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IT & Telekommunikation

Digitalbranche erwartet 2023 Zuwächse bei Umsatz und Jobs

Als Wachstumstreiber wird der Teilmarkt Informationstechnik gesehen. Der Abstand von Deutschland zu den führenden Digital-Nationen werde sich dessen ungeachtet weiter vergrößern, prognostiziet der Digitalverband Bitkom.

Bitkom-Prognose: Trotz eines schwierigen Umfelds wird die Digitalbranche in Deutschland 2023 weiter wachsen.

Die deutsche Digitalbranche zeigt sich in einem von Krieg, gestörten Lieferketten und Inflation geprägten Umfeld sehr stabil und setzt weiter auf Wachstum. Der Digitalverband Bitkom erwartet für die Unternehmen der Informationstechnik, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik im laufenden Jahr ein Umsatzplus von 3,8 Prozent, die Umsätze werden mit 203,4 Milliarden Euro erstmals über die 200-Milliarden-Euro-Marke klettern. Zugleich soll die Beschäftigtenzahl um 3,4 Prozent auf 1,352 Millionen steigen. Das hat der Digitalverband Bitkom am 10. Januar 2023 auf Basis aktueller Berechnungen mitgeteilt.

„Digitalisierung ist die Antwort auf die multiplen Krisen unserer Zeit. Digitalisierung macht eine Volkswirtschaft resilienter, sie hilft bei globalen Herausforderungen wie dem Klimaschutz und sie erleichtert das Leben der Menschen, in der Gesundheitsversorgung ebenso wie im Bildungsbereich oder in der Mobilität“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Wir müssen die Digitalisierung in Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft verstärken und sollten mehr als nur eine Schippe drauflegen. Wir brauchen eine echte digitalpolitische Zeitwende.“

Wachstumsmotor Informationstechnik

Das größte Wachstum kann laut Bitkom-Mitteilung die Informationstechnik (IT) verbuchen. Mit IT werden 2023 nach aktueller Prognose 126,4 Milliarden Euro umgesetzt. Das entspricht einem Plus von 6,3 Prozent. Besonders die Umsätze mit Software schnellen demnach nach oben. Hier erwartet der Verband ein Plus von 9,3 Prozent auf 38,8 Milliarden Euro. Besonders deutlich sollen laut Berechnungen die Geschäfte mit Plattformen für künstliche Intelligenz, mit Collaborative Applications, also Anwendungen zur Zusammenarbeit sowie mit Sicherheitssoftware wachsen.

Das Hardware-Segment wächst laut Prognose um 5,3 Prozent auf 39,7 Milliarden Euro, getrieben unter anderem durch steigende Ausgaben für Wearables (kleine am Körper zu tragende Computersysteme wie Aktivitäts- und Fitnesstracker), Security Appliances wie zum Beispiel Firewalls sowie Server.

Erneut rückläufig dagegen werde sich nach starken Zuwächsen mit Beginn der Corona-Pandemie das Geschäft mit Desktop-PCs (2,6 Milliarden Euro, minus 1,3 Prozent) und Laptops (6,4 Milliarden Euro, minus 3,4 Prozent) entwickeln. Bei den Umsätzen mit IT-Services rechnet der Digitalverband für 2023 mit einem Plus von 4,7 Prozent auf 47,8 Milliarden Euro. Das entspräche in etwa den Wachstumsraten der Vorjahre. Das Projektgeschäft sei zumeist langfristig angelegt und weniger stark von Konjunkturschwankungen beeinflusst, heißt es weiter.

Netzausbau schreitet weiter voran

Der Markt für Telekommunikation werde 2023 laut Angaben nur noch leicht um 0,8 Prozent auf 69,5 Milliarden Euro wachsen. Am stärksten legen in diesem Segment die Investitionen in die Telekommunikationsinfrastruktur zu. Bei einem voraussichtlichen Plus von 2,5 Prozent steigt der Umsatz auf 7,7 Milliarden Euro. Weitere Berechnungen: Die Umsätze mit Endgeräten wie Smartphones wachsen dank steigender Nachfrage nach hochwertigen Geräten im Premium-Segment sowie Geräten mit 5G-Fähigkeiten um 2,3 Prozent auf 12,1 Milliarden Euro. Voraussichtlich stagnieren werde dagegen das Geschäft mit Telekommunikationsdiensten, mit denen nach Bitkom-Berechnungen 49,7 Milliarden Euro umgesetzt werden – das entspricht einem minimalen Anstieg um 0,1 Prozent. „Die Telekommunikationsunternehmen investieren weiter auf hohem Niveau in den Ausbau von Festnetz und Mobilfunk“, sagt Achim Berg. „Trotz höherer Bandbreiten, mehr Datenvolumen und steigender Nutzung können die Umsätze mit Telekommunikationsdiensten angesichts des scharfen Preiswettbewerbs kaum gesteigert werden.“

 Unterhaltungselektronik tut sich weiterhin schwer

In der Unterhaltungselektronik droht nach einem kurzzeitigen Aufschwung mit Beginn der Corona-Pandemie das dritte Minus-Jahr in Folge. Ein erwarteter Umsatz von 7,6 Milliarden Euro für 2023 bedeutet ein Minus von 7,3 Prozent. „Die hohe Inflation und wirtschaftliche Unsicherheit treffen das Geschäft mit Unterhaltungselektronik besonders stark. Viele Menschen halten ihr Geld zusammen und verzichten gerade hier auf größere Anschaffungen“, so der Bitkom-Präsident.

Deutschland weltweit auf Rang 5

Weltweit werden die Umsätze mit IT und Telekommunikation 2023 voraussichtlich um 4,8 Prozent auf 4,33 Billionen Euro steigen. Den Weltmarkt dominieren weiterhin die USA, auf die 35,7 Prozent entfallen. Auf Rang zwei liegt China mit einem Weltmarktanteil von 11,7 Prozent, dahinter folgt Japan mit 5,7 Prozent. Deutschland liegt mit 4,2 Prozent Weltmarktanteil auf Rang 5 – hinter Großbritannien mit einem Anteil von 4,5 Prozent. Die EU-Staaten ohne Deutschland kommen auf einen Weltmarktanteil von 11,8 Prozent.

„Wir müssen uns in Deutschland mehr anstrengen. Die Schere zwischen uns und den führenden Digital-Nationen sowie den schnell wachsenden Ländern öffnet sich jedes Jahr weiter“, sagt Achim Berg und mahnt für das kommende Jahr eine „digitalpolitische Zeitenwende“ an.

Für die deutsche Digitalpolitik sieht der Verbandspräsident vier wesentliche Ziele: „Erstens muss der Staat handlungsfähig bleiben und digital funktionsfähig werden. Zweitens müssen wir Daten sehr gezielt nutzen. Dritten müssen wir uns digital souverän und sicher aufstellen, in den Infrastrukturen ebenso wie in den Unternehmen und in den Privathaushalten – dazu müssen wir auch einseitige Abhängigkeiten in den internationalen Handelsbeziehungen beenden. Und viertens müssen wir unser strukturelles Fachkräfteproblem mit bereits heute 137.000 fehlenden IT-Expertinnen und -Experten lösen.“

Bildquellen

  • Digitalbranche in Deutschland 2023: Bitkom Research, IDC, Bundesagentur für Arbeit, BNetzA
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