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Hamburg, mach dich Fair!

Zum Auftakt der bundesweiten Fairen Woche am 10. September 2021 hat in Hamburg eine breit angelegte Fair-Trade-Kampagne begonnen. Vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie geht es der Fair Trade Stadt Hamburg darum, den Fairen Handel zu stärken und zusammen mit allen Interessierten Strategien für ein zukunftsfähiges Wirtschaften zu entwickeln. Hamburg will „Hauptstadt des Fairen Handels 2023“ werden. Als Kampagnen-Botschafter ruft der Musiker Jan Delay alle Hamburgerinnen und Hamburger dazu auf: „Bezahle andere immer so, wie du selbst bezahlt werden möchtest: Fair!“.

Ein Schwerpunkt der im September 2021 gestarteten Fair-Trade-Kampagne in Hamburg liegt auf Fairem Handel im Sport.

„Hamburg, mach dich Fair!“ – mit diesen Worten startete Sarah Kreuzberg von der Fair Trade Stadt Hamburg die mehrjährige Kampagne zur Stärkung des Fairen Handels. „Wir wollen das ganze Potenzial für einen starken Fairen Handel in Hamburg ausschöpfen und freuen uns, dass es nun, passend zum Auftakt der Fairen Woche, endlich los geht“, sagte die Kampagnenkoordinatorin.

Ein wichtiger Treiber für die Kampagne waren in den vergangenen Jahren und sind es noch immer die Staatsrätinnen. Almut Möller, Staatsrätin und Bevollmächtigte der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund, der Europäischen Union und für auswärtige Angelegenheiten, betont: „Mit dem Start der Kampagne geht die Fair Trade Stadt Hamburg – zehn Jahre nach Erwerb dieses Prädikats – in eine neue Phase der Aktivierung. In unserer Stadt liegt noch viel mehr Potenzial für die Förderung von Fairem Handel und fairem Handeln. Staat und Wirtschaft, Vereine und Verbände – wir alle können „InfluencerInnen“ sein und zugleich selbst fair handeln, hauptsächlich bei unseren Kaufentscheidungen. Der Senat trägt mit seiner Unterstützung gern zum Erfolg der Kampagne bei.“

Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ 2023 gewinnen

Das Ziel der Kampagne ist klar: Den Fairen Handel als wichtiges Instrument für mehr Transparenz und Gerechtigkeit in Hamburgs globalen Handelsstrukturen einsetzen, um somit auch den Nachhaltigkeitszielen (SDGs) ein Stück näher zu kommen. Konkret heißt dies zum Beispiel, dass die Aktivitäten der Kampagne so erfolgreich umgesetzt werden, dass die Stadt Hamburg 2023 den Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ gewinnt.

Wie in jeder Krise liegt auch in der aktuellen Covid-19-Krise eine Chance“, erklärt die Projektkoordinatorin der Fair Trade Stadt Hamburg, Christine Prießner. „Wir können zusammen mit allen Interessierten Strategien für ein gerechteres Handelssystem entwickeln, das Gesundheit, Umwelt und ArbeitnehmerInnen-Rechte stärkt. Diese Chance wollen wir nutzen!“

Zusammen mit Botschafterinnen und Botschaftern der Kampagne soll dieses ambitionierte Ziel erreicht werden. Der Musiker und Botschafter Jan Delay, der bei der Eröffnung leider nicht persönlich dabei sein konnte, ruft alle Menschen in der Stadt dazu auf: „Bezahle andere immer so, wie du selbst bezahlt werden möchtest: Fair!“

Starteten die Fair-Trade-Kampagne in Hamburg: (v.l.n.r.) Arthur Darboven (Kaffeeunternehmer), Christine Prießner (Fair Trade Stadt Hamburg), Almut Möller (Staatsrätin), Wolfgang Grätz (Senatskanzlei), Zohra Mojadeddi (MdHB, Grüne), Sarah Kreuzberg (Kampagnenkoordination), Olaf Steinbiß (MdHB, SPD) vor dem Alten Rathaus in Hamburg.

Plattform für breite Beteiligung und für einen Perspektivwechsel

Die Kampagne richtet sich mit unterschiedlichen Formaten an Unternehmen, Privatleute und Sportvereine und bietet diesen viele Beteiligungsmöglichkeiten. Viele Unternehmen, die sich im Fairen Handel engagieren, wie Benecke Coffee, Brands Fashion, Budni, J.J. Darboven, Lemonaid oder Tchibo, sind als Kooperationspartner bereits dabei. Sie alle profitieren von einer (neuen) Vernetzung und bestenfalls von höheren Umsatzzahlen. Arthur Darboven, Geschäftsführer von Benecke Coffee und Mitglied des Hamburger Rates für Nachhaltige Entwicklungspolitik, wirbt seit langem für eine solche Kampagne und bestätigt (einladend): „Die Kampagne vermittelt den Erzeugerländern, dass die Hamburgerinnen und Hamburger Anteil an der Verbesserung ihrer Lebensumstände haben möchten.“

Beim Wettbewerb „Faires Büro“ können Mitarbeitende und Unternehmen gleichermaßen zeigen, dass sehr viel mehr möglich ist als fairen Kaffee im Büro zu trinken. Die Einführung einer fairen Stadtschokolade und eines fairen Pfeffersacks ermöglicht zusammen mit dem Hamburger Fairmaster einen Dreiklang an Stadtprodukten, der an Gäste der Stadt verschenkt und zu besonderen Anlässen verteilt werden kann.

Ein Schwerpunkt der Kampagne liegt auf Fairem Handel im Sport. Die Vision ist, dass in Hamburgs Schulen und Sportvereinen zukünftig nur noch mit fair produzierten Bällen gespielt wird. Um die Beschaffenden hierbei zu unterstützen, werden entsprechende Fortbildungen angeboten. Am Ende der Kampagne ist ein großes, faires Turnier geplant.

Veranstaltungen während der Fairen Woche vom 10. bis 24. September 2021

„Zukunft fair gestalten – #FAIRHANDELN für Menschenrechte weltweit“ – unter diesem Motto zeigt die Faire Woche vom 10. bis 24. September 2021, dass menschenwürdige Arbeit ein entscheidender Faktor ist, um Armut zu bekämpfen und die Welt gerechter zu gestalten. Bundesweit und auch in Hamburg laden Weltläden und andere Organisationen dazu ein, die eigenen Konsummuster auf den Prüfstand zu stellen und darauf hinzuwirken, dass Schieflagen bei den Handels- und Produktionsbedingungen korrigiert werden.

So beleuchtet ein Aktionstag in den Bücherhallen das Thema „Fairer Handel im Sport“ von allen Seiten. In einer Live-Schaltung nach Nicaragua berichten Kaffeeproduzierende über ihre aktuellen Herausforderungen. Und ein Planspiel erlaubt einen spielerischen Blick in die Arbeitswelt der Zukunft.

Schwerpunkt Sport

Fair P(l)ay – Fairer Handel im Sport
Aktionstag, Sonnabend, 11. September 2021, von 11 bis 18.30 Uhr, Bücherhallen Hamburg, Hühnerposten 1
Fairness spielt im Sport eine große Rolle, zumindest auf dem Spielfeld, doch kaum bei der Ball- und Sportartikelherstellung. Die Doku-Fiktion „#einBall“ informiert über die nachhaltige Produktion von Sportbällen in Pakistan. In einer anschließenden Live-Schalte nach Sialkot, der Welthauptstadt der Fußballproduktion, berichtet Zain Ul Abideen Ahsan (Geschäftsführer von Vision Technologies) von den aktuellen Herausforderungen. Welche Möglichkeiten sich konkret für Hamburg bieten, darum geht es in einer Podiumsdiskussion, u.a. mit Robert Weber (Bad Boyz Ballfabrik) und Lisa Marquardt (Sport handelt Fair). Auch Mitmach-Aktionen mit fairen Bällen und Preisen kommen nicht zu kurz!

Sport, Nachhaltigkeit und Fairer Handel – auch in eurem Verein!?
Online-Workshop am Donnerstag, 30. September 2021, von 18 bis 20.30 Uhr
Sportvereine können – und tun dies zum Teil auch bereits – eine aktive Rolle zur Verbesserung der Umwelt sowie für Menschen- und Arbeitsrechtsbedingungen in der Sportindustrie einnehmen. In dem Online-Workshop erhalten die Teilnehmenden Impulse und entwickeln gemeinsam Wege zur Umsetzung im Vereins- und Sportkontext.

Eine Auswahl weiterer Themen der Fairen Woche in Hamburg

Durch den Norden Hamburgs mit Dr. Sven Tode (MdHB)
Fahrrad-Rallye am Sonnabend, 11. September 2021, von 15 bis 18 Uhr
Wo gibt es in Barmbek und drum herum fair gehandelte Produkte? Auf dieser Fahrradtour wollen wir es herausfinden! Egal ob Lieblingscafé oder Spielzeugladen – gemeinsam wird eine Fair-Trade-Karte für den Wahlkreis erstellt, die anschließend zur Verfügung gestellt wird.

Nicaragua – die aktuelle Lage der Kaffeeproduzent:innen
Live-Schalte nach Nicaragua am Mittwoch, 15. September 2021, von 19 bis 20.30 Uhr
Wahlen, Corona-Pandemie, Klimawandel – die Menschen in Nicaragua stehen vor komplexen Herausforderungen. Welche Auswirkungen hat die aktuelle Lage auf die Bevölkerung, allen voran auf die Kaffeeproduzierenden? Wie gehen sie mit der Situation um? Und was kann der Faire Handel zu ihrer Unterstützung beitragen? Davon berichtet Ivania Calderón, Geschäftsführerin der Kooperative La Providencia in Wiwilí im Norden Nicaraguas.

Fairer Handel. Macht. Frauen. Stark.
Vortrag am Freitag, 17. September 2021, von 19 bis 20 Uhr, Weltladen Bergedorf, Sachsentor 69
Tauche in die Welt der starken Frauen des Fairen Handels ein. Entdecke vielfältiges Empowerment von Honduras über Tansania bis Nepal und Sri Lanka: Kaffee, Cashews, Körbe und mehr. Die Referentin Magdalena Gassner ist Soziologin und Fair-Handels-Beraterin und zeigt im Weltladen Bergedorf anhand verschiedener Beispiele, wie der Faire Handel durch den Aufbau nachhaltiger Strukturen für viele Frauen zu menschenwürdigen Arbeitsbedingungen beiträgt. Wertschätzung, Selbstbestimmung und Unabhängigkeit stehen dabei im Vordergrund.

Plan A – Arbeitswelten der Zukunft
Planspiel am Sonnabend, 25. September 2021, von 13 bis18 Uhr, W3, Nernstweg 32-34
Das Planspiel „Plan A“ erlaubt einen spielerischen Blick in die Arbeitswelt der Zukunft. Die Teilnehmenden übernehmen die Führung eines mittelständischen Unternehmens. Auf Basis einer Simulation werden in unterschiedlichen Arbeitsgruppen konkrete Entscheidungen getroffen und mögliche Folgen für Mitarbeitende, Umwelt oder das Unternehmen diskutiert. Soll der 5-Stunden-Arbeitstag eingeführt werden? Wie reduzieren wir Auswirkungen auf die Umwelt? Setzen wir auf neue Technologien wie 3D-Druck und Blockchain? Oder liegt die Zukunft doch in Geschäftsmodellen jenseits von Wachstum?

Das komplette Programm der Fairen Woche findet sich unter www.fairtradestadt-hamburg.de/faire-woche-2021

 

 

Bildquellen

  • Kampagnenstart_Hamburg mach dich Fair_20210910: Fair Trade Stadt Hamburg
  • Fair P(l)ay im Sport: Kati Jurischka
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