Bei vielen Initiativen und Vereinen kann man gebrauchte, noch funktionsfähige Geräte abgeben, von dort werden sie dann zum Beispiel an Schulen, Jugendprojekte oder Bedürftige weiterzugeben. Naturschutzorganisationen sammeln alte Geräte ein und verwenden die Erlöse für Umwelt- oder Nachhaltigkeitsprojekte. Auch der Anteil der Unternehmen, die ausrangierte IT an ihre Mitarbeitenden verschenken, ist gegenüber 2020 gewachsen: von 14 auf 20 Prozent. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage unter 506 Unternehmen ab 20 Mitarbeitenden im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Die Umfrage ist laut Bitkom repräsentativ für die Gesamtwirtschaft. Die Frage war, wie Unternehmen in der Regel mit noch funktionsfähigen Elektrogeräten umgehen, die nicht mehr gebraucht werden.
„Insbesondere durch den Digitalisierungsschub im Zuge der Corona-Pandemie haben sich viele Unternehmen neue Geräte angeschafft und alte ausrangiert. Die Bereitschaft, funktionsfähige Altgeräte abzugeben, ist hoch“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
Wiederverwendung, Verwertung, Entsorgung
In der Regel kombinieren die Unternehmen verschiedene Möglichkeiten der Wiederverwendung, Verwertung und Entsorgung. Eine Mehrheit von 63 Prozent lässt die Geräte fachgerecht entsorgen, 30 Prozent lagern sie ein, um sie zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nutzen zu können. Auch schaffen nicht alle Unternehmen ihre IT oder Teile davon per Kauf an: 17 Prozent leasen Geräte und geben sie entsprechend an den Verleiher zurück. „Ungenutzte Geräte sollten möglichst bald wieder zum Einsatz gebracht werden. Es macht keinen Sinn, Altgeräte so lange aufzubewahren, bis sie nur noch verschrottet werden können“, sagt Rohleder. „In den normalen Abfall gehören sie aber auch dann nicht.“ Jedes zehnte Unternehmen (11 Prozent) gibt allerdings an, Elektro-Altgeräte mit dem normalen Gewerbeabfall zu entsorgen.
Ein kleinerer Anteil von Unternehmen verkauft auch funktionsfähige, ausrangierte Elektrogeräte: 8 Prozent überlassen sie Mitarbeitenden zu vergünstigten Preisen, 4 Prozent verkaufen sie extern weiter und ebenso viele verkaufen ihre Elektro-Altgeräte an Dienstleister zur Wiederaufbereitung. Von diesen Dienstleistern werden die Geräte gesäubert und technisch überholt, und gehen anschließend wieder in den Verkauf oder Verleih. Unter den Verbraucherinnen und Verbrauchern ist das Interesse an so dieser „Refurbished-IT“ zuletzt gewachsen: Jeder und jede Achte (13 Prozent) hat gemäß einer Bitkom-Umfrage von Januar 2022 schon einmal ein solches Gerät gekauft. Unter den Unternehmen sind es erst 4 Prozent, wie die Bitkom-Studie „Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Wirtschaft“ kürzlich ergeben hat.
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- Elektro-Geräte im Büro: Mariakray / Pixabay.com