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E-Commerce

Onlineshops zunehmend mit Betrugsrisiken konfrontiert

Laut einer aktuellen Umfrage haben 94 Prozent der befragten Online- und Versandhändler schon einmal einen Betrug oder Betrugsversuch erlebt. 20 Prozent der Schäden liegen über 100.000 Euro.

Laut Crif-Umfrage „Betrug im E-Commerce“ 2022/2023 wurden in Deutschland 94 Prozent der Online-Shops schon einmal mit Betrug oder Betrugsversuchen konfrontiert. Dazu zählt Identitätsdiebstahl. Symbolfoto: Mohamed Hassan / Pixabay.com

In Deutschland wurden 94 Prozent der Online-Shops schon einmal mit Betrug oder Betrugsversuchen konfrontiert. In Österreich liegt die Quote bei 64 Prozent und in der Schweiz bei 86 Prozent. Eine aktuelle Umfrage des Wirtschaftsinformationsdienstlers Crif zeigt, dass der Online-Betrug in der DACH-Region seit Jahren auf einem konstant sehr hohen Niveau liegt.

Betrachtet man die Entwicklung in den letzten zwölf Monaten, so haben für insgesamt 62 Prozent der befragten deutschen E-Commerce-Unternehmen die Betrugsrisiken noch einmal zugenommen. Für 35 Prozent der Shops ist die Entwicklung der Betrugsfälle in Deutschland auf hohem Niveau gleichgeblieben; lediglich drei Prozent verzeichnen weniger Betrugsfälle als im Vorjahr. So lauten die zentralen Ergebnisse der Umfrage „Betrug im E-Commerce“ des Informationsdienstleisters Crif, der laut Angaben in der DACH-Region insgesamt knapp 230 Online-Shops befragt hat.

Häufigstes Phänomen: Identitätsdiebstahl

Die häufigste betrügerische Praxis in Deutschland ist laut den Umfrageergebnissen der Identitätsdiebstahl. So waren 92 Prozent der E-Commerce-Unternehmen bereits damit konfrontiert, dass sich ein Kunde als eine komplett andere reale Person ausgegeben hatte. Darüber hinaus gaben 81 Prozent der deutschen E-Commerce-Unternehmen an, bereits Erfahrungen mit Betrugsversuchen durch „Angabe gefälschter Namens- und/oder Adressdaten“ gemacht zu haben.

62 Prozent der Händler waren von dem Eingehungsbetrug betroffen. Diese Form von Betrug bezeichnet einen Bestellvorgang, bei dem der Käufer bereits vorab weiß, dass er die Rechnung nicht begleichen kann oder begleichen wird, die Ware aber dennoch vom Händler zum Kunden übergeht. 46 Prozent der Betrugsfälle sind das Resultat gestohlener Zahlungsdaten, zum Beispiel von Kreditkarten.

Beträchtliche finanzielle Schäden

Als wichtigste Auswirkungen von Betrug an Unternehmen gelten Reputationsschäden, juristische Kosten und der direkte finanzielle Schaden. Für den Großteil (65 Prozent) der befragten deutschen Unternehmen lag der höchste Einzelverlustbetrag durch Betrugsfälle bei unter 5.000 Euro.

Allerdings gab jeder fünfte Online-Shop an, dass die durchschnittlichen Verluste pro Schadensfall zwischen 5.000 und 10.000 Euro lagen. Bei 13 Prozent der Shops lag der Einzelschaden durch Betrug sogar bei über 25.000 Euro.

Gefragt nach der gesamten Schadenssumme, die in den letzten zwölf Monaten entstanden ist, lag diese bei 34 Prozent der deutschen Online-Shops bei unter 10.000 Euro. Allerdings erlitten 43 Prozent der Online-Händler einen Verlust zwischen 10.000 und 100.000 Euro in nur einem Jahr. Knapp 21 Prozent der Online-Shops in Deutschland und damit mehr als jeder Fünfte sehen sich mit Verlusten von über 100.000 Euro pro Jahr konfrontiert.

Um sich effektiv vor Betrug zu schützen, setzen immer mehr Online-Händler auf spezielle automatisierte Risk-Ident- und Fraud-Lösungen. Laut der Studie führen 83 Prozent der deutschen Online-Shops bereits Maßnahmen zur Betrugserkennung durch. In der Schweiz sind nach Angaben 88 Prozent und in Österreich 80 Prozent.

„Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Optimierung der Betrugspräventionsmaßnahmen sind entscheidend, um Kunden und Unternehmen dauerhaft in der Zukunft zu schützen“, erklärt Dr. Frank Schlein, Geschäftsführer bei der Crif Deutschland GmbH.

Über die Studie: Die Befragung zum Thema „Betrug im E-Commerce“ wurde von Crif nach eigenen Angaben zwischen Ende 2022 und Anfang 2023 in Deutschland, Schweiz und Österreich durchgeführt. Befragt wurden 231 Online- und Versandhändler mittels Online-Befragung.

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