Die fünfgeschossige Aufstockung und Begrünung des ehemaligen Flakbunkers im Hamburger Stadtteil St. Pauli gilt als ein landschaftsarchitektonisches Pionierprojekt. Rund 10 Jahre ist es her, dass die Idee der Begrünung aufgekommen ist und viel diskutiert wurde. Im September 2021 hatte dann die RIMC Hotels & Resorts Gruppe die Ausschreibung für den Betrieb eines Hotels und von Gastronomieflächen in der Aufstockung des Bunkers gewonnen. Nach der spektakulären Bepflanzung des Dachgartens und der baulichen Finalisierung des Bergpfads, der später über die Außenfassade des Bunkers zum öffentlichen Dachgarten führen wird, nimmt nun auch der Innenausbau des „Reverb by Hard Rock Hotel“ und der weiteren in der Aufstockung geplanten Gastronomie- und Shop-Bereiche (Hauptrestaurant, Coffeeshop, Bar, Rock Shop und Dachgarten-Gastronomie) Gestalt an. Zunächst war die Hoteleröffnung in der ersten Jahreshälfte 2022 geplant. Nach Verzögerungen rückt das Ereignis nun tatsächlich in greifbare Nähe: Ab April 2024 sollen Gäste im Hotel übernachten und alle Interessierten den öffentlich zugänglichen Dachgarten nutzen können.
Aus Hamburg für Hamburg
„Der Bunker war von Beginn an ein Herzensprojekt für uns als ein in Hamburg ansässiges Familienunternehmen und lässt sich mit kaum einem anderen Hotel- und Gastroprojekt vergleichen“, erklärte Marek N. Riegger, CEO der RIMC Hotels & Resorts Gruppe, im Rahmen der Pressekonferenz am 14. Dezember 2023. „Die letzten zwei Jahre waren sowohl für den Bauherrn als auch für uns als Betreibergesellschaft eine herausfordernde Zeit, aber gemeinsam haben wir uns stets flexibel an die jeweilige Lage angepasst. Wir freuen uns, dass es für uns jetzt in den Endspurt geht und wir schon in wenigen Monaten hier oben hoch über den Dächern Hamburgs die ersten Gäste empfangen können. Der richtige Zeitpunkt also, jetzt auch alle Details zum Hotel und den Outlets mit der Öffentlichkeit zu teilen.“ Das Hamburger Familienunternehmen RIMC, seit 33 Jahren eine klassische Hotelgesellschaft, sei das „White Label“ am Markt und habe rund 200 Hotelprojekte unter verschiedensten Markennamen im In- und Ausland realisiert. Das Bunker-Hotel sei ein besonderer Schritt für das Familienunternehmen gewesen, denn es ändere sich die Firmenphilosophie des stillen Betreibers, das Unternehmen trete aus dem Schatten heraus in die Öffentlichkeit, so CEO Riegger. „Bei dem Projekt war es uns das von Anfang an wert.“ Rund 60 Millionen Euro sollen die Aufstockung der fünf Etagen auf insgesamt 58 Meter und die Begrünung gekostet haben.
Neues Wahrzeichen für die Hansestadt
Der Bunker, in dem weiterhin auch Unternehmen vor allem aus der Kreativwirtschaft ansässig sind, könnte ein neues Wahrzeichen in der Hansestadt werden. Nicht nur architektonisch spektakulär, sondern als „Ort der Begegnung und Symbol für Vielfalt, Toleranz und wertschätzendes Miteinander“. Die vielfältigen Angebote aus Kultur, Kulinarik, Kunst und Musik und das Treiben auf dem Bunker sollen so bunt sein wie sein neues Erscheinungsbild. Hier sind die Menschen aus der Hansestadt und die direkte Nachbarschaft des Bunkers genauso willkommen wie Gäste aus aller Welt“, heißt es.
„Der Bunker wird in der Außenwahrnehmung häufig gleichgesetzt mit dem Hotel, das hier entsteht“, so Riegger. „Er ist aber viel mehr als das: Er ist ein Erlebnisort für alle. Das Hotelkonzept und das breite gastronomische Angebot machen zusammen mit der einzigartigen Location und dem atemberaubenden Blick auf die Hansestadt den Besuch auf dem Bunker zu einem ganzheitlichen, unvergesslichen Erlebnis.“ Dass die Hamburger künftig sagen werden „Lass uns auf den Bunker gehen“, sei ein wünschenswertes Ziel, so Riegger.
Reverb by Hard Rock Hamburg: Urban-Lifestyle-Hotel in einzigartiger Location
Mit dem Reverb-Hotel auf dem St. Pauli Bunker holt die RIMC nach eigenen Angaben das in Atlanta/USA bereits sehr erfolgreiche Konzept nun erstmalig nach Europa. Der Fokus des Konzepts liege – ganz in der Tradition von Hard Rock – auf Musik, Essen und urbanem Lifestyle. „Im Mittelpunkt steht die Fankultur. Reverb konzentriert sich auf die Fans, die die Musik lieben“, erläuterte Till Raymond Westheuser, General Manager für das Hotel und die Gastronomiekonzepte. Das Hotel soll ein Ort sein, an dem sich Fans treffen und einen Schmelztiegel der Musikkultur erleben können. Geplant seien unter anderem kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte und Auftritte von Nachwuchskünstlern.
Das Hotel wird 134 Zimmer und Suiten umfassen. Die Zimmer auf fünf Etagen sollen zwischen 19 und 45 Quadratmeter groß sein. Der Komfort werde einem Vier-Sterne-Hotel entsprechen, ohne dass es eine offizielle Klassifizierung gebe, so Westheuser während des Rundgangs. Die Räume werden im Zeichen der Rock-Musik gestaltet – die Beton-Wände zieren Gemälde eines Hamburger Graffiti-Künstlers. Dank einfacher, bequemer Möbel sollen die Gäste gemütlich, urban, ein bisschen kantig wohnen – und durch und durch modern. Komfort bieten etwa große Smart-TV-Bildschirme und intelligente Sprachassistenten, über die sich Playlist und Entertainment-Programme abrufen lassen. Smarte Technologie mache auch den Check-in-Prozess schnell und effektiv: Hotelgäste können bei ihrer Ankunft über einen Selbstbedienungs-Kiosk einchecken, über das eigene Mobilgerät oder über die Reverb-Mitarbeitenden an der Rezeption.
Plaza, Hotelempfang, Gedenkort
Auf dem ursprünglichen Bunkerdach, der untersten Ebene des aufgestockten Gebäudeteils, liegt die an den Seiten offene Plaza. Von dort gelangen Gäste und Besucher zum Hotelempfang mit digitalem Check-in und Rezeption in einem der vier ehemaligen Geschütztürme. Auch erreicht man von dort künftig den Dokumentations- und Gedenkort, der an die Geschichte des ehemaligen Kriegsbauwerks erinnert.1942 ließen die Nationalsozialisten den Bunker errichten, der im Zweiten Weltkrieg zur Flugabwehr diente und den Hamburgern Schutz bieten sollte.
Restaurant, Bar, Café, Fan-Shop
Die Bar „Karo & Paul“ wird sich über drei Ebenen erstrecken und verspricht sieben Tage die Woche täglich wechselnde Livemusik und Acts aus der Region. Der Name bringt die Nähe zu den benachbarten Stadtteile Karolinenviertel und St. Pauli zum Ausdruck. Nach den Planungen befindet sich auf Ebene 1 (Drink & Dance) die klassische Bar mit 125 Plätzen, Bartresen, Dancefloor und einer großen Auswahl an klassischen und modernen Getränkevariationen. Auf der zweiten Ebene (Drink & Snack) ist der Restaurantbereich des „Karo & Paul“ verortet. An 26 Tischen haben bis zu 77 Gäste Platz. Sieben Tage in der Woche gibt es hier eine Auswahl kleiner Speisen aus der internationalen Fusionsküche. Auf der dritten Ebene (Drink & Socialize) befindet sich der Private-Dining-Bereich mit Platz für 25 Personen, die exklusiv und in intimer Atmosphäre den Abend genießen wollen – mit kleiner Terrasse und einzigartigem Blick auf Hamburg, das St.-Pauli-Stadion und den Hafen.
Der Selbstbedienungs-Coffeeshop „Constant Grind“ ist laut Angaben eine Mischung aus Bäckerei und Kaffeehaus. Die Gäste dürfen sich auf Kaffee- und Teespezialitäten sowie Erfrischungsgetränke freuen – große Panoramafenster bieten einen einzigartigen Blick auf Hamburg und den Fernsehturm – oder man nimmt die Mehrweg-Pfandbecher direkt mit auf den Dachgarten. Kleine Snacks und Leckereien sowie regionale Klassiker wie Franzbrötchen runden das Angebot ab. Das „Constant Grind“ bietet 94 Plätze. Mit natürlichen Materialien, vielen Pflanzen und Holzmöbeln und einer Farbpalette in natürlichen Grün-, Braun- und Sandtönen bietet es die Wohlfühlatmosphäre eines traditionellen Kaffeehauses, offeriert jedoch mit dem Mitnahme-Konzept auch alle Vorzüge eines modernen Coffeeshops.
Das Hauptrestaurant „La Sala“ (spanisch für Wohnzimmer) soll über 170 Sitzplätze mit angeschlossener Terrassenfläche und zwei Private-Dining-Bereichen mit Blick über Hamburg verfügen. 14 qualifizierte Köche werden dort in einer offenen Showküche mit integrierter Buffetfläche arbeiten. Es soll Frühstück für Hotelgäste und externe Gäste geben, Sonntags-Brunch, (Business)-Lunch mit Buffet und eine kleine Auswahl an weiteren Gerichten sowie Tea Time, Kaffee und Kuchen. Am Abend wird es gesellig: Die bestellten Gerichte werden in die Mitte des Tisches gestellt und geteilt. Eine ungezwungene Art des gemeinsamen Essens und ein gemütliches Dinner-Erlebnis ganz im Sinne des in Spanien erfolgreichen La-Sala-Konzepts, bei dem der Speisenfokus auf Gemüse als Hauptgangkomponente (Beilagen aus Fleisch und Fisch können dazu gewählt werden) und Tapas-Gerichten aus der internationalen Fusionsküche liegt. Die Hauptgerichte sollen zu „bezahlbaren Preisen“ angeboten werden, wie es hieß. Tägliche Livemusik-Acts und DJ-Auftritte bieten die passende musikalische Begleitung.
Im Rock Shop sollen Interessierte Souvenirs der Hard-Rock-Cafés ebenso erhalten wie eine eigene hochwertige Bunker-Merch-Kollektion und FC-St.-Pauli-Fanartikel. die RIMC ist seit kurzem offizieller Partner des Fußballvereins. Im Rock Shop sollen künftig auch Lesungen oder kleine Konzerte geben und die Fläche kann etwa für Veranstaltungen oder Pop-ups gemietet werden.
Naturoase mit sensationellem Ausblick – die grüne Mütze des Bunkers
Der Dachgarten ist zweifelsohne eines der Highlights des aufgestockten Bunkers. Für die Begrünung des kostenlosen, öffentlich zugänglichen Stadtgartens wurden 4.700 Pflanzen gesetzt. Der außenliegende 560 Meter lange Bergpfad führt umlaufend am Bunker entlang zum Dachgarten. Von dort haben die Besucherinnen und Besucher einen atemberaubenden Rund-um-Blick auf Hamburg. Gastronomisch wird es in diesem besonderen Stadtgarten ein kleines, saisonal wechselndes Angebot an schnelle Snacks und Getränken aus einem Pop-up-Container geben, dem „Green Beanie“. Zwischen Anfang Mai und Ende September soll der Dachgarten von 7 bis 23 Uhr geöffnet sein, im Herbst und Winter von 7 bis 20 Uhr geöffnet.
Aus Sicherheitsgründen werden die Besucherzahlen kontrolliert, hieß es auf der Pressekonferenz. Bis zu 900 Personen dürfen sich demnach zur gleichen Zeit oben auf dem Dachgarten aufhalten. Insgesamt sei der Bunker für maximal 5.000 Personen ausgelegt. Die Personenzahl werde per Infrarotzählung ermittelt. Laut erstellter Prognosen gehen die Hotelplanenden von täglich 6.000 bis 7.000 Menschen aus, die den Bunker besuchen werden.
Georg-Elser-Halle – Mehrzweckhalle für Sport und Kultur
Neben Hotel, Gastronomie-Outlets und Dachgarten entsteht im Bunker eine große Mehrzweckhalle für Sport- und Kulturveranstaltungen unterschiedlichster Art. auch Schulklassen sollen dort Sportunterricht machen können. Die Halle bietet Platz für 2.200 Personen. Die Mehrzweckhalle wird nach dem Widerstandkämpfer Georg Elser benannt. Nach einem gescheiterten Bomben-Attentat auf Adolf Hitler 1939 wurde der Schreiner gefasst und 1945 im KZ Dachau ermordet.
Personal-Recruiting läuft auf Hochtouren
Erste Führungspositionen sind schon besetzt. Bereits seit Anfang des Jahres habe RIMC den Hotelmanager Till Raymond Westheuser als General Manager für das Hotel und die Gastronomiekonzepte auf dem Bunker verpflichtet. Westheuser sei zuvor im In- und Ausland in Management-Positionen tätig gewesen, etwa für Fairmont Hotels & Resorts, die Mandarin Oriental Hotel Group, die Kempinski Hotels sowie die Hyatt Corporation. Des Weiteren konnte Patrick Weber als Executive Chef für die gesamte Gastronomie auf dem Bunker gewonnen werden. Weber bringe große Erfahrung in der Sterne- und Gault-Millau-Gastronomie sowie im Luxussegment mit und blicke auf Stationen im Hotel Atlantic Hamburg, im Panorama Resort & Spa Feusisberg sowie im Aalernhüs Hotel & Spa in St. Peter-Ording zurück. Komplettiert werde das Führungsteam durch Luisa Willig für den Bereich HR sowie Constanze Döbber für den Bereich Marketing. In den kommenden Wochen und Monaten sollen weitere Kräfte für Schlüsselpositionen gewonnen werden.
Hotelbuchungen
Aufenthalte im Reverb by Hard Rock Hamburg ab April 2024 können bereits online gebucht werden.
Bildquellen
- RIMC-Chef Marek N. Riegger: Favorit-Media-Relations GmbH
- Baustellenbegehung Bunker St. Pauli: Favorit-Media-Relations GmbH
- Baustellenführung, Bunker St. Pauli: Favorit-Media-Relations GmbH
- Bunker St. Pauli, Reverb-Musterzimmer: RIMC
- Bar Karo & Paul, Bunker St. Pauli: RIMC
- La Sala, Bunker St. Pauli: RIMC
- Bunker St. Pauli, Ausblick vom Dachgarten: Favorit-Media-Relations GmbH
- Dachgarten auf dem Bunker St. Pauli: Favorit-Media-Relations GmbH
- Dachgarten-Pflanzen, Bunker St. Pauli: Favorit-Media-Relations GmbH
- Georg-Elser-Halle im Bunker St. Pauli: Favorit-Media-Relations GmbH
- Bunker St. Pauli: Favorit-Media-Relations GmbH