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Geschlossener PET-Flaschen-Kreislauf kann 60.000 Tonnen CO2 vermeiden

Laut einer Auftragsstudie von GVM und ifeu gelingt es aber nicht, den Recycling-Kunststoff wieder vollständig für Getränkeflaschen zu nutzen. Stattdessen landet ein großer Teil des PET-Materials unnötig früh in der Müllverbrennung.

Nach einer Studie von GVM und ifeu hat ein geschlossener Kreislauf für PET-Einwegflaschen ein enormes ökologisches Potenzial bei der CO2-Einsparung. Grafik: GVM / Ifeu

Wenn der Kunststoff der in Deutschland in Verkehr gebrachten PET-Einwegpfandflaschen wieder vollständig für die Herstellung von solchen Flaschen eingesetzt würde, ließen sich etwa 60.000 Tonnen CO2 einsparen. Stattdessen gelangt ein zu großer Teil des lebensmittelgeeigneten Recycling-Kunststoffs aus dem Rücklauf des Einwegpfands in alternative Verwendungen und dann schnell in die Müllverbrennung. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie von Ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH und der GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung.

„Um Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft weiter voranzubringen, sollte die Kreislaufführung von PET-Einwegflaschen gestärkt werden“, sagt Ifeu-Studienleiter Benedikt Kauertz in einer Pressemitteilung über die Ergebnisse der von Coca-Cola Europacific Partners Deutschland in Auftrag gegebenen Studie.

Einsatz in anderen Branchen

In Deutschland wurden demnach 2021 etwa 425.000 Tonnen Kunststoff für die Produktion von Einwegflaschen aus PET (Polyethylenterephthalat) verwendet. Durch das Pfandsystem konnten 97 Prozent dieses Materials eingesammelt und wieder aufgearbeitet werden. Dieses Recycling-Material ist sortenrein und lässt sich auch als Lebensmittel-Verpackung wieder einsetzen. Es ist darum ein begehrtes Produkt auf den Sekundär-Kunststoffmärkten – nicht nur bei den Herstellern von Getränkeflaschen.

Darum gelingt es bisher nicht, das PET vollständig wieder für Getränkeflaschen einzusetzen: Rund 55 Prozent des Recycling-PET kaufen die Hersteller von Folien, Textilien und Verpackungen für Putzmittel oder Kosmetik und verwenden es für ihre Produkte. „Wenn das hochwertige PET aus dem Recycling der Einwegpfandflaschen in solchen Anwendungen landet, ist es für die Kreislaufführung in neuen PET-Flaschen meist verloren – mit negativen ökologischen Auswirkungen“, erklärt Benedikt Kauertz.

PET-Einwegflaschen:  neunmal einsetzbar

Die Studie zeigt, dass das ursprünglich eingebrachte Primär-PET heute höchstens dreimal wiederverwendet wird. Danach landet es in Deutschland meist in der Müllverbrennung. Wenn das gesamte PET aus dem Recycling der Einwegflaschen wieder für Getränkeflaschen eingesetzt würde, ließe es sich dagegen rechnerisch neunmal wiederverwenden. „Die Schließung des Flaschenkreislaufs reduziert den Einsatz von Primär-PET erheblich. 2021 mussten die Hersteller 235.000 Tonnen Primär-PET einspeisen. Im geschlossenen Flaschenkreislauf würde der Einsatz von Primär-PET um mehr als 90 Prozent auf 21.000 Tonnen zurückgehen.“, sagt GVM-Projektleiter Nicolas Cayé.

In dem Szenario, in dem das Recycling-PET aus den bepfandeten Einweg-Getränkeflaschen weitestgehend zu neuen Getränkeflaschen verarbeitet wird, sinken die CO2-Emissionen um 20 Prozent oder rund 60.000 Tonnen pro Jahr. Die Studie betrachtet dabei die gesamte Wertschöpfungskette inklusive aller Sekundärnutzen und umfasst somit einen weiter gefassten Systemraum als die produktbezogenen Verpackungsökobilanzen.

Hintergrund zur Studie

Die Studie zum ökologischen Potenzial eines prioritären Stoffkreislaufs für PET-Einwegflaschen in Deutschland wurde vom Institut für Energie- und Umweltforschung (Ifeu) in Kooperation mit der GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung durchgeführt. Auftraggeberin ist laut Angaben die Coca-Cola Europacific Partners Deutschland GmbH (CCEP DE). Der Endbericht liegt seit März 2023 vor.

Den Abschlussbericht hat das Ifeu (www.ifeu.de) als PDF kostenlos zum Download zur Verfügung gestellt.

Bildquellen

  • CCEPDE-Infografik: GVM / Ifeu
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