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Deutschlands Gründerhauptstadt heißt Hamburg

In der Hansestadt starten die meisten neuen Unternehmen. Hamburg löst damit Berlin als Gründungshauptstadt ab. Die Hamburger Handelskammer verzeichnet bei Einstiegsberatungen für Existenzgründer einen Anstieg um 20 Prozent.

T. Michel / Fotolia.com

In der Hansestadt starten die meisten neuen Unternehmen. Hamburg löst damit Berlin als Gründungshauptstadt ab. Die Hamburger Handelskammer verzeichnet bei Einstiegsberatungen für Existenzgründer einen Anstieg um 20 Prozent.

Hamburg ist an die Spitze der Städte mit den meisten Gründenden in Deutschland gerückt. In der Hansestadt haben im Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2016 von 10.000 Erwerbsfähigen jährlich 253 Personen (plus 7 Personen gegenüber 2013 bis 2015) eine selbstständige Tätigkeit aufgenommen. In der Rangliste der Bundesländer folgen Berlin mit 238 und Hessen mit 182 Gründern. Zu diesem Ergebnis kommt der KfW-Gründungsmonitor 2017.

Das Gründungsgeschehen spiele für die wirtschaftliche Entwicklung Hamburgs eine überaus wichtige Rolle. Gründerinnen und Gründer seien kreativ, innovativ und mutig. Sie entwickelten neue Geschäftsmodelle am Standort. Wirtschaftssenator Frank Horch in einer Pressemitteilung: „Neugründungen bringen Innovationen hervor, schaffen Arbeitsplätze und sind der Motor unserer Wirtschaft und des strukturellen Wandels. Hamburg verfügt über gute Rahmenbedingungen für Gründerinnen und Gründer und zieht dadurch und nicht zuletzt durch seine hohe Lebensqualität Talente aus der ganzen Welt an. Auch und gerade für digitale Start-ups hat sich die Hamburg zu einem beliebten Standort entwickelt.“

Gute Rahmenbedingungen für die Digitale Wirtschaft

Die Digitalisierung finde in Hamburg in einem starken wirtschaftlichen Umfeld statt, das durch Hafen, Handel und Produktion geprägt ist. Daneben schaffe der Hamburger Senat gezielt gute Rahmenbedingungen für die Ansiedlung und Gründung von Unternehmen der Digitalen Wirtschaft, heißt es. Gerade Startups seien als Seismografen und Katalysatoren neuer Entwicklungen wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit. In Hamburg fänden sie Kapital und Förderprogramme, talentierte Mitarbeiter und Partner.

An einem wirtschaftsstarken Standort wie Hamburg, der über viele etablierte Unternehmen verfüge, gehe es demnach nicht nur um die marktumwälzende Geschäftsidee aus der sprichwörtlichen Garage. In Hamburg könnten sich im Zuge der Digitalisierung auch Geschäftsmodelle etablierter Unternehmen in eher evolutionären Entwicklungsschritten gut entwickeln. Die starke Vernetzung der Wirtschaftsakteure und eine hohe Kompetenz für IT- und B2B-Lösungen, gepaart mit einer hervorragenden Hochschullandschaft, schafften dafür gute Voraussetzungen, heißt es in der Mitteilung des Senats.

Hohe Innovationsfähigkeit und Innovationsbereitschaft

Die Digitalisierung betrifft gestandene Industrieunternehmen genauso wie Handwerker, mittelständische Produktion und Dienstleistungen fast aller Art. Deshalb arbeiten in Hamburg Industrieverbände, Hochschulen, Handels- und Handwerkskammer und die Hamburgische Investitions- und Förderbank gemeinsam mit der der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation daran, die Entwicklungen aufzugreifen und zu vermitteln. Neue Innovationsparks, in denen der Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse in neue Produkte und Dienstleistungen gelingt, sind nur ein Baustein.

„Wenn wir von der großen Stadt als Laboratorium der Moderne sprechen, dann gehören unsere Cluster und ihre Arbeit an künftigen Technologien der Wertschöpfung ebenfalls dazu. Die Innovationsfähigkeit und die Innovationsbereitschaft sind hier sehr ausgeprägt“, so Senator Horch. Ein Ziel des Senats sei es, innovative Unternehmen in Hamburg zu fördern, um deren Forschungs- und Entwicklungstätigkeit zu stärken. So könne Hamburg das Know-how am Standort auf vielfältige Weise ausbauen und uns Wettbewerbsvorteile sichern. Auch das trage zu einer hohen Gründungsbereitschaft bei.

Steigende Nachfrage nach Einstiegsberatungen für Existenzgründer

Die boomende Gründungstätigkeit in Hamburg schlage sich auch bei den Einstiegsberatungen für Existenzgründer nieder, wie die Handelskammer bekanntgab. Die Beratungen stiegen demnach um 20 Prozent von 6.410 im Jahr 2015 auf 7724 im Jahr 2016.

„Diese Zahlen verdeutlichen, die enorme Gründungsdynamik in Hamburg, die geprägt ist durch kreative Ideen, Innovationskraft und ein lebendiges Gründungs-Ökosystem“, sagt Jeanette Gonnermann, Leiterin des Geschäftsbereichs Existenzgründung, Unternehmensförderung. „Gerade die sogenannten Chancengründer, die oft neuartige Produkte an den Start bringen, überwiegen in Hamburg. Dies wirkt sich positiv auf die Wettbewerbsfähigkeit Hamburgs – und nicht zuletzt auch Deutschlands – aus“, so Gonnermann.

Laut Statistischem Landesamt lag die Zahl der Gewerbe-Neuanmeldungen in Hamburg im vergangenen Jahr bei rund 17.500 und damit auf Vorjahrsniveau. Der Bundestrend ist dagegen rückläufig.

Das von der Kammer betriebene Online-Tool „Gründungswerkstatt Hamburg“ hatte 2016 insgesamt 2,4 Millionen Seitenaufrufe. Das Gründerzentrum der Handelskammer bietet neben regelmäßigen „Gründerfrühstücken“ und individuellen Beratungen in „Coworking Spaces“ im September zum ersten Mal einen „Gründerstammtisch“ an. Überdies ist die Handelskammer Mitveranstalter einer „Food-Startup“-Messe am 17. Juli (Infos unter www.hamburg-startups.net/das-food-innovation-camp-wird-der-treffpunkt-der-food-szene/)

 

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