Die Hamburgerinnen und Hamburger haben im vergangenen Jahr 2,14 Millionen Euro für die Diakonie Katastrophenhilfe gespendet – und damit fast doppelt so viel wie 2021 (1,22 Millionen Euro). Das sei „ein ganz außergewöhnlich gutes Ergebnis“, teilte das Diakonische Werk Hamburg mit.
Auch in der gesamten Nordkirche wurde demnach fast doppelt so viel gespendet wie im Vorjahr (4,96 Millionen Euro 2022 und 2,65 Millionen Euro 2021. „Nicht nur die bis heute ungebrochene Solidarität mit den Menschen aus der Ukraine hat dieses starke Ergebnis geprägt, sondern auch die vielen weltweiten Krisen, die uns allen Sorge bereiten“, sagt Landespastor Dirk Ahrens, Vorstand der Diakonie Hamburg.
Das evangelische Hilfswerk habe im Jahr 2022 bundesweit Spenden in Höhe von insgesamt 97,4 Millionen Euro verbucht. Es handele sich um „das bisher höchste Spendenergebnis in der Geschichte der Organisation“. Das Spendenaufkommen sei im Vergleich zum Vorjahr, in dem das Hochwasser in Deutschland bestimmend war, nochmals um fast die Hälfte gestiegen (2021: 66,6 Millionen Euro).
Ausschlaggebend war laut Diakonischem Werk Hamburg der Krieg in der Ukraine: Für Hilfsmaßnahmen seien bis Januar 2023 zweckgebundene Spenden in Höhe von fast 68 Millionen Euro eingegangen. Zehn Millionen Euro konnten daraus für Maßnahmen in Deutschland bereitgestellt werden. In Hamburg wurden elf Projekte von Diakonie und Kirche für Geflüchtete aus der Ukraine mit rund 850.000 Euro unterstützt: Bei den Hilfsangeboten sei es vor allem darum gegangen, das Ankommen, die Orientierung und Integration in Deutschland zu erleichtern. Dazu gehörten etwa bekannte Einrichtungen wie Fluchtpunkt. Aber auch zahlreiche Kirchengemeinden hätten niederschwellige Hilfen wie Begegnungstreffs oder Kleiderkammern angeboten. Das Diakonische Werk Hamburg selbst habe mit dem Diakonie-Treff Ankommen und den Integrationspaten wichtige Angebote für Flüchtlinge geschaffen. Viele Angebote seien durch starkes ehrenamtliches Engagement unterstützt worden.
Auch die zweckungebundenen Spenden, die flexibel für schnelle Nothilfe oder in „vergessenen Katastrophen“ wichtig sind, seien um mehr als 20 Prozent auf 18,1 Millionen Euro gestiegen. Insgesamt konnte die Diakonie Katastrophenhilfe im vergangenen Jahr 125 Hilfsprojekte in Höhe von 104,2 Millionen Euro in 41 Ländern finanziell unterstützen, heißt es. Neben der Ukraine habe der Fokus bei den Projektausgaben auf Südsudan (7,8 Millionen Euro), Hochwasserhilfe Deutschland (5,9 Millionen Euro), Kolumbien (5,8 Millionen Euro), Somalia (5,7 Millionen Euro) und Jemen (4,3 Millionen Euro) gelegen. Die Projekte seien mit weltweit 116 Partnerorganisationen umgesetzt worden.
Die Diakonie Katastrophenhilfe wurde 1954 gegründet. Sie ist das Hilfswerk für humanitäre Hilfe der evangelischen Kirchen in Deutschland. Gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen unterstützt die Diakonie Katastrophenhilfe Menschen, die Opfer von Naturkatastrophen, Krieg und Vertreibung geworden sind und diese Notlage nicht aus eigener Kraft bewältigen können. Die Hilfe wird unabhängig von politischer Einstellung, Religion, Geschlecht, Hautfarbe und Nationalität geleistet. Dabei achtet das Hilfswerk auf strikte Neutralität.
Bildquellen
- Spendengeld: Favorit-Media-Relations GmbH