Seit Anfang Juli ist auf Binnen- und Außenalster sowie den Alsterkanälen eine Algenblüte zu beobachten. In den letzten Tagen haben sich diese Blaualgen nochmals stark vermehrt.
Auch im Freiwasser liegen die Chlorophyllkonzentrationen jetzt zum Teil über der vom Umweltbundesamt für Badegewässer empfohlenen Warnschwelle für Vorsor-gemaßnahmen von 40 Mikrogramm pro Liter (µg/l).
Bei den in der Alster vorkommenden Cyanobakterien (sogenannte Blaualgen) handelt es sich überwiegend um Arten, die Microcystin bilden können. Dieses Toxin kann bei empfindlichen Personen zu Haut- und Schleimhautreizungen, Bindehautentzündungen und Ohrenschmerzen führen. Auch allergische Reaktionen sind möglich. Beim massenhaften Verschlucken dieser Algen kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Akute Leberschädigungen durch Cyanotoxine sind bei Haus- und Nutztieren sowie wild lebenden Tieren, einschließlich Fischen und Vögeln, ebenfalls beschrieben worden.
Besonders auffällig sind die blau-grün schimmernden Algenteppiche in den Uferbereichen von Binnen- und Außenalster sowie auf den Alsterkanälen, in denen die Chlorophyllkonzentrationen weit über 100 µg/l liegen. Hier sollte ein Wasserkontakt unbedingt vermieden werden und insbesondere Kinder, aber auch Hunde, sollten von den Uferbereichen ferngehalten werden. Im Freiwasser wurden aktuell zwischen 18 und 60 µg/l gemessen. Auch hier ist von einem Bad im kühlen Nass abzuraten.
Algen treten zu jeder Jahreszeit in unseren Gewässern auf, vermehren sich aber besonders stark in den warmen Sommermonaten. Kommen dann noch hohe Nährstoffgehalte und günstige Witterungsbedingungen hinzu, kommt es zur Massenvermehrung. Wie lange die Algenblüte andauern wird, ist also in erster Linie vom Wetter abhängig. Die Biologen des Instituts für Hygiene und Umwelt werden die Entwicklung weiter beobachten.
Bildquellen
- blaualgen_alster_2009_1500x1125: Institut für Hygiene und Umwelt