Welches Fünkchen fehlt zum beruflichen Glück?
„Die Lösung des Problems ist weder Resignation noch ein unreflektierter Jobwechsel“, so die Autorin, „sie liegt an anderer Stelle, und zwar in unserem Inneren: Im Glauben daran, Einfluss auf unsere Lebensumstände nehmen zu können, in der Selbsterkenntnis, unserer Einstellung und dem eigenverantwortlichen Einwirken auf die Arbeit.“
Denn oftmals ist gar nicht der ganze Job schlecht. Arbeitszufriedenheit besteht aus vielen einzelnen Komponenten und beginnt bei der Ausstattung des Arbeitsplatzes und der Bürogestaltung, geht über das Arbeitsklima und die Kommunikation hin bis zu Möglichkeiten der Mitgestaltung des Unternehmens. Wenn es also nur in einem der Bereiche hakt, kann es die Mühe wert sein, zu schauen, was sich bewegen lässt. Job Crafting verfolgt genau diese Idee, selbst Einfluss zu nehmen und für sich herauszufinden, wie sich das Arbeitsumfeld angenehmer und den eigenen Bedürfnissen entsprechend verändern und gestalten lässt. „Die Kernidee ist, dass jede*r Einzelne kleine Anpassungen am eigenen Job vornehmen kann, um die Arbeit optimal auf die eigene Persönlichkeit abzustimmen“, so Struss.
Mit kleinen Veränderungen zu großer Wirkung
In ihrem Ratgeber zeigt die Karriere-Coach, wie eine Standortanalyse funktioniert: Wo stehe ich in meinem Job und was macht mich so unzufrieden? Im zweiten Schritt erforschen die Berufstätigen, welche Ansprüche sie an ihren Traumjob haben und was es braucht, um gut zu arbeiten. Anschließend können diese beiden Analysen übereinandergelegt werden, um zu erkennen, woran es aktuell mangelt. Und dann geht es an die eigentliche Arbeit.
Je nach Ausgangslage können Angestellte selbst Veränderungen vornehmen, um das Arbeitsumfeld zu verbessern. Für ein besseres Miteinander könnte die Kollegschaft einmal wöchentlich gemeinsam Mittagessen gehen. Für eine angenehmere Arbeitsumgebung kann das Büro mit ansprechenden Wandbildern oder Pflanzen aufgewertet werden. Andere Veränderungen müssen mit der Geschäftsleitung verhandelt werden. Auch für die strategische Herangehensweise an solche Vorhaben hat Ragnhild Struss Tipps, zeigt aber auch die Grenzen auf. Denn: Eine Organisation lässt sich mit Job Crafting nicht verändern, sondern nur die eigene Haltung.
Roter-Reiter-Fazit: Ragnhild Struss ist es gelungen, einen Ratgeber für alle zu schreiben, die ihren Job nur „so naja“ finden und wissen möchten, wie sie daraus einen „oh, ja!“-Job kreieren können.
— Roter Reiter —
Bildquellen
- Wie Sie mit Job Crafting Ihre Arbeit wieder lieben lernen: GABAL GmbH