„Lernen vor Ort“ und die Haspa Hamburg Stiftung sind mit ihrem Projekt „Zukunftslotsen Hamburg-Harburg“ Preisträger im bundesweit ausgetragenen Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ 2012. In Hamburg-Harburg sind 22 Zukunftslotsen tätig.
Ihr Ziel ist es, den Mitmenschen im Bezirk den Zugang zu Beratungsstellen und Weiterbildungsangeboten zu erleichtern. Sie kennen das Bildungsangebot vor Ort und können zum Beispiel über Hausaufgabenhilfe oder Angebote für Senioren Auskunft erteilen. Viele Zukunftslotsen leben in der Nachbarschaft der Ratsuchenden, sind von ihnen akzeptiert und an Treffpunkten wie im Sportverein oder der Moschee aktiv. Das Projekt motiviert Menschen aus einem bildungsfernen Umfeld, ihre Zukunft in die Hand zu nehmen und baut Ängste im Umgang mit Bildungsinstitutionen ab.
Der Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ wird seit 2006 von der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ gemeinsam mit der Deutschen Bank realisiert. Michael Trepper von der Deutschen Bank in Hamburg überreichte Dr. Wolfgang Blümel, Geschäftsführer der Haspa Hamburg Stiftung, die Auszeichnung als „Ausgewählter Ort 2012“ und betonte: „Die Zukunftslosten bauen Vorbehalte ab, informieren und motivieren. Als ‚Männer und Frauen von nebenan‘ erreichen sie Menschen, die sich Bildungsangeboten über herkömmliche Wege aus unterschiedlichen Gründen verschließen.“
Aus über 2.000 Bewerbungen wählte die Expertenjury aus Wissenschaftlern, Wirtschaftsmanagern, Journalisten und Politikern das Projekt „Zukunftslotsen Hamburg-Harburg“ aus. Dr. Wolfgang Blümel kommentierte die Auszeichnung: „Wir sind sehr stolz, ein ‚Ausgewählter Ort‘ im Land der Ideen zu sein. Die regionale Ausrichtung des Modells besticht. Es ist bürgernah und die Menschen vor Ort können von den individuellen Erfahrungen der Zukunftslotsen profitieren. Darum engagieren wir uns hierfür und fördern gern dieses Vorhaben“.
Das Projekt Zukunftslotsen Hamburg-Harburg ist im Rahmen von „Lernen vor Ort“ der Hamburger Bildungsbehörde entwickelt und mit Unterstützung der Haspa Hamburg Stiftung realisiert worden. Nach dem Aufruf „Zukunftslotse für Harburg gesucht“, haben sich im vergangenen Jahr 22 Harburger in einer dreimonatigen Schulung zum Zukunftslotsen fortbilden lassen. „Wir waren überrascht und sehr erfreut über die Vielzahl an Anmeldungen“, berichtet Eva Pertzborn, Projektleiterin „Lernen vor Ort“. Motiviert waren die Teilnehmenden aus ganz unterschiedlichen Gründen. „Ich habe selbst gute Erfahrung mit Beratung gemacht. Dies hat mich motiviert, ebenfalls anderen Menschen bei der Suche zu helfen“, kommentiert eine Zukunftslotsin ihre Teilnahme. Ins Gespräch zu kommen mit Menschen, zu denen sonst kein Kontakt besteht, ist ein weiterer Grund. Das Projekt Zukunftslotsen Hamburg-Harburg hat über seine Bezirksgrenzen hinaus Anerkennung erlangt und Interesse in anderen Bezirken geweckt. „Lernen vor Ort“ begleitet den Aufbau weiterer Zukunftslotsen-Netzwerke und hofft hierbei auf zusätzliche Unterstützer.
Weitere Informationen über www.hamburg.de/lernen-vor-ort
Behörde für Schule u Berufsbildung
Bildquellen
- bildzeigmirmeinezukunft: Deutsche Bank