Ein Buch, das Widerspruch provozieren wird
Das bei Gabal erschienene Buch dürfte für Widerspruch bei vielen Leserinnen und Lesern sorgen, die die Ansicht vertreten, dass doch bereits viel unternommen wurde. Dass die Erkenntnis sich schon durchgesetzt habe, dass Wirtschaft wie bisher nicht mehr weitergehen kann.
Der Autor legt in vielen Bereichen gekonnt die Finger in frische Wunden. Zu wenig und halbherzig seien viele Strategien und Umsetzungen. Und oft verberge sich unter den „neuen Ansätzen“ nichts anderes als traditionelles Denken, das lediglich einen frischen Anstrich bekommen habe.
Sicher, gelegentlich schießt Väth auch über das Ziel hinaus, wenn er etwa in Bausch und Bogen den Nutzen der Corona-Warn-App infrage stellt. Eine Sichtweise, die diskutabel ist und unter Experten eher eine Minderheitsposition sein dürfte.
Er beschäftigt sich indes mit den richtigen und wichtigen Themen und stellt in jedem Bereich seine Vorschläge ausführlich dar, um die immanenten Probleme zu lösen. Zu seinem Musterwechsel zählen ein Nachdenken über den Kapitalismus selbst, eine neue Definition von Wertschöpfung abseits der klassischen Sichtweise der Betriebswirtschaft, die Schaffung von sinnvoller Arbeit oder neuen Organisationsformen für Unternehmen. Mit viel Leidenschaft, Überzeugungskraft und sprachlich verständlich entwickelt Väth seine nachdenkenswerten Thesen.
Management-Journal-Fazit: Ein lesenswertes und brillant geschriebenes Buch, das sich nicht bei einer bloßen Zustandsbeschreibung aufhält, sondern einen Gegenentwurf für die Zukunft bietet, über den es sich lohnt, darüber nachzudenken und intensiv zu diskutieren.
— Stephan Lamprecht —
Bildquellen
- Musterwechsel: GABAL Verlag GmbH
