Erklärtes Ziel der „Metropol-Modellregion Mobilität“ ist die Entwicklung und der Aufbau eines vollständig neuen, digitalisierten und vernetzten urbanen Mobilitätssystems. Die Digitalisierung des Verkehrs soll „der Mobilität neue Dimensionen eröffnen“: digitale Verkehrslenkung könne Staus verhindern, die fahrerlose Bahn Personalprobleme lösen oder der autonom fahrende Lkw seine Fracht rund um die Uhr sicher transportieren.
„Angesichts zunehmender Verkehre brauchen wir mehr denn je neue Technologien, um Mobilität klug zu lenken und die bestehende Infrastruktur effizient zu nutzen“, sagt Volker Wissing in einer Presseerklärung. Digitalisierung sei der Schlüssel zu einer effizienten Mobilität für Menschen und Güter und biete gleichzeitig Chancen, unsere Klimaziele zu erreichen. Die neue Modellregion soll nicht im Wettbewerb zu anderen Maßnahmen stehen. Ein kontinuierlicher Austausch und definierter Prozess soll die Umsetzung von Mobilitätsprojekten beschleunigen, begleiten und übertragbare Ergebnisse liefern. „In Hamburg gibt es ein experimentierfreudiges Klima für neue Mobilitätsformen. Darauf wollen wir aufbauen und Lösungen für andere Regionen und Städte ableiten“, so der Bundesminister.
Anjes Tjarks sagt: „Die Digitalisierung soll das Leben und in diesem Fall die Mobilität der Menschen einfacher und komfortabler machen.“ Das wirke sich konkret in zukunftsorientierten Projekten aus wie dem des autonomen Fahrens. Darüber lasse sich die die Flotte an On-Demand-Fahrzeugen deutlich erhöhen. Beim digitalen Schienenverkehr der S-Bahn ermögliche autonomes Fahren „auch mit der bestehenden Infrastruktur Taktfrequenz und Angebot in Hamburgs Schnellbahnnetz deutlich zu verbessern“, so der Verkehrssenator.
Erste Projekte: autonomes Fahren, digitale Schiene, UTIP-Weltkongress
In der „Metropol-Modellregion Mobilität“ sollen Projekte mit anderen Ländern, der Europäischen Kommission, Wirtschaft und Wissenschaft identifiziert und umgesetzt werden. Anknüpfen wolle man dabei an bereits existierende Planungen für eine nachhaltige Mobilitätswende in Hamburg wie den Klimaplan oder den Hamburg-Takt.
In der Absichtserklärung werden drei erste Projekte festgehalten.
- Bis 2030 sollen in Hamburg bis zu 10.000 autonome Fahrzeuge, beispielsweise von Moia, Ioki oder einem anderen Anbieter, unterwegs sein und ein neues digitales On-Demand-Verkehrsangebot schaffen, das auch für den ländlichen Raum adaptiert werden kann.
- Mit einem ETCS-Standard (European Train Control System) für automatisiertes Fahren soll die Hamburger S-Bahn in Zukunft vollautonom unterwegs sein und einen dichteren Takt ermöglichen.
- Der Bund unterstützt Hamburgs Bewerbung um die Ausrichtung des UTIP-Weltkongresses, einer der größten Messen für den ÖPNV, in den Jahren 2025 und 2027.
Hamburg will sich außerdem mit eigenen Anwendungen im „Mobility Data Space“, dem europäischem Datenraum für den Bereich Mobilität, einbringen und so die breite Verfügbarkeit und den Austausch von Mobilitätsdaten unterstützen.
Nächste Schritte der Umsetzung
Um die Erklärung mit Leben zu füllen soll als nächster Schritt ein Projektkatalog initiiert und fortgeschrieben werden, heißt es in der Presseinformation. Demnach etabliert die Metropol-Modellregion einen Beirat, in den Vertretende der Beteiligten berufen werden. Die Initiierung dieses Beirats soll durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und die Hamburger Behörde für Verkehr und Mobilitätswende erfolgen. Der Projektstand werde durch ein für das BMDV und Projektbeteiligte zugängliches Projektmanagement-Office durch Hamburg vorgehalten. Die Projektergebnisse sollen den Beteiligten und auch anderen interessierten Vertretenden des Bundes, der Bundesländer und Gebietskörperschaften, Wirtschaft und Wissenschaft sowie der Öffentlichkeit „transparent und diskriminierungsfrei“ zur Verfügung gestellt werden.
Bildquellen
- autonom fahrender Bus in der Hafencity im Testbetrieb 2019: Favorit-Media-Relations GmbH