Jüngst wurde wieder darüber diskutiert, ob man einen Hund, der einen Menschen torgebissen hat, einschläfern sollte. Die Meinungen gehen da auseinander. Die einen sind fürs Lebenlassen, weil die Tiere zunächst einmal grundsätzlich gut seien und nur durch die Besitzer verdorben wurden. Die anderen sind fürs Töten und fordern eine Verschärfung der Gesetze bei Zucht und Haltung von sogenannten Kampfhunden. Unser Kolumnist Peter Jamin findet: Nehmt die Herrchen an die Leine.
Hundekäufer sollten grundsätzlich verpflichtet werden einen Hundeführerschein zu machen. Je nach Größe und Art des Hundes kann einer solche Lizenz eine unterschiedliche Prüfung vorausgehen je nach Rasse, Größe und Gewicht der Tiere. Schließlich gibt es auch für Motorradfahrer, Pkw- und Lkw-Fahrer unterschiedliche Führerscheine.
Nun kann man natürlich der Meinung sein, dass zu viel Regulierung der Gesellschaft nicht gut tut. Das ist richtig. Allerdings gibt es immer Bereiche, in denen Regeln hilfreich sind. Ich stelle oft fest, dass Hundehalter die Untertanen ihrer Tiere sind. Denen sollte man helfen!!!
Die Kläffer im Restaurant
Da kläfft der Hund im Restaurant und Frauchen mahnt vergeblich: „Du, du, du. Das darf man hier aber nicht!“
Da hetzen kläffende Hunde in den Rheinwiesen hinter Joggern oder Fahrradfahrern her und der Hundebesitzer schreit vergeblich hinter seinem Tier her: „Komm sofort zurück, sonst kannst du was erleben.“
Nein, nicht die Hunde sind schuld. Herrchen und Frauchen sind die Doofen in jeder Beziehung. Die meisten wissen nicht, dass Hunde klare Befehle und eindeutige Gesten benötigen, wenn sie gehorchen sollen. Ich selbst hatte vor Jahren einen großen Hovawart und habe selbstverständlich auch eine Hundeschule besucht. Das hat mir – und vor allem vielen Mitmenschen – sehr geholfen.
Klarer Befehl: Schnauze!
In den Hundeschulen lernen die Herrchen an der Leine ihres eigenen Hundes wie Hundehaltung wirklich geht. Hunde gehorchen beispielsweise nur auf die richtigen, kurzen Befehle: Stop! Sitz! Platz! Aus! Gut ist auch dieser eindeutige Befehl: Schnauze!
Hunde die nicht auf Befehle gehorchen, haben in unseren Großstädten nichts zu suchen. Sie werden schnell zu einer Gefahr. Sei es im Straßenverkehr, auf dem Bürgersteig, in einem Geschäft oder Restaurant oder in den Rheinwiesen meines geliebten Wohnstadtteils Oberkassel in Düsseldorf.
Gerne wird auch darauf hingewiesen, dass man die arme, alte Oma nicht noch in die Hundeschule schicken könne. Warum nicht? Es ist auch für sie besser, wir nehmen auch alte Herrchen an die Leine oder alte Frauchen, bevor sie von ihrem Hund gefressen werden.
Herrchen an der Leine
Für manche alte Menschen ist ein Hund, so sagt man, der einzige Freund. Dem kann man doch abhelfen. In der Hundeschule lernt der Menschen andere Menschen näher kennen. Und kann mit manchen sicherlich Freundschaft schließen. Ein Mensch, der auf die Freundschaft eines Hundes alleine angewiesen ist, sollte seine müden Knochen mal etwas bewegen. Engagement in einem Verein, in einem Ehrenamt, in der Nachbarschaft…
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Hunde recht treue Begleiter sind. Aber der beste Freund des Menschen ist immer noch ein Mensch.
Bleiben Sie fröhlich. Bis nächsten Freitag. Auf einen Cappuccino…
Ihr Peter Jamin
Unser Autor arbeitet als Schriftsteller und Publizist sowie als Berater für Kommunikation seit Jahrzehnten immer wieder auch für ausgewählte Projekte. Sein soziales Engagement gilt der Situation von Angehörigen vermisster Menschen, auf deren Situation er in Büchern, TV-Dokumentationen und Artikeln seit mehr 20 Jahren aufmerksam macht. Mehr unter www.jamin.de
Peter Jamin