Hamburg soll im Rahmen des Modi-Projekts erste Test-Stadt in Europa für Transporte mit autonom fahrenden Lastkraftwagen werden. Das Konsortium aus 29 Partnern will hier die Umsetzung von Lösungen für autonome Straßenverkehre erproben. Während des auf vier Jahre angelegten Projekts sollen Lösungen und Potenziale der höchsten Automatisierungsstufe getestet werden. Ein wesentliches Ziel der fahrerlosen Lkw-Transporte sei es, dem Fahrermangel und knappen Transportkapazitäten in Europa zu begegnen.
„Die Hansestadt ist nicht zuletzt durch ihren Hafen ein zentraler Handelsumschlagsplatz im Norden”, heißt es in einer Mitteilung der Verkehrsbehörde Hamburg vom 19. Oktober 2022. Vor dem Hintergrund stetig wachsender Warenströme und eines zunehmenden Personalmangels steige die Bedeutung des autonomen Fahrens im Logistikbereich.
Testfeld Autobahn – Terminalgelände
Die finale Streckenführung steht laut Angaben noch nicht fest. Der Korridor, der noch bestimmt werde, solle nach Angaben von der Autobahn in das Hafengelände auf das Terminal führen. Die verwendete Technik basiere auf Grundlage der standardisierten ITS-G5-Technologie, die bereits seit mehreren Jahren und auf dem ITS Weltkongress 2021 in Hamburg erprobt worden sei. Diese technische Infrastruktur erlaube sowohl die digitale Kommunikation zwischen den Fahrzeugen als auch die Kommunikation zwischen der Straßeninfrastruktur und dem Fahrzeug.
Das Hamburger Pilotprojekt wird von der New Mobility Solutions GmbH koordiniert und von der Hamburg Port Authority (HPA) als assoziierter Partner unterstützt. An dem Testlauf sind unter anderem auch die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende sowie der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer und die Hamburg Verkehrsanlagen GmbH beteiligt. Neben Forschungsinstituten und Universitäten unterstützen private Wirtschaftsunternehmen, die sich für autonomes Fahren im Frachtbereich engagieren, das Projekt. Genannt sind etwa Volvo, Einreide, Daf, DFDS, Moller-Maersk sowie Gruber Logistics.
Weitere Tests werden auf dem Autobahnkorridor von Rotterdam in den Niederlanden nach Moss in Norwegen durchgeführt, wobei vier Landesgrenzen überquert werden und der Terminalbetrieb in vier verschiedenen nordeuropäischen Häfen unterstützt wird.
Das Projekt wird mit einem Zuschuss von 23 Millionen Euro zu über 80 Prozent durch die EU gefördert.
Bildquellen
- Hamburger Hafen: HPA