Bei einer Online-Abstimmung der Verbraucherorganisation Foodwatch wählten rund 28 Prozent der mehr als 50.000 Teilnehmenden die „Pom-Bär Ofen-Minis“ zur dreistesten Werbelüge des Jahres. Die Kritik: Intersnack bewirbt die Knabberei mit „50 Prozent weniger Fett“ und erweckt so einen gesünderen Eindruck – doch die Chips in Bärenform enthalten laut Foodwatch-Pressemitteilung etwa sechs Mal so viel Zucker wie die „Pom-Bären Original“. Nach den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation dürften die Pom-Bären aufgrund des Zucker- und Salzgehalts gar nicht erst an Kinder beworben werden.
Auf der Verpackung der Ofen-Minis wirbt Intersnack mit „50 % weniger Fett“. Was der Hersteller im Kleingedruckten versteckt: Die Chips enthalten deutlich mehr Zucker als die „Pom-Bären Original“. In den „Pom-Bär Ofen Minis“ der Sorten „Paprika“ und „Sour Cream Style“ stecken 13 bzw. 12 Gramm Zucker pro 100 Gramm. Die Original-Version enthält dagegen nur 2,2 Gramm Zucker. Gegenüber „Spiegel Online“ begründete Intersnack den höheren Zuckergehalt der „Pom-Bär Ofen Minis“ laut Foodwatch mit dem abweichenden Herstellungsprozess. Der Lebensmittelkonzern aus Nordrhein-Westfalen habe demnach den Vorwurf zurückgewiesen, mit dem Produkt vor allem Kinder anzusprechen. Man sei eine Familienmarke, zu der Eltern und Familien greifen sollten.
So haben die 5 Windbeutelkandidaten abgeschnitten
- Platz: „Pom-Bär Ofen Minis“ von Intersnack Deutschland (28 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen)
- Platz: „Trinkmahlzeit“ von Yfood (22,4 Prozent)
- Platz: „Porridge“ von 3 Bears (20,2 Prozent)
- Platz: „Philadelphia mit Ziegenkäse und Rosmarin“ von Mondelez (20 Prozent)
- Platz: „Tuc Bake Rolls“ von Mondelez (9,4 Prozent)
Verbraucherinnen und Verbraucher, die sich über versteckte Preiserhöhungen und über Mogelpackungen ärgern oder sich hinsichtlich Werbeaussagen zu Produkten getäuscht fühlen, können diese Fälle auf der Foodwatch-Beschwerdeplattform „Schummelmelder.de“ einreichen.
Bildquellen
- Windbeutel-Wahlergebnis 2023: Foodwatch e.V.