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Gut erhalten statt brandneu: gebrauchte Smartphones als Alternative zum Neukauf

Wer ein Mobiltelefon benötigt, hat die Wahl: Neukauf oder ein Modell aus zweiter Hand, als kostengünstige Alternative und aus Umweltschutzgründen. Gerade junge Menschen haben sich schon einmal für ein gebrauchtes Gerät entschieden. Der Digitalverband Bitkom gibt Hinweise, was beim Kauf zu beachten ist.

Foundry / Pixabay

Wer ein Mobiltelefon benötigt, hat die Wahl: Neukauf oder ein Modell aus zweiter Hand, als kostengünstige Alternative und aus Umweltschutzgründen. Gerade junge Menschen haben sich schon einmal für ein gebrauchtes Gerät entschieden. Der Digitalverband Bitkom gibt Hinweise, was beim Kauf zu beachten ist.

Viele Deutsche greifen zum Gebrauchtgerät, wie eine Befragung im Auftrag des Digitalverbands zeigt. Jeder achte Deutsche (12 Prozent) hat demnach bereits ein gebrauchtes Smartphone gekauft, Männer mit 15 Prozent etwas häufiger als Frauen mit rund 10 Prozent.

Gebrauchte Smartphones seien bei Online-Händlern, auf speziellen Portalen für Elektro-Artikel sowie bei vielen großen Telekommunikationsanbietern und bei Originalherstellern erhältlich. Bei gewerblichen Händlern würden sie oft auch geprüft oder sogar wiederaufbereitet, so der Digitalverband. Zudem würden gebrauchte Geräte häufig unter Freunden oder Verwandten weiterverkauft.

„Smartphones sind grundsätzlich auf Langlebigkeit angelegt und werden zudem von den Herstellern durch Software-Updates ständig aktualisiert. Daher können sie dem Nutzer auch in gebrauchtem Zustand oft noch sehr gute Dienste erweisen“, sagt Timm Lutter, Bereichsleiter für Consumer Electronics beim Bitkom. „Wer ein paar Euro sparen möchte, für den kann ein gebrauchtes Smartphone eine gute Wahl sein.“ Besonders beliebt sind gebrauchte Geräte bei jungen Menschen: Bei den 14- bis 29-Jährigen hat schon fast jeder Fünfte (18 Prozent) ein Smartphone aus zweiter Hand gekauft, bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 15 Prozent, bei den 50- bis 64-Jährigen 13 Prozent und bei den Menschen ab 65 noch 4 Prozent.

Die meisten Verbraucher legen grundsätzlich Wert auf topaktuelle Geräte. So sagen 44 Prozent der Smartphone-Nutzer in der Befragung: „Ich kaufe mir immer das neueste Smartphone-Modell“. Das Smartphone werde immer vielfältiger eingesetzt – zur Navigation, zur Messung von Gesundheitswerten, zum Mobile Payment – und entsprechend schnell stiegen die Anforderungen an die Geräte, so Lutter. Viele Verbraucher möchten deshalb keinen Fortschritt bei der Smartphone-Entwicklung verpassen. Die hohe Austauschrate sorge dafür, dass auf dem Gebrauchtmarkt oft sehr hochwertige und immer noch vergleichsweise aktuelle Geräte angeboten werden, so Lutter.

Gebrauchtkauf entlastet die Umwelt

Allein in deutschen Schränken, Schubladen oder Kartons lagerten im Jahr etwa 100 Million alte Mobiltelefone. 84 Prozent der Bundesbürger haben mindestens ein altes Gerät. Viel Potenzial also, um diese weiterzugeben oder weiterzuverkaufen – und damit einen Beitrag zur Umweltentlastung zu leisten. Denn: Die Zahl der Elektronikgeräte nimmt jedes Jahr weltweit stark zu und dementsprechend der Elektronikmüll. 41,8 Millionen Tonnen Elektroschrott sind laut einer Untersuchung der United Nations University 2014 weltweit angefallen. Weit vorn liegen die in Deutschland lebenden Verbraucher. „Der Deutsche ist ein Elektroschrott produzierendes Wesen. Im Durchschnitt, so hat es die Universität der Vereinten Nationen errechnet, kauft er 27,5 Kilo Elektronik im Jahr – und schmeißt 23,3 Kilo weg. So ist das, wenn man eigentlich schon alles besitzt: Vor iPhone 6 war iPhone 5, war iPhone 4, war iPhone 3“, schrieb „Zeit online“ im vergangenen Jahr.

Tipp rund um den Kauf gebrauchter Smartphones

  • Anbieter sorgfältig wählen
    Gebrauchte Smartphones werden meistens im Internet gehandelt. Sie sind zum Beispiel bei den großen Telekommunikationsanbietern und den Originalherstellern erhältlich, aber auch bei Online-Auktionshäusern, Online-Händlern, in speziellen Foren oder auf Portalen für Elektro-Artikel. Dabei werden die Geräte entweder von privaten oder von gewerblichen Händlern angeboten. Bei gewerblichen Händlern liegt der Preis meist etwas höher als bei Privatverkäufern. Dafür testen viele gewerbliche Händler gebrauchte Geräte vor dem Verkauf oder bereiten sie sogar wieder auf. Zudem stellen sie in der Regel eine Rechnung aus und oftmals auch eine Gewährleistung bzw. Garantie. Bei Privatverkäufen kann – sofern das Handy relativ neu ist – noch die Herstellergarantie gelten. Um diese in Anspruch nehmen zu können, muss die Originalrechnung vorliegen.
  • Auf Gütesiegel oder Kundenbewertungen achten
    Grundsätzlich gilt beim Online-Kauf: Verbraucher sollten auf die Seriosität der Online-Shops bzw. Verkäufer achten. Vertrauenswürdige Shops sind unter anderem an Gütesiegeln wie „TÜV“ oder „Trusted Shops“ erkennbar. Ist der Anbieter eine Privatperson, sollte man vor dem Kauf Bewertungen anderer Kunden lesen und zum Beispiel prüfen, wie lange der Verkäufer schon in dem Netzwerk angemeldet ist. Diese Indizien können helfen, seriöse von unseriösen Anbietern zu unterscheiden.
  • Ware prüfen
    Wenn möglich, sollte das Smartphone vor dem Kauf in Augenschein genommen werden. Weist das Gerät äußerlich Beschädigungen auf, etwa Kratzer auf dem Display oder Macken, die auf einen Sturz hindeuten? Funktionieren die Anschlüsse für Kopfhörer und Ladekabel, der Power-Button und die Lautstärketasten? Ist das Display durchgehend berührungsempfindlich? Lädt der Akku ordnungsgemäß? Da die meisten gebrauchten Smartphones online gekauft werden, ist eine Prüfung der Ware oft nicht möglich. In diesen Fällen sollte man vor dem Kauf zumindest die Artikelbeschreibung genau lesen, die Bilder begutachten und bei Unstimmigkeiten nachhaken.
  • Auf mögliche Sperrungen (Sim-Lock oder Netlock) achten
    Smartphones, die im Paket mit einem Mobilfunkvertrag angeboten und also vom Mobilfunkanbieter subventioniert werden, sind häufig an bestimmte Sim-Karten gekoppelt, damit sich die Subventionierung amortisiert. Das heißt: Das Gerät läuft für die Dauer des Mobilfunkvertrags (meist 24 Monate) zum Beispiel nur mit Sim-Karten eines Providers. In einigen Fällen ist das Gerät sogar nur mit einer ganz bestimmten Sim-Karte nutzbar. Beim Netlock kann das Gerät mit Sim-Karten verschiedener Provider, aber nur in einem spezifischen Netz genutzt werden. Solche Sperren können vor Ablauf der Frist gegen eine Gebühr und danach kostenfrei aufgehoben werden. Hierzu benötigt man einen Code vom Mobilfunkbetreiber und die 15-stellige IMEI (International Mobile Equipment Identity), die mit der Tastenkombination *#06# abrufbar ist.
  • Preise vergleichen
    Vor dem Kauf sollte ein gründlicher Preisvergleich stehen, sowohl zwischen verschiedenen Gebrauchthandys, als auch zwischen gebrauchten und neuen Geräten. Oft fällt der Preis eines Modells signifikant, wenn der Hersteller den Nachfolger auf den Markt bringt, sodass sich eventuell doch ein Neukauf lohnt.
  • Verkäufer von Smartphones sollten Daten löschen
    Vor dem Verkauf eines gebrauchten Smartphones sollten alle privaten Daten wie Adressbuch, Nutzerprofile von sozialen Netzwerken, Online-Banking-Zugänge oder auch Fotos und Videos von dem Gerät gelöscht werden. Am einfachsten ist es, alle Nutzerdaten des Telefons über entsprechende Funktionen („Zurücksetzen in den Auslieferungszustand“) komplett zu löschen. Externe Speicherkarten sollten vor dem Entsorgen entfernt oder komplett mit einer speziellen Software gelöscht werden. Wer ganz sicher gehen will, dass die Daten einer externen Speicherkarte nicht wiederhergestellt werden könnten, sollte diese physisch zerstören, also beispielsweise zerschneiden.
  • Alte Geräte nicht in den Hausmüll werfen
    Elektrokschrott enthält zum einen Schwermetalle wie Blei, Arsen, Cadmium, Quecksilber und weitere hochgiftige und umweltgefährdende Stoffe, das betrifft auch Smartphones. Zum anderen besteht er auch aus wertvollen Materialien, die sich als sekundäre Rohstoffe zurückgewinnen lassen. Wer sein ausgedientes Handy nicht weiterverkaufen, sondern lieber entsorgen will, darf es nicht einfach in den Hausmüll werfen, sondern sollte stattdessen eine der folgenden Möglichkeiten nutzen.
    1. Entsorgung über Recyclinghöfe: Alte Handys können in den kommunalen Abfallsammelstellen kostenlos abgegeben werden. Die Standorte dieser Recyclinghöfe erfährt man bei seinem örtlichen, kommunalen Abfallwirtschaftsbetrieb. Von dort gehen die Geräte in die Verantwortung der Hersteller über, die für eine umweltgerechte Entsorgung oder Wiederaufbereitung durch zertifizierte Recyclingunternehmen sorgen.
    2. Entsorgung über den Mobilfunkbetreiber: Alle großen Netzbetreiber nehmen Altgeräte per Post zurück. Dazu können die Kunden portofreie Versandumschläge im Internet anfordern oder im Handy-Shop abholen. Einige Betreiber nehmen alte Handys auch direkt in den Geschäften entgegen. Wer sein Gerät zurückgibt, tut damit gleichzeitig etwas Gutes: Für jedes eingesandte Mobiltelefon spenden viele Unternehmen einen Betrag an Umwelt-, Sozial- und andere Hilfsprojekte.
    3. Entsorgung defekter Akkus: Alt-Akkus und Batterien dürfen ebenfalls nicht in den Hausmüll geworfen werden. Wer seinen in die Jahre gekommenen Handy-Akku durch einen neuen ersetzt, muss den alten Akku ordnungsgemäß entsorgen. Dazu kann man ihn bei den örtlichen Recyclinghöfen abgeben oder dort zurückgeben, wo der neue Akku gekauft wurde.

 

Bildquellen

  • phone_869669_1280: Foundry / Pixabay
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