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Immobilien

Wohneigentum: Hamburg mit zweitgrößtem Preissprung

Unter den sieben größten Städten Deutschlands landete Hamburg im Postbank-Wohnatlas 2021 mit durchschnittlich rund 5.569 Euro pro Quadratmeter auf Platz 3. In knapp 95 Prozent aller Landkreise und kreisfreien Städte wurden Wohnimmobilien teurer.

Nattanan Kanchanaprat / Pixabay.com

Die Nachfrage nach Wohneigentum in Deutschland ist ungebrochen, die Kaufpreise verzeichnen auch im Corona-Jahr 2020 einen Anstieg. In den Metropolen und in ihrem Umland waren teils kräftige Preissteigerungen im Vergleich zum Vorjahr zu beobachten. In mehr als 94 Prozent aller deutschen Landkreise und kreisfreien Städte wurden Wohnimmobilien teurer. Im Durchschnitt über alle Regionen lag das Plus bei Eigentumswohnungen im Bestand gegenüber 2019 inflationsbereinigt bei 9,6 Prozent – und war damit noch höher als im Vorjahr. Dies sind Ergebnisse der Studie „Postbank Wohnatlas 2021“ zur Preisentwicklung im Immobilienmarkt.

Niedrige Zinsen, große Nachfrage und ein knappes Angebot bestimmten demnach den Immobilienmarkt auch 2020. „Corona und die Erfahrung des Lockdowns haben bei vielen Menschen den Wunsch nach Wohneigentum noch verstärkt“, sagt Eva Grunwald, Leiterin Immobiliengeschäft Postbank in einer Unternehmensmitteilung. „Viele Interessenten, die sich im vergangenen Jahr auf dem Wohnungsmarkt umgesehen haben, hat Corona erst zum Handeln veranlasst.“

München bleibt am teuersten

Deutschlands teuerstes Pflaster ist laut Postbank-Wohnatlas 2021 nach wie vor München. Der Preis für Eigentumswohnungen stieg um weitere 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr und lag 2020 bei durchschnittlich 8.613 Euro. Zweitteuerste Großstadt ist Frankfurt am Main, hier werden im Schnitt 6.050 Euro pro Quadratmeter fällig. Hamburg rangiert im Ranking der „Big Seven“, der sieben größten deutschen Metropolen, beim Quadratmeterpreis mit 5.569 Euro auf Platz drei vor Berlin mit Wohnungspreisen von im Schnitt 4.973 Euro pro Quadratmeter.

Im Vergleich der Big Seven stiegen die Preise in Hamburg und Düsseldorf prozentual am stärksten. In beiden Städten lag das Plus bei mehr als neun Prozent. In den anderen Metropolen hat sich der Kaufpreisanstieg verlangsamt. Vor allem in Frankfurt und Berlin scheint der Höhenflug zumindest gebremst. So waren die Preise in Deutschlands Bankenmetropole 2019 noch um rund elf Prozent und in der Hauptstadt um knapp zehn Prozent in die Höhe geschossen – 2020 waren es 5,9 und 6,7 Prozent.

Bei der absoluten Preisentwicklung liegen München und Hamburg 2020 mit Preissprüngen von mehr als 500 Euro je Quadratmeter vorn. Käufer in Stuttgart hingegen mussten pro Quadratmeter im Schnitt nur 255 Euro mehr als noch ein Jahr zuvor bezahlen.

Nordfriesland teuerster Landkreis der Republik

Deutschlands teuerste Landkreise finden sich fast ausnahmslos im Süden der Republik. Unter den Top Ten sind neun bayerische Kreise. In allen zehn Kreisen hat der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Wohneigentum die 5.000-Euro-Marke geknackt, vier von ihnen liegen jenseits der 6.000 Euro. Der bundesweit teuerste Landkreis findet sich allerdings nicht in Bayern: Im Landkreis Nordfriesland, zu dem unter anderem die beliebten Inseln Sylt, Föhr und Amrum, aber auch Ferienorte wie St. Peter-Ording gehören, kostete der Quadratmeter im vergangenen Jahr im Schnitt 6.796 Euro.

„Speckgürtel” um Metropolen legen ebenfalls zu

Auf Platz zwei im Ranking der teuersten Landkreise liegt Miesbach in Bayern mit durchschnittlich 6.756 Euro pro Quadratmeter. Auch die bayerischen Landkreise Starnberg und München haben die 6.000-Euro-Marke durchbrochen. Mittlerweile findet sich fast das gesamte Umland der bayerischen Landeshauptstadt in den deutschen Top Ten. Die hohen Preise in der Metropole ziehen das Umland mit: Einerseits profitiert der Speckgürtel von der guten Anbindung auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, andererseits bietet er ansprechende Wohnlagen mit mehr Grün und Ruhe.

Große Preisunterschiede: München achtmal zu teuer wie Dessau 

Die hohen Preise in den Metropolen sorgen aber auch dafür, dass Städte abseits der Big Seven in den Fokus rücken. Insgesamt zeigen sich im deutschlandweiten Städte-Vergleich große Preisunterschiede: So ist München beispielsweise acht Mal so teuer wie Dessau in Sachsen-Anhalt, die mit 1.046 Euro pro Quadratmeter günstigste kreisfreie Stadt in der Bundesrepublik. Zu den teuersten zehn Städten gehören die Big Seven mit Ausnahme von Köln sowie Freiburg im Breisgau, Rosenheim, Regensburg und Heidelberg – alle mit Quadratmeterpreisen jenseits der 4.000-Euro-Marke. Rosenheim ist mit weniger als 100.000 Einwohnern die einzige „Mittelstadt“ unter den Top Ten. Der Grund dürfte sein, dass die Stadt mitten in einer beliebten Ferienregion liegt.

Generell haben in allen Großstädten ab 100.000 Einwohnern Wohnimmobilien an Wert gewonnen, die durchschnittliche Preissteigerung lag bei rund neun Prozent. Am stärksten stiegen die Preise in Mönchengladbach, Kaiserslautern und Halle an der Saale. Das Plus lag im Vergleich zum Vorjahr jeweils bei mehr als 19 Prozent. Fast ebenso starke Wertzuwächse zeigen sich in Herne. In Bremerhaven und Krefeld liegt das Preisplus bei jeweils 16,5 Prozent. „Hier holen bislang vergleichsweise günstige Städte auf: Im Schnitt über alle Großstädte kostete der Quadratmeter 2020 gut 3.000 Euro. Die stärksten Preiszuwächse erleben nun Städte mit sehr viel geringerem Preisniveau“, so Eva Grunwald.

Mittelstädte werden interessanter

Für Kaufinteressierte könnte auch der Blick in die Mittelstädte lohnend sein. „Häufig bieten die kleineren Zentren gute Infrastruktur und kurze Wege, hohe Wohnqualität und attraktive Objekte zu noch vergleichsweise günstigen Quadratmeterpreisen“, sagt Grunwald. Besonders begehrt unter den Städten mit 20.000 bis 100.000 Einwohnern waren 2020 Ansbach, Neustadt an der Weinstraße und Wilhelmshaven mit einem Preisplus von mehr als 20 Prozent

Hintergrund zur Studie: Der Postbank-Wohnatlas ist eine jährlich erscheinende, mehrteilige Studienreihe, die den deutschen Immobilienmarkt unter verschiedenen Aspekten regional bis auf Kreisebene beleuchtet. Für die vorliegende Preisanalyse, die den ersten Studienteil des diesjährigen Wohnatlas darstellt, wurde unter der Leitung des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), die Immobilienpreisentwicklung in den 401 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten untersucht.

Bildquellen

  • 210309_Postbank_Wohnatlas 2021_Preisatlas_Infografik: Postbank
  • money_2724245_1280: Nattanan Kanchanaprat / Pixabay.com
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