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Fehlzeiten und Fluktuation: Mitarbeiterbindung als Schlüsselfaktor

Foto: MetsikGarden / Pixabay.com

Nach dem Abflachen der Corona-Pandemie sanken im Jahr 2023 die Fehlzeiten erstmals wieder. Dennoch liegt der durchschnittliche Krankenstand weiterhin über dem Vor-Pandemie-Niveau. Positiv ist hervorzuheben, dass trotz anhaltenden Fachkräftemangels auch die Fluktuation 2023 gesunken ist. Zu diesen Ergebnissen kommt die 45. Fehlzeiten-und-Fluktuationsstudie, die der AGA Unternehmensverband unter den norddeutschen Händlern und Dienstleistern durchgeführt hat.

„Der Fach- und Arbeitskräftemangel ist eine enorme Herausforderung für die Unternehmen. Der ‚War for Talents‘ verschärft sich zusehends“, sagt AGA-Hauptgeschäftsführer Volker Tschirch zu den Ergebnissen. „Umso wichtiger wird es, diejenigen langfristig zu halten, die sich bereits im Unternehmen bewähren. Das scheint immer besser zu gelingen. Die gesunkene beeinflussbare Fluktuationsquote ist ein Indiz dafür, dass die Beschäftigten ihre Arbeitgeber als zukunftsfähig, unterstützend und wertschätzend wahrnehmen – was wiederum mit geringeren Fehlzeiten zusammenpasst. Zufriedene Arbeitnehmer sind gesündere Arbeitnehmer.“

Im vergangenen Jahr fehlten die Beschäftigten aufgrund von Krankmeldungen an 17,4 Arbeitstagen (2022: 20,15). Damit sank auch der Krankenstand von 7,7 Prozent im Jahr 2022 auf 7,3 Prozent im Jahr 2023. Insgesamt haben die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der befragten Unternehmen an 20,5 Prozent der Arbeitstage gefehlt (2022: 21,1 Prozent).

Auch die Fluktuationsquote hat bei den norddeutschen Händlern und Dienstleistern im Jahr 2023 insgesamt abgenommen. Im Vergleich zum Vorjahr sank sie um 1,1 Prozentpunkte auf 15,3 Prozent. Jedoch zeigen sich Unterschiede zwischen einzelnen Branchen: Im Groß- und Außenhandel sank die Fluktuationsquote um 1,5 Prozentpunkte auf 12,7 Prozent. Auch im Dienstleistungssektor ist ein Rückgang der Fluktuationsquote auf 17,7 Prozent zu beobachten (2022: 19,5 Prozent). Im Einzelhandel jedoch stieg die Fluktuationsquote weiter an auf 23,5 Prozent (2022: 21,0 Prozent).

„Im Einzelhandel, im Eventbereich sowie in die Hotellerie und Gastronomie sind Arbeitskräfte schwer zu finden und zu halten. Lange Arbeitszeiten, Wochenendarbeit und Leistungsvorgaben schlagen sich auf die Zufriedenheit und erhöhen die Fluktuation. Viele Beschäftigte im Einzelhandel, insbesondere Studierende oder Aushilfskräfte, sehen den Job außerdem nur als Übergangslösung und wechseln daher häufiger den Arbeitgeber“, so Volker Tschirch, der auch Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes VMG Nord ist.

Bei der Fluktuationsquote kann zwischen der beeinflussbaren und der unbeeinflussbaren Fluktuation unterschieden werden. In 2023 sind 8,5 Prozent der Beschäftigten aufgrund von nicht-beeinflussbaren Faktoren (Rente, Wohnortwechsel, betriebsbedingte Kündigung usw.) aus ihrem Unternehmen ausgeschieden (2022: 8,0 Prozent). Die beeinflussbare Fluktuation sank um 2 Prozentpunkte, das heißt 6,8 Prozent der Mitarbeitenden der befragten Unternehmen haben im Jahr 2023 von sich aus den Job gekündigt.

 

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