224 Indexpunkten und der Dax auf das neue Allzeithoch von 18.492 Indexpunkten, was ein Plus seit Jahresbeginn von 10,79 Prozent bzw. 10.28 Prozent bedeutet. Insbesondere KI-Aktien zogen die Indices wieder einmal nach oben, obwohl der Einsatz von KI im Industriebereich und auch im militärischen Bereich nicht unumstritten ist und auch Gefahren in sich birgt. Gefragt waren auch weiterhin Kryptowährungen wie der Bitcoin mit Kurs von über 70.000 US-Dollar, der nun vor seinem „Halving“ steht und zuletzt aber auch wieder etwas nachgab. Gold erfreute die Anleger mit einem neuen Allzeithoch von 2.233 USD/Unze. Und auch einige Rohstoffe wie Kupfer und Öl konnten im Preis zu legen auf 8.886 USD/Tonne bzw. 87 USD/Barrel. Insofern waren auch einige Gold- und Ölaktien wieder gefragt.
Osteuropa als lukrativer Markt zur Diversifikation
„Tue nie alle Eier in einen Korb“, ist eine alte Anleger-Regel nicht nur zum Osterfest. Anleger sollten daher auch die Chancen in Osteuropa zur Diversifikation wahrnehmen, die sehr vielseitig sind. 10 Börsen aus Osteuropa zählten Ende März schon wieder zu den 30 am besten performenden Börsen der Welt. Vor allen Dingen die kleinen Mini-Börsen aus Südosteuropa wie aus Slowenien, Kroatien, Serbien, Bulgarien und Rumänien boomen jetzt, was Anleger über ein SETX-Zertifikat oder über Balkan-Fonds abdecken können.
Die Bruttosozialprodukt-Wachstumsraten sind im Durchschnitt wesentlich höher als in Westeuropa und dabei ist die Staatsverschuldung wesentlich geringer, wobei vor allem Banken aus Osteuropa profitieren. Zudem sind die Dividendenrenditen in Osteuropa im Durchschnitt wesentlich höher als in Westeuropa.
Neue Chancen in Kasachstan und Georgien
Eine gute Alternative zu russischen Aktien, die wegen der Sanktionen für westlichen Anleger nicht mehr handelbar sind, sind jetzt Aktien aus Kasachstan. Kasachstan ist auch ein sehr rohstoffreiches Land mit hohen Wachstumsraten von über 4 Prozent beim Bruttosozialprodukt, wovon besonders Banken profitieren wie die Halyk Bank oder die Fintech-Bank Kaspi.kz mit hohen Wachstumsraten und niedrigengen Bewertungen, ebenso wie in Georgien die Bank of Georgia. Überhaupt performen Banken aus Osteuropa im Moment besonders gut.
Georgien wuchs in den beiden Vorjahren mit zweistelligen Prozentzahlen und ist nun auch ein EU-Beitrittskandidat, auf den Anleger mehr achten sollten. Der CECE-Banken-Index stieg schon um 15 Prozent seit Jahresbeginn. Ebenso konnte der KTX-Index für Aktien aus Kasachstan bereist um 16,7 Prozent seit Jahresbeginn zulegen und den Dax wiederum klar outperformen.
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ZUM AUTOR
Andreas Männicke ist Journalist, Buchautor, Verleger, Börsen-Experte und Berater (mit Spezialisierung auf Osteuropa) – bekannt aus TV- und Radio-Sendungen wie N-TV, N24, DAF, Bloomberg, Deutsche Welle. Mehr Information: www.andreas-maennicke.de und www.eaststock.de
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Andreas Männicke wird am 26. und 27. April 2024 auf der „Invest“ in Stuttgart am Stand 4C38 von Freedom Broker einen Vortrag über das Thema „Neue Chancen in Osteuropa, vor allem in Kasachstan“ halten.
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- Aktienkurse: Steinar Hovland / Pixabay.com