Vier Innovationen bzw. deren Entwicklerinnen und Entwickler wurden in diesem Jahr mit dem „Signal-Iduna Umwelt- und Gesundheitspreis“ gewürdigt, der bereits seit 1987 vergeben wird.
Infektionsschutz für Dauerkatheder
Der Hauptpreis in der Kategorie „Gesundheit“ ging laut Pressemitteilung an Martin Duffner von der Firma Puray, Hersteller medizinischer Geräte aus München. Er entwickelte einen medizinischen Katheter, der mithilfe von UV-C-Licht dauerhaft während der Behandlung desinfiziert wird und somit Patientinnen und Patienten besser vor Wundinfektionen schützt und außerdem gegen multiresistente Keime wirkt.
Ulrich Leitermann, Vorstandsvorsitzender der Signal-Iduna-Gruppe, sagte in seiner Laudatio: „Ihnen ist eine bahnbrechende Entwicklung gelungen. Ein kleines Gerät reicht aus, um Patientinnen und Patienten mit Dauerkathetern vor Infektionen zu schützen, ohne den Einsatz von Antibiotika! Ihr Katheter ist ein echter Problemlöser nicht nur für die betroffenen Patientinnen und Patienten, auch das Gesundheitssystem wird entlastet, indem Kosten aufgrund von Komplikationen vermieden werden können.“
Farbmischmaschinen ohne schädliche Konservierungsstoffe
In der Kategorie „Umwelt“ mit einem Hauptpreis ausgezeichnet wurde Uwe Michael Schlitt von der Firma Oldus GmbH aus Bensheim für seine Erfindung einer neuen Generation von Dosieranlagen für die PFAS- und PTFE-freie Herstellung von Farben mit Kolbenpumpen. Durch das Prinzip der instrumentellen Konservierung sind keine konventionellen Konservierungsmittel mehr nötig.
Gesundheitsstaatsrat Tim Angerer von der Sozialbehörde: „Durch ihre Erfindung kann zukünftig auf umwelt- und gesundheitsschädliche Konservierungsstoffe und per- und polyfluorierte Chemikalien in Farbmischmaschinen verzichtet werden. Damit wird die Umwelt sowie die Gesundheit von Beschäftigten und vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern geschützt. Die Arbeit der Oldus GmbH steht damit beispielhaft dafür, wie Unternehmertum und Gesundheitsschutz Hand in Hand gehen können.“
Kostenloses E-Tool für Energie- und Ressourcen-Daten
Den Sonderpreis in der Kategorie „Transformation Unternehmen“ nahm Marcel Quinten vom Saar-Lor-Lux Umweltzentrum in Saarbrücken für seine Idee des E-Tool-Webportals entgegen. Die kostenlose Plattform bietet kleinen und mittleren Unternehmen die kostenlose Erfassung und Auswertung von betrieblichen Energie- und Ressourcen-Daten.
Handwerkskammerpräsident Hjalmar Stemmann würdigte den Preisträger: „Mit dem E-Tool haben Sie eine kostenlose und webbasierte Plattform entwickelt, die genau auf die Bedürfnisse von kleinen und mittleren Unternehmen zugeschnitten ist und diesen auf ihrem Weg zur Steigerung von Energieeffizienz und Nachhaltigkeit passgenaue Unterstützung bietet. Ich weiß, dass viele Handwerksbetriebe von Ihrer Entwicklung begeistert sind, denn der Bedarf an einer praktischen und unkomplizierten Lösung wie dem E-Tool war und ist weiterhin groß.“
Mobile Musterwohnung für komplexe Themen
Mit dem Sonderpreis in der Kategorie „Transformation Verbraucherinnen und Verbraucher“ ausgezeichnet wurden Magdalena Schlenk und Caroline Golly von der Klimaschutzagentur Mannheim. Sie schufen eine interaktive Musterwohnung, die von Standort zu Standort zieht, um über die Themen Energiesparen, Klimaschutz, klimafreundliche Ernährung, Plastikvermeidung, nachhaltige Mobilität und Nachhaltigkeit zu informieren.
Handwerkskammerpräsident Stemmann sagte: „Mit ihrer interaktiven Musterwohnung leistet die Klimaschutzagentur Mannheim etwas, das gerade in unserer von Informationen völlig überfluteten Zeit dringend notwendig ist: Komplexe Themen wie den Klimawandel und die dafür notwendigen Maßnahmen auf eine alltägliche Ebene herunterbrechen, leicht verständliche Antworten geben und die Menschen – sowohl inhaltlich als auch räumlich – dort abholen, wo sie sind.“
Der Umwelt- und Gesundheitspreis 2023 ist mit einem Preisgeld von insgesamt 15.000 Euro verbunden, die unter den Gewinnenden aufgeteilt werden.
Bildquellen
- Signal Iduna Umwelt- und Gesundheitspreis / alle Preistraeger: Rüdiger Fritsche / Signal Iduna