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eAU: „Abwicklung funktioniert in Praxis nicht“

Schleswig-holsteinischer Unternehmerverein äußert sich unzufrieden mit der Umsetzung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Sie erzeuge „erheblichen Mehraufwand.“

Foto: Favorit-Media-Relations GmbH

Seit Beginn des Jahres besteht die Verpflichtung, dass alle Ärzte, die einen Arbeitnehmer krankschreiben, die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung elektronisch an die Krankenversicherung schicken. Der Arbeitgeber soll von dort informiert werden. Die politische Interessenvertretung „Die Familienunternehmer“ in Schleswig-Holstein kritisieren in einer Pressemitteilung vom 21 März 2023, dass dies „in der Praxis regelmäßig nicht funktioniert und bei den Arbeitgebern erheblichen Mehraufwand erzeugt“.

Rüdiger Behn, Landesvorsitzender der Familienunternehmer und Mitgeschäftsführer des Spirituosenherstellers Waldemar Behn GmbH in Eckernförde, berichtet aus eigener Erfahrung: „Die Abwicklung funktioniert in der Praxis leider nicht. Wegen technischer Probleme stellen viele Ärzte die Bescheinigungen gar nicht oder nur verspätet aus und oft benötigen die Krankenkassen mehrere Tage für die Verarbeitung und Weiterleitung. Insbesondere gibt es keine automatische Weiterleitung an den Arbeitgeber.“

Das bedeute für die Personalabteilungen viel bürokratischen Mehraufwand, denn sie müssen jetzt eine digitale Anfrage bei der Krankenkasse stellen, um sich die Krankmeldung bestätigen zu lassen. Oftmals würden die Lohnabrechnungen erheblich verzögert werden, da die Bestätigung durch die Krankenkasse häufig erst nach drei bis vier Tagen erfolge, so Rüdiger Behn weiter.

Um das zu vermeiden, bäten einige Unternehmen bereits ihre Mitarbeitenden, sich auch wieder eine klassische Bescheinigung auf Papier ausstellen zu lassen. Das schaffe dann aber wiederum doppelten Aufwand für Ärzte und Arbeitgeber und sei das genaue Gegenteil einer Erleichterung durch Digitalisierung. Im Gegenteil müssten die Unternehmen laut Angaben ihre Prozesse jetzt analog und digital führen, auch weil beispielsweise das Kinderkrankengeld und Privatärzte nicht in das System aufgenommen würden.

„Die Testphase im letzten Jahr war als Vorbereitung offensichtlich nicht ausreichend. Das System muss dringend repariert werden. Die automatische Weiterleitung der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung an den Arbeitgeber muss sichergestellt und es müssen alle Ärzte und Bescheinigungen integriert werden,“ so die Forderung Rüdiger Behns.

„Die Familienunternehmer“ sind laut Angaben die politische Interessenvertretung für mehr als 180.000 Familienunternehmer in Deutschland und beschäftigen in allen Branchen über acht Millionen Menschen.

Bildquellen

  • Arbeitsunfähigkeitsbescheingung: Favorit-Media-Relations GmbH
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