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Neue BRICS-Währung soll dem US-Dollar Konkurrenz machen

Die BRICS-Staaten wollen durchstarten und eine BRICS-Währung herausbringen. Gold könnte profitieren. Die Wall Street verzeichnet ein neues Jahreshoch. Gold und Silber sind wieder mehr gefragt. Der Bitcoin bleibt in Wartestellung … Andreas Männicke mit einem aktuellen Blick auf das Börsengeschehen.

BRICS-Staaten
Flaggen der BRICS-Staaten. Foto: kirill_makes_pics / Pixabay

Der Ukraine-Krieg führte auch zu einer neuen Weltordnung, nämlich „BRICS“ & Co, also Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika und die Partnerländer, gegen die G7 und man darf gespannt sein, wer hier am Ende die Nase vorn hat. Vom 22. bis 25. August findet das Treffen der „BRICS“-Summit in Johannesburg statt. Dort soll – so das Gerücht – eine neue teilgoldgedeckte BRICS-Währung auf Kryptobasis ins Leben gerufen werden. Möglicherweise werden dort auch neue Friedensvorschläge für den Ukraine-Krieg geschmiedet, der jetzt durch den Einsatz von Streubomben weiter eskalieren kann. Die neue „BRICS“-Währung soll langfristig dem US-Dollar Konkurrenz machen. 40 Partnerländer wollen sich der BRICS-Währung anschließen. Die US-Verschuldung nimmt durch die steigende Zinslast jetzt immer mehr zu.

Die Wall Street reagierte bisher noch nicht auf die kommenden Bedrohungen. Der S&P-Index erreichte sogar ein neues Jahreshoch im Juli. Nun kommt es darauf an, ob die US-Notenbank Fed am 25./26. Juli die Zinsen nochmals erhöht und damit eine weitere Bankenkrise und Rezession in den USA heraufbeschwört. 11 Börsen aus Osteuropa zählen weiter zu den 30 am besten performenden Börse der Welt, allen voran die Warschauer Börse mit einem Plus von 26 Prozent beim polnischen PTX-Index, weit besser als der Dax mit plus 15 Prozent seit Jahresbeginn.

BRICS gegen G7 – wer wird gewinnen?

Die BRICS-Länder wollen alle die US-Dominanz abbauen und zu einer eigenen wirtschaftlichen Stärke kommen. Indien und China sind die bevölkerungsreichsten Länder der Welt mit zusammen fast 3 Milliarden Menschen, die auch am meisten wachsen. Die BRICS-Länder machen 40 Prozent der Weltbevölkerung aus und 25 Prozent der globalen Wirtschaftszeitung. Vor allem haben die BRICS-Länder einen großen Rohstoffreichtum, den die G7 nicht haben bzw. sogar benötigen. Die G7 sind von den BRICS insofern abhängig.

Kommt nun eine neue goldgedeckte „BRICS-Währung“?

Vom 22. bis 24. August findet der „BRICS“-Summit, also das gemeinsame Treffen der „BRICS“-Länder in Johannesburg statt. Russlands Präsident Putin wird wegen seines internationalen Haftbefehls nicht anreisen, sondern per Video zugeschaltet. Die BRICS sind quasi ein Gegenentwurf zur G7. Bei dem BRICS-Summit wird möglichweise – so ein Gerücht – eine neue teilgoldgedeckte Währung auf Kryptobasis der staunenden westlichen Finanzwelt vorgestellt, die als Handelswährung untereinander dienen und dem US-Dollar Konkurrenz machen soll. Die BRICS-Länder erhoffen sich dadurch einen „Game Changer“, der die US-Dominanz zurückdrängen soll. Es handelt sich damit auch um einen Angriff auf den US-Dollar und die USA, was Bestandteil eines neuen Währungskrieges werden könnte. 40 weitere Staaten dem neuen Währungsbund beitreten, so unter anderem auch die Türkei, Argentinien, Venezuela, Thailand, Ägypten, Saudi-Arabien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Angriff auf den US-Dollar hat Tücken

Vor allem die Rohstoffgeschäfte sollen dann in der BRICS-Währung abgerechnet werden. Noch werden 60 Prozent aller internationalen Geschäfte auf US-Dollar abgerechnet. Die BRICS-Länder wollen aber alle eine Entdollarisierung. Allerdings hat bereits Indien erklärt, und das Land ist das zweitgrößte BRICS-Land, dass es nicht für eine gemeinsame BRICS-Währung ist. Zudem verstehen sich Indien und China nicht sehr gut, sodass ein der dauerhafte Bestand einer BRICS-Währung problematisch wäre. Außerdem steckt der Teufel im Detail. Aber wenn eine teilgolddeckte Währung kommen sollte, dürfte vor allem Gold davon profitieren und neue Höchstkurse erreichen. Gold gab zuletzt aber leicht auf 1962 US-Dollar/Unze nach. Der Weg nach oben frei ist erst bei 2080 US-Dollar/Unze.

Kryptowährungen in Warteposition – außer dem Ripple

Auch der Bitcoin (BTC) könnte davon profitieren, der noch unter 30.000 BTC/USD seitwärts tendierte. Nicht wenige erwarten bald einen neuen „Bullrun“ auf den Bitcoin. Am meisten stieg aber zuletzt der Ripple (XRP) durch den Sieg im Gerichtsstreit mit der US-Börsenaufsicht SEC. Damit darf die SEC in Zukunft XRP nicht mehr als Wertpapier betrachten. XRP stieg in wenige Tagen um 70 Prozent. Kryptowährungen zählen nun wieder zu den Top-Performern unter allen Asset-Klassen.

Kommt es zu einem Käuferstreik bei US-Staatsanleihen?

Schon jetzt rechnen die BRICS-Länder untereinander lieber bilateral in ihren eigenen Währungen ab und nicht wie früher in US-Dollar. Dies könnte mittel- bis langfristig den US-Dollar schwächen und auch den USA schaden, die die enormen US-Leistungsbilanzdefizite nur deswegen problemlos ertragen konnten, weil fast die ganze Welt in US-Dollar abrechnet. Dies kann sich jetzt ändern. Die Frage ist, wer dann noch massenhaft US-Staatsanleihen kauft. Und was passiert bei einem Käuferstreik bei US-Staatsanleihen, was einigen US-Banken schon zum Verhängnis wurde?

Steigende Zinslast wird zum zunehmenden Problem für den US-Staatshaushalt

Die Zinslast in den USA stieg durch die erhöhten Zinsen auf über 650 Milliarden US-Dollar und das Haushaltsbilanzdefizit wird auch in diesem Jahr wieder über 1 Billion US-Dollar betragen. Die sonst obligatorische Festlegung einer Schuldobergrenze, die zuletzt 31,4 Billionen US-Dollar betrug, wurde diesmal auf Januar 2025 vertagt, aber dann wird es schon einen neuen US-Präsidenten geben, der die Schuldenmisere ausbaden muss. Wenn es einen Käuferstreik bei den US-Staatsanleihen demnächst gibt, werden die USA große Finanzprobleme bekommen. Diese könnte schon in den nächsten Monaten aber auch dann auftreten, wenn die Fed die Zinsen am 25./26. Juli nochmals erhöht. Dies könnte eine weitere US-Bankenkrise zur Folge haben, insbesondere dann, wenn die USA im zweiten Halbjahr in eine Rezession schlittern sollte. Die Schieflagen aller Banken summieren sich global auf 25 Billionen US-Dollar. Hinzu können die Schieflagen bei Krediten für Gewerbeimmobilien im Volumen von 5,4 Billionen US-Dollar, was ein toxisches Gemisch ist.

Kommt eine neuen US-Bankenkrise?

Bei 700 Banken in den USA sind die Schulden schon jetzt höher als das Eigenkapital durch die Schieflagen bei Staatsanleihen. Dies tritt durch die erlaubte Bilanzmanipulation aber erst dann zu Tage, wenn es einen Bankenrun gibt und die Banken genötigt werden, die Staatsanleihen zu niedrigsten Kursen verkaufen zu können, wie es zuletzt bei der First Republic Bank schon war. Dies kann aber jeder Bank passieren, wenn der Bank die Kunden weglaufen und Einlagen abgezogen werden.

Wall Street mit neuen Jahreshöchstkursen – dank künstlicher Intelligenz

Die Weltbörsen reagierten bisher sehr gelassen auf die kommenden Herausforderungen. Im Gegenteil. Der S&P-Index erreichte vergangene Woche ein neues Jahreshoch und ein Plus von über 18 Prozent seit Jahresbeginn, während der Dax immerhin ein Plus von knapp 15 Prozent erreichte. Am besten schnitt aber der Nasdaq-Composite-Index über mit einem Plus von 35 Prozent, wobei hier vor allem die Aktien mit „KI-Fantasie“, also künstlicher Intelligenz, nach oben gezogen wurden wie Microsoft und Nvidia. Die Anleger müssen jedoch aufpassen, ob die Fed mit einer weiteren Zinserhöhung nicht wieder ein wenig Luft aus dem KI-Hype nimmt.

Osteuropa-Börsen als Outperformer – neue Chancen in Kasachstan

Elf Börsen aus Osteuropa zählen schon wieder zu den 30 am besten performenden Börsen der Welt, allen voran die Warschauer Börse mit einem Plus von 27 Prozent beim polnischen PTX-Index, also weit besser als der Dax. Neue Chancen tun sich jetzt aber auch in Kasachstan auf, wobei der Broker Freedom Finance jetzt den Marktzugang zu den Börsen in Kasachstan möglich gemacht hat. Ein „Schnäppchen“ ist hier insbesondere der Gold- und Silberproduzent Polymetal, den Anleger in Kasachstan nun zu Kursen von 2,7 USD-Dollar sehr günstig erwerben können. Polymetal wird von der Londoner Börse delisted.

Russische Discounter jetzt zu Discountpreisen kaufen

Russische ADR sind wegen der Sanktionen an westlichen Börsen nicht mehr handelbar. Dafür können Anleger jetzt über den Broker Zerich Securities Ltd. aus Zypern zum Beispiel Gazprom-Anleihen zu Tiefstkursen kaufen oder auch einige trotz Sanktionen wachsende und ertragsstarke russische Aktien wie jetzt den Discounter Fix Price zum Kurs von 1,95 US-Dollar erwerben. Das Unternehmen wächst mit Wachstumsraten von bis zu 20 Prozent nicht nur in Russland, sondern in vielen GUS-Republiken. Der Kurs verdoppelte sich bereits vor kurzen im OTC-Markt, hat aber weiteres Verdoppelungspotenzial, insbesondere dann, wenn sich ein Waffenstilstand in der Ukraine andeutet, den die BRICS-Länder jetzt auch alle anstreben.

Und auch weitere russische Aktien kann man im OTC-Markt zu Discountpreisen erwerben wie Yandex, Ozon und TCS Group. Wer wie in Kostolany-Manier jetzt trotz Ukraine-Krieg auf „Schnäppchenjagd“ gehen will, muss vorher ein Konto bei Zerich Securities aufmachen, was online leicht möglich ist. Beide den Broker geben Ihnen auch Auskunft, wenn Sie Fragen zu den russischen ADR und Dividenden haben. Wer die russischen ADR noch nicht in Originalaktien umgetauscht hat, wird möglicherweise gegen Ende des Jahres eine geringe Barausschüttung erhalten, wenn die Verwahrer dann versuchen, die ADR zu verwerten

Neue Chancen gibt es auch generell in Osteuropa, wo es immer wieder Outperformancechancen gibt. Der PTX-Index für Aktien aus Polen stieg bereits um 27 Prozent in diesem Jahr, der BTX-Aktien für Aktien aus Bulgarien um über 12 Prozent, der ROTX-Index für Rumänien um 13 Prozent und der CROX-Index für Aktien aus Kroatien um 20 Prozent. Es lohnt sich also weiterhin auch nach dem Ukraine-Krieg ein Blick über den Tellerand nach Osteuropa.

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ZUM AUTOR

Andreas Männicke ist Journalist, Buchautor, Verleger, Börsen-Experte und Berater (mit Spezialisierung auf Osteuropa) – bekannt aus TV- und Radio-Sendungen wie N-TV, N24, DAF, Bloomberg, Deutsche Welle. Mehr Information: www.andreas-maennicke.de und www.eaststock.de

 

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