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SeaClear2.0: Abfallbekämpfung im Meer mit autonomem Robotersystem und Bürgerbeteiligung

Ein Konsortium europäischer Forschenden will ein neues System entwickeln, um Abfall im Mittelmeer von der Oberfläche und von tieferen Regionen aufzusammeln. Ein erstes autonomes Robotersystem zur Suche, Identifizierung und Sammlung von Abfall auf dem Meeresboden sei bereits erfolgreich gelaufen.

SeaClear2.0-Forschungsprojekt – Abfallbekämpfung im Meer: Eine Flotte intelligenter Roboter sucht und beseitigt Müll im Meer. Dazu nutzt das System die Zusammenarbeit zwischen fliegenden Drohnen, Tauchrobotern, autonomen Booten (USV) und speziell angefertigten automatischen Greifern. Ein autonomes mobiles System, das auch für enge und flache Gebieten geeignet ist, sammelt Abfälle an der Oberfläche auf. Grafik: Subsea Tech

Ein weiterer Schritt in puncto robotergesteuerte Abfallbekämpfung im Meer: Die Beteiligten des Horizon-2020-SeaClear-Projekts gaben bekannt, dass sie ihr Konsortium erweitert und neue Finanzierung für ein Folgeprojekt gesichert haben. Damit wollen sie das Robotersystem weiterentwickeln und das Problem von Abfall im Meer ganzheitlich angehen. Das neue Projekt heißt SeaClear2.0. Dieses gehe über reine technische Innovation hinaus, indem das Projekt modernste Technologien in einen umfassenden Ansatz integriere. Erklärte Ziele: die Menschen an der Suche nach Lösungen für die Meeresverschmutzung durch Abfall zu beteiligen, den Wert der Abfallstoffe zu steigern und zur wissenschaftlich basierten politischen Entscheidungsfindung beizutragen.

KI-ausgestattete Flotte: fliegende Drohnen, Tauchroboter, autonome Boote

Wie das Vorgängerprojekt versucht SeaClear2.0, eins der weltweit gravierendsten Umweltprobleme – Meeresverschmutzung durch Abfall – mit Hilfe von Robotern zu lösen. Abfallbeseitigung durch Taucher ist für die beteiligten Menschen gefährlich und aus wirtschaftlicher Sicht nicht machbar.

Die von der EU finanzierte neue Initiative baut auf dem Erfolg von SeaClear1.0 auf und setzt eine Flotte intelligenter Roboter ein, um Müll aufzusuchen und zu beseitigen. Dazu nutzt das System die Zusammenarbeit zwischen fliegenden Drohnen, Tauchrobotern, autonomen Booten (USV) und speziell angefertigten automatischen Greifern. Durch künstliche Intelligenz können Roboter eigenständig Abfall identifizieren, auffinden und aufsammeln. Gegenüber SeaClear1.0, das sich bereits in der Praxis als sehr erfolgreich erwiesen hat, soll die Leistung des Systems noch erheblich erweitert werden.

Automatisiertes Müll-Aufsammeln von Mikroplastik bis hin zu großen Abfallstücken

Auf der technischen Seite steht ein stark ausgebautes Robotik-System zum automatisierten Aufsammeln von Müll im Mittelpunkt. Es soll tiefer tauchen, schwerere Teile heben und auch an der Oberfläche Müll aufnehmen können. Das Projekt fängt mit verbesserter Sensorik durch hochauflösendes Sonar sowie weitere Sensoren für Mikroplastik und elektromagnetische Sensoren an. Ein intelligenter, manövrierfähiger Greifer wird entwickelt, der größere Abfallstücke wie Reifen, Fahrräder oder Rohre aufheben kann. Die wissenschaftlichen Kräfte sollen einen neuen Tender entwickeln, der den größeren, schwereren Abfall transportieren kann. Er soll mit verstellbaren Zwischenwänden ausgestattet sein, um flexibel einteilbare Kammern für unterschiedliche Arten von Müll zur Verfügung zu stellen.

Ein autonomes mobiles System, das auch für enge und flache Gebiete geeignet ist, soll Abfälle an der Oberfläche aufsammeln. Das neue SeaClear2.0-System soll gemeinsam mit SeaClear1.0 einsetzbar sein.

Bevölkerung einbinden: Abfallmeldungen, Aufräumaktionen, Wettbewerbe und mehr

Da die europäischen Meere fast eine halbe Milliarde Tonnen an Plastik jährlich aufnehmen, seien neben technischen Systemen, die Abfall aufsuchen und aufsammeln, auch gesellschaftliche Maßnahmen notwendig, um die Mengen an Müll zu reduzieren, die Menschen erzeugen und ins Meer werfen. Um die Bevölkerung zu involvieren, werde SeaClear2.0-Maßnahmen wie geographisches Storytelling, eine gamifizierte App zur Abfallmeldung, Aufräumaktionen, Ausstellungen, Wettbewerbe und Kunstinstallationen einsetzen. Das SeaClear-Team plane auch, bessere Lösungen für das Sortieren und Recycling von Abfällen zu empfehlen, um den Wert des aufgesammelten Mülls zu steigern. Zusammenarbeit auf lokaler Ebene werde auch darauf zielen, innovative politische Vorschläge zu entwickeln, um Lücken in den bestehenden Regelungen zu schließen.

Pilotversuche im Mittelmeer

Das neue, verbesserte System soll in drei Großversuchen präsentiert und in drei Pilotversuchen im Mittelmeer getestet werden. Darüber hinaus finanziere das Projekt fünf Teilprojekte, um Teilaspekte des Systems und des Ansatzes in weiteren Mittelmeerregionen zu validieren, wie aus der Pressemitteilung hervorgeht.

Das SeaClear2.0-Projekt, Beginn am 1. Januar 2023, hat eine Laufzeit von vier Jahren. Die Auftaktveranstaltung ist für den 14. Februar 2023 in Delft in den Niederlanden eingeplant. Das Projekt wird durch das „Horizon Europe Programm“ der Europäischen Union finanziell unterstützt. Das Gesamtbudget beträgt rund 9 Millionen Euro, wovon fast 8 Millionen Euro von der EU kommen. Das Konsortium besteht aus 13 Partnern in neun Ländern, die unterschiedliche Kompetenzen mitbringen, etwa in den Bereichen Öffentlichkeitsbeteiligung, Politikgestaltung, Sensorik und Steuerung in der Robotik, künstliche Intelligenz, Marine- und Tauchtechnologie und -verfahren sowie Abfallsortierung und Recycling. Von deutscher Seite sind Fraunhofer, Hamburg Port Authority und Universität München an dem Projekt beteiligt.

Mehr Information: www.seaclear-project.eu

Bildquellen

  • SeaClear2.0: Subsea Tech
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