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Moderne Online-Shops kommen ohne Lager aus

Im E-Commerce wird es immer einfacher, ein gut gefülltes Portfolio anbieten zu können, ohne dabei selbst hohe Kosten zu haben. Der E-Commerce-Markt wächst unaufhörlich: die führenden 100 Anbieter konnten nach Daten des Handelsjournals im Jahr 2018 erneut ein zweistelliges Wachstum verzeichnen. Der Jahresumsatz im deutschen Online-Handel liegt bei über 33 Milliarden Euro. Gleichzeitig sinken die Eintrittskosten für neue Anbieter dramatisch. Wer heute im Online-Handel tätig werden will, muss weder programmieren können, noch ein ausreichend gefülltes Warenlager haben. Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei im sogenannten Dropshipping.

cirquedesprit / Fotolia

Im E-Commerce wird es immer einfacher, ein gut gefülltes Portfolio anbieten zu können, ohne dabei selbst hohe Kosten zu haben. Der E-Commerce-Markt wächst unaufhörlich: die führenden 100 Anbieter konnten nach Daten des Handelsjournals im Jahr 2018 erneut ein zweistelliges Wachstum verzeichnen. Der Jahresumsatz im deutschen Online-Handel liegt bei über 33 Milliarden Euro. Gleichzeitig sinken die Eintrittskosten für neue Anbieter dramatisch. Wer heute im Online-Handel tätig werden will, muss weder programmieren können, noch ein ausreichend gefülltes Warenlager haben. Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei im sogenannten Dropshipping.

Fertige Online-Shops gibt es von allen Content-Management-Anbietern. Sogar mit der kostenlosen Blogsoftware WordPress kann man in wenigen Minuten einen Online-Shop einrichten. Auch um die Produkte muss man sich keine Sorgen machen: Jeder kann heute zum Wiederverkäufer werden. Das Internet ist ein Marktplatz, der aus unzählig vielen kleinen Marktplätzen besteht.

Im klassischen Handel hat man eine bestimmte Menge an Produkten auf Lager und verkauft diese entsprechend den Bestellungen oder der Kunden im Geschäft. Man muss ständig sein Warenlager aktualisieren und eine Menge Kapital darin binden. Beim Dropshipping ist das Lager lediglich eine große Datenbank. Geht für ein Produkt eine Bestellung ein, wird diese an einen Partner (meistens ein Großhändler oder Produzent) weitergegeben, der dann die Ware an den Kunden ausliefert.

Software hilft bei der technischen Umsetzung

Bei großen Portalen wie Amazon oder Ebay haben Privatpersonen schon lange auf diese Weise Produkte verkauft. Jetzt aber kann man auch seinen eigenen Shop aufmachen. Firmen wie Oberlo bieten gerade für das Dropshipping einen Rundumservice. Sie übernehmen einen großen Teil der technischen Dienstleistungen, helfen bei der Automatisierung von Routinearbeiten und sogar beim Finden der jeweiligen Produzenten. Damit können sich die Shopbetreiber voll auf die Sortimentsauswahl und das Marketing konzentrieren. Bezahlt wird lediglich eine monatliche Gebühr, die weit unter einer normalen Ladenmiete liegt.

E-Commerce und Dropshipping folgen weltweit dem Trend vieler anderer Branchen, in denen die Mittelsmänner immer mehr wegfallen. Gleichzeitig kann der Konsument auch zum Anbieter von Dienstleistungen und Produkten werden. Haben klassische Einzelhändler hohe Einstiegskosten durch Einrichtungen von Ladengeschäften, Warenlager, Personal und Miete, ist der Online-Shop kaum mit Kosten verbunden. Mit nur geringem technischem Verständnis kann E-Commerce vom Küchentisch aus gestartet werden.

E-Commerce als zweites Standbein

Viele E-Commerce-Anbieter betreiben das Angebot als Zweitjob. In den USA haben die meisten Online-Firmen vier oder weniger Angestellte. In Deutschland gibt es keine offiziellen Zahlen, aber immer mehr Menschen suchen sich ein zweites Standbein. Erfolg im E-Commerce haben vor allem diejenigen, die eine Nische finden. Hier können gewiefte Anbieter schnell einen festen Kundenkreis gewinnen. Wie gut das funktioniert, zeigt der Whiskey-Anbieter Horst Lüning, der es mit seinem Online-Shop zum Millionär gebracht hat. Er gilt als einer der besten Whiskey-Experten, muss aber nach wie vor ein Lager vorhalten und Vorkasse beim Einkauf leisten.

Die modernen Shops mit Dropshipping suchen sich hingegen auf Plattformen wie Alibaba für ihre Kunden passende Produkte aus. Es ist gut möglich, dass hinter einem Onlineshop für Radfahrerbekleidung und für plastikfreie Hundespielsachen ein und dieselbe Person stecken. Wenn eine Bestellung eingeht, muss bei den automatisierten Systemen lediglich überprüft werden, ob die Daten stimmen. Dann reicht ein Klick und die Order geht an den eigentlichen Lieferanten. Dieser kann dann zeitnah das Produkt verschiffen. Als selbstständiger Onlineshop kann man sich dann voll und ganz auf den Kundendienst und den After-Sales konzentrieren.

Produkte aus der ganzen Welt im Angebot

Der Shopinhaber kann ortsunabhängig arbeiten, in den meisten Fällen braucht man lediglich einen Gewerbeschein. Wo man aber seine E-Mails liest, ist für das Geschäft nicht wichtig. Und: Mit Dropshipping hat man einen weltweiten Zuliefererkreis. Heute können auch Kleinstmengen aus China in relativ kurzer Zeit nach Europa geliefert werden.

Allerdings gibt es auch Nachteile: Man ist als virtueller Händler davon abhängig, ob die Waren auch wirklich beim Zulieferer vorhanden sind. Außerdem muss man sich auf dessen Lieferantensystem verlassen. Gerade bei großen Produzenten gibt es eine ernstzunehmende Fehlerquote. Diese ist zwar für das produzierende Unternehmen klein, für den Online-Shop aber ärgerlich. Außerdem kann es vorkommen, dass gerade Neulinge vom Angebot überwältigt sind und zu viele Produkte anbieten. Statt solchen, die Amazon nacheifern, scheinen sich deshalb eher Spezialanbieter durchzusetzen. Sie haben nur wenige Produkte (manchmal sogar nur eines) im Angebot, können das aber einfacher vermarkten. Durch die Shopautomatisierung können sie ihre Zeit dann für Werbung in den sozialen Netzwerken verwenden – ein immer wichtiger werdender Marktplatz im Onlinehandel.

 

Bildquellen

  • fotolia_52691199_xs_4: cirquedesprit / Fotolia
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