Der Hamburger Flughafen feierte gestern den Baubeginn des neuen Luftfrachtzentrums mit dem traditionellen ersten Spatenstich. Eine neue Anlage mit modernen Gebäuden soll am Weg beim Jäger das bisherige Luftfrachtzentrum ersetzen.
Mit dem ersten Spatenstich gaben die Bauherren auch den Namen für die neuen Cargo-Gebäude bekannt. Ab Sommer 2015 soll das neue Luftfrachtzentrum unter dem Namen „Hamburg Airport Cargo Center“ (HACC) mit modernen und effizienten Abläufen für die Luftfrachtabfertigung eröffnen.
Wichtiger Meilenstein für die nachhaltige Sicherung des Luftfrachtstandortes Hamburg
„Wir als Flughafen werden rund 45 Millionen Euro aus eigenen Mitteln für die modernen Air-Cargo Gebäude am Weg beim Jäger investieren. Das ist gut investiertes Geld für den Standort und die Region. Das neue HACC wird den bereits erfolgreichen Luftfrachtstandort Hamburg weiter stärken und für die Zukunft sichern“, sagte Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport. Das alte Luftfrachtzentrum aus den 1960er-Jahren entsprach laut Eggenschwiler nicht mehr den Anforderungen an eine moderne und zukunftsorientierte Luftfrachtabfertigung.
Das neue Luftfrachtzentrum soll die bisherige Gesamtfläche der Anlage von 60.000 Quadratmetern beibehalten. Die Planungen zur Ausgestaltung des HACC fanden Hamburg Airport zufolge in einer engen Abstimmung mit den ansässigen Luftfrachtunternehmen statt. Das HACC ist so konzipiert, dass es eine Jahreskapazität von maximal 150.000 Tonnen Luftfracht aufnehmen können soll. Insgesamt soll es zwei dreigeschossige Bürogebäude (Pavillons) und ein viergeschossiges Bürogebäude mit etwa 6.000 Quadratmeter Büroflächen umfassen. Dazu kommen eine dreischiffige Halle mit 7 Metern lichter Höhe und rund 20.000 Quadratmeter Logistikfläche für Abfertigungsunternehmen und Speditionen. Bis zu 40 Laderampenpositionen für Lkw und zirka 36 Stellplätze für Lastzüge soll die Luftfrachtanlage besitzen.
Mit der Flächengestaltung der Cargo-Halle wollen die Bauherren eine effiziente Prozesskette gewährleisten, die ein schnellstmögliches Umschlagen der Fracht möglich mache. Dies sei besonders für die zeitsensiblen Waren wichtig, die am Hamburg Airport hauptsächlich abgefertigt würden. Zudem könnten Frachtflugzeuge wie der Großraumfrachter Antonov 124, der gerade im Januar am Hamburger Flughafen zu Gast war, zur Be- und Entladung direkt vom Frachtzentrum aus angefahren werden. Durch eine Unterführung der Straße Weg beim Jäger werde das neue Luftfrachtzentrum direkt mit dem Vorfeld des Flughafens verbunden sein. Auch für das „Air Cargo Screening“ von Luftfracht seien ausreichend Flächen eingeplant. Modernste Screening-Technik werde dort für den reibungslosen Ablauf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitskontrollen sorgen, teilte Hamburg Airport mit.
Unter Einbindung von Umweltexperten habe man speziell für das HACC ein ressourcenschonendes Konzept entwickelt. Dieses erfülle für eine Logistik-Immobilie einen überdurchschnittlich hohen Gebäude- und Umweltstandard. Teil des Konzeptes sind demnach unter anderem Erdsonden, die zu 1/3 den Wärme- und Kühlungsbedarf decken sowie der Einsatz von hocheffizienten Wärmerückgewinnungsanlagen. Darüber hinaus wollen die Betreiber flächendeckend energiesparende Beleuchtung einsetzen.
Bauentwicklung des Hamburg Airport Cargo Centers per Webcam verfolgen
Im nächsten Schritt soll die Grube für die Fundamente vollständig ausgehoben werden, damit im Sommer dieses Jahres der Hochbau beginnen kann. Welche Entwicklungen täglich auf der Baustelle gemacht werden, könnten Interessierte wie bei der Baustelle des Parkhauses P1 ab April 2014 per Webcam auf der Website des Hamburg Airport unter der Rubrik „Flughafenentwicklung“ verfolgen, heißt es.
Bildquellen
- hamburg_airport_cargo_center_aus_der_luft_klein: Gärtner u. Christ Architekturdarstellung