Die digitalen Deutschen haben aktuell mehr als eine 60-Stunden-Woche: Waren sie zuletzt durchschnittlich 56,4 Stunden wöchentlich im Internet unterwegs, sind im Corona-Jahr 2020/21 noch einmal knapp neun Wochenstunden hinzugekommen. Damit haben sie im Zeitraum vom Frühjahr 2020 bis Frühjahr 2021 statistisch gesehen 65,1 Wochenstunden online verbracht – ein Anstieg um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies sind Ergebnisse der im April veröffentlichten repräsentativen Postbank-Digitalstudie 2021. Dazu wurden im Januar und Februar dieses Jahres 3.048 Deutsche befragt. Die Vergleichsmessung hatte im Frühjahr 2020 stattgefunden.
Smartphone-Nutzung legt zu
Der repräsentativen Befragung zufolge hat auch die Smartphone-Nutzung hat kräftig zugelegt. Knapp 19 Stunden surfen die Bundesbürgerinnen und Bundesbürger innerhalb von sieben Tagen mit dem Handy im Netz. Im Jahr zuvor waren es noch rund 16 Stunden pro Woche. Besonders viel Zeit verbringen die unter 40-Jährigen im Web: Sie kommen in einer Woche auf durchschnittlich 85,6 Stunden, davon 30,6 Stunden über das Smartphone.
„Ohne Corona wäre ein derart rasanter Anstieg der Internetnutzung nicht vorstellbar“, sagt Thomas Brosch, Chief Digital Officer der Postbank. „Da das gesellschaftliche Leben seit Monaten auf ein Minimum reduziert ist, suchen gerade junge Menschen vermehrt im Netz nach Austausch, Unterhaltung oder Schnäppchen. Unser soziales Leben hat sich zum Teil ins Internet verlagert.“ Es sei zu erwarten, dass die Menschen einige dieser Gewohnheiten auch nach Ende des Lockdowns beibehalten werden.
Allmähliche Ablösung des Desktop-PC
Von allen Geräten mit Internetzugang ist den Deutschen das Smartphone den Studienergebnissen zufolge am liebsten. Bei den jüngeren Deutschen unter 40 Jahren, den „Digital Natives“, nutzen 88 Prozent ein Smartphone zum Surfen, unter den Älteren sind es 74 Prozent. Dahinter folgt der Laptop, mit dem 73 Prozent der unter 40-Jährigen und 68 Prozent der ab 40-Jährigen ins Internet gehen. Auf dem dritten Platz liegt der Desktop-PC, auch wenn die Nutzung im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozentpunkte auf 53 Prozent gesunken ist. Eher die älteren Deutschen ab 40 Jahren schätzen das Gerät: 54 Prozent von ihnen surfen damit, aber nur 50 Prozent der unter 40-Jährigen.
„Der steile Aufstieg des Smartphones zum beliebtesten Gerät für die Internetnutzung ist auch ein Kompliment an die Programmierer“, sagt Postbank-Manager Thomas Brosch. „Die Apps haben in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht, sodass viele Deutsche mit dem Handy inzwischen nicht nur WhatsApp, Facebook und Co. nutzen, sondern auch Bankgeschäfte erledigen oder Reisen buchen – und das alles mit einem zwischenzeitlich besseren Kundenerlebnis. Dadurch haben die Smartphones dem guten alten Desktop-PC das Wasser abgegraben.“
Für die Digitalstudie 2021 untersuchte die Postbank im siebten Jahr in Folge, welche Entwicklungen sich in den verschiedenen Lebensbereichen der Bundesbürger in Bezug auf Digitalisierung allgemein und insbesondere zu Finanzthemen abzeichnen.
Bildquellen
- Postbank-Digitalstudie-2021_2: Postbank – eine Niederlassung der Deutsche Bank AG
- Postbank-Digitalstudie-2021_3: Postbank – eine Niederlassung der Deutsche Bank AG
- Postbank-Digitalstudie-2021_1: Postbank – eine Niederlassung der Deutsche Bank AG