Das Internet und Bücher – eine schwierige Beziehung
Mitte und Ende der 90er-Jahre gab es eine Flut an Literatur rund um das Internet. Für die unterschiedlichsten Zielgruppen wurden Titel auf den Markt gebracht, die die Nutzung von E-Mails, einem Browser oder auch die Informationsbeschaffung mit Suchmaschinen thematisierten. Eine schwierige Beziehung, denn die Dynamik des Internets sorgt regelmäßig dafür, dass die Inhalte häufig bereits veraltet sind, wenn der Druck des Buches abgeschlossen wurde. Eine Gefahr, die teilweise auch für diesen Atlas der digitalen Welt gilt. Andererseits wiegen die Vorteile des Werks den offensichtlichen Nachteil gleich mehrfach auf.
Zusammenhänge verstehen und Informationen ohne Suchen
In vier großen Themenbereichen machen sich die Autoren an die Vermessung der digitalen Welt. Wie groß sind die Social-Media-Plattformen eigentlich? Wie sind sie miteinander verbunden? Womit, auf welchen Geräten verbringen die Menschen eigentlich wie viel Zeit mit digitalen Medien? Wie sieht es mit der Wirtschaftskraft der großen Internetfirmen aus? Dies sind nur einige der Fragen, die das Buch fundiert beantwortet und sehr eindrucksvoll illustriert. Über 100 Infografiken erleichtern das Verständnis, beantworten Fragen oder inspirieren zu weiteren Recherchen. Sie können aber auch Ideengeber für eigene Präsentationen sein.
Kenner der Materie werden viele der genannten Quellen kennen und auch auf zahlreiche bekannte Fakten stoßen. Die Informationsflut und Dynamik des Internets sind auch seine große Schwäche. Denn bis alle relevanten Quellen und Zahlen zu einer Fragestellung gefunden und ausgewertet sind, braucht es Zeit und Mühe. Dank der gekonnten Auswahl der Verfasser können sich die Lesenden diese Arbeit sparen. Abgesehen davon macht es auch einfach Spaß in dem opulenten Werk zu stöbern. Man sollte dabei nur nicht die Zeit vergessen.
Management-Journal-Fazit: Ein spannendes und nützliches Buch für alle, die fundiertes Zahlenmaterial rund um die digitale Welt suchen. Das vorzüglich aufbereitete Werk spart viel Zeit bei eigenen Recherchen. Das Buch ist aber zugleich beste Unterhaltung und lädt definitiv zum Stöbern ein.
— Stephan Lamprecht —
Bildquellen
- Atlas der digitalen Welt: Campus Verlag GmbH