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Trotz Corona: Logistik und Lieferketten in Europa werden grüner

Laut einer aktuellen Studie gibt es Hinweise, dass die europäische Logistikwirtschaft ihre Bemühungen um Dekarbonisierung und damit für mehr Nachhaltigkeit bislang unvermindert fortsetzt. 

Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen verfügt bereits über eine nachhaltige Logistikstrategie oder ist dabei, eine solche einzuführen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter mehr als 90 Führungskräften, die am Management europäischer Logistiksysteme beteiligt sind – darunter Teilnehmer von Procter & Gamble, Stora Enso, Kuehne + Nagel, Vlantana, Tata Steel, Saint-Gobain Isover, Transporeon, Bertschi und LKW Walter. Durchgeführt wurde die Studie vom neuen „Center for Sustainable Logistics and Supply Chain“ (CSLS) der Kühne Logistics University (KLU) in Zusammenarbeit mit „The European Freight & Logistics Leaders‘ Forum“.

In der KLU-Mitteilung heißt es, der Dekarbonisierungsprozess in Europa sei insgesamt „auf einem guten Weg“, wenn sich auch noch viele Unternehmen in einem „relativ frühen Stadium” des Prozesses befänden. Dekarbonisierung bezeichnet die Reduzierung von Kohlendioxidemissionen, indem verstärkt kohlenstoffarme Energiequellen genutzt werden.

Ein Drittel weit fortgeschritten, 15 Prozent der Befragten messen derzeit nicht

  • 30 Prozent der befragten Unternehmen wurden dabei in der Studie in die Kategorie „führend” in der nachhaltigen Logistik eingestuft: Sie verfügen bereits über entsprechende Strategien oder sind dabei, diese umzusetzen und sie haben sich bereits absolute CO2-Reduktionsziele für ihren Logistikbetrieb gesetzt und sind in der Lage, die damit verbundenen CO2-Emissionen differenziert zu messen.
  • Am anderen Ende der Skala stehen 15 Prozent der Unternehmen, die ihre Logistikemissionen derzeit nicht messen.
  • Ein Drittel hat sich laut Studienautoren noch keine Ziele zur Reduzierung der Emissionen gesetzt.

Coronakrise mit teils positiven Effekten

Fast 70 Prozent aller Befragten und 87 Prozent in der Kategorie „führend” gaben an, dass die Erholung ihrer Unternehmen von der Covid-19-Pandemie entweder keine oder sogar eine positive Auswirkung auf ihre Maßnahmen zur Dekarbonisierung haben. Prof. Alan McKinnon, einer der Autoren der Studie, erklärt: „Die Studie zeigt deutlich, dass die Covid-19-Krise die Bemühungen der Unternehmen, ihre Logistik zu dekarbonisieren, bisher nicht schwächt oder umkehrt.“

Kosteneinsparungen erwartet

60 Prozent der Befragten, die in die Kategorie „führend” eingestuft wurden, gehen davon aus, dass mindestens die Hälfte ihrer CO2-reduzierenden Maßnahmen auch Kosten einsparen wird. Die drei kosteneffektivsten Wege sind demnach: die Verlagerung von Fracht von der Straße auf die Schiene, die Verbesserung der Fahrzeugauslastung und die Umstellung des Transportbetriebs von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien.

Drei Viertel der Befragten gingen davon aus, dass die Digitalisierung in den nächsten fünf Jahren einen transformativen Einfluss auf die Logistik haben wird. Den größten IT-Beitrag sehen sie durch eine bessere Lieferkettentransparenz, Fortschritte bei Transportmanagementsystemen, Innovationen bei der Fahrzeugauslastung sowie durch Online-Logistikplattformen.

Zahlreiche Hindernisse für mehr Zusammenarbeit

„Im Großen und Ganzen scheinen die Anbieter von Logistikdienstleistungen im Gegensatz zu den Nutzern eine größere Fähigkeit zu haben, den Dekarbonisierungsprozess zu messen und zu managen“, sagt Prof. Moritz Petersen, Direktor des CSLS und Mitautor der Studie. Dennoch könnten Unternehmen durch ihre Beschaffungsprozesse mehr ökologischen Einfluss auf den Logistikprozess ausüben. Eine Netto-Null-Logistik erfordere dabei eine viel stärkere gemeinsame Nutzung von Logistikanlagen, die jedoch noch durch eine Reihe von Beschränkungen gehemmt wird. Die Befragten nannten Wettbewerbsdruck, Managementkultur, Datenschutzbedenken und mangelndes Vertrauen als die größten Hindernisse für eine stärkere Zusammenarbeit.

Der Bericht „Measuring Industry’s Temperature: An Environmental Progress Report on European Logistics” von Prof. Alan McKinnon und Prof. Moritz Petersen, CSLS, beinhaltet eine Reihe von Empfehlungen für die verschiedenen Akteure der europäischen Logistikbranche.

Der komplette Bericht steht kostenfrei zum Download zur Verfügung: www.the-klu.org/landingpages/sustainability-study

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