Camping boomt schon seit vielen Jahren. In Deutschland verzeichnet die Campingbranche nach Informationen des Berliner Campingportals camping.info seit sechs Jahren Zuwächse. Demnach wurden 2019 mehr als 35,75 Millionen Übernachtungen gezählt. Von Januar bis Mai 2020 gingen diese Zahlen auf Campingplätzen wegen der Corona-Pandemie deutschlandweit um 57,8 Prozent zurück – in Hamburg sogar um 67,5 Prozent.
Jetzt blickt die Branche wieder optimistischer in den Sommer: Die früher oft belächelte Urlaubsform gewinnt offenbar gerade wieder viele neue Anhänger. Ein Grund dürfte sein, dass der Urlaub auf dem Campingplatz in diesem Corona-Sommer als eine der sichersten Urlaubsformen gelte, wie die Brancheninsider des Campingportals camping.info mitteilen.
Camper können Social-Distancing einfacher realisieren
„Social-Distancing ist für Camper kein Problem. Campinggäste reisen individuell an, verbringen viel Zeit in der freien Natur, schlafen und wohnen in ihren eigenen vier Wänden und verfügen vielfach auch über eigene sanitäre Einrichtungen”, so Geschäftsführer Maximilian Möhrle. Mit rund 23.000 eingetragenen Campingplätzen aus 44 europäischen Ländern und jährlich mehr als 35 Millionen Seitenaufrufen zählt camping.info nach eigenen Angaben zu den führenden Campingportalen in Europa.
Die Suchanfragen auf dem Campingportal haben sich laut Unternehmensinformation Mitte Juli aktuell verdreifacht, daher werden für Juli und August neue Buchungsrekorde in der Campingbranche erwartet. Auch die Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen bestätigen demnach den Trend. Sie stiegen im Mai 2020 um fast 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf über 14.000 Fahrzeuge. Auf über 30 Prozent kletterten die Neuzulassungen von Reisemobilen. Nach Einschätzung von camping.info wird das Gesamtjahr für die Campingplatzbetreiber jedoch nicht mehr aufholbar sein. Zu groß waren die Einbrüche im Frühjahrsgeschäft.
„Trotz aktuell hoher Auslastung gibt es auf Campingplätzen in Deutschland und Österreich noch verfügbare Plätze”, sagt Maximilian Möhrle, der dazu rät, schon vor Abreise einen Campingplatz zu reservieren. Viele Campingplätze seien derzeit telefonisch und per E-Mail kaum noch in der Lage, alle Anfragen zu beantworten.
Camping in Deutschland erlebt neuen Zulauf
Die Betreiber von camping.info haben auch das aktuelle Suchverhalten ihrer Nutzer ausgewertet. Richteten sich 2019 noch rund 42 Prozent der Anfragen auf Campingplätze in Deutschland, so sind es in diesem Jahr 66 Prozent der Nutzer, die einen Urlaub in Deutschland in Betracht ziehen.
Mit großem Abstand folgen Österreich mit neun Prozent und die Schweiz mit sieben Prozent der Anfragen. Beide Länder haben damit gegenüber dem Vorjahr ebenfalls an Beliebtheit zugelegt. Weniger Nachfrage finden in diesem Jahr die Niederlande mit vier Prozent, Kroatien mit drei Prozent, Italien und Frankreich mit zwei Prozent der Nutzeranfragen. Entgegen den vergangenen Jahren gibt es in diesen Ländern laut camping.info folglich noch viel Platz auf den Campingplätzen.
Da sich das Corona-Geschehen unberechenbar entwickelt, ist es vor einer Buchung in jedem Fall ratsam, sich über aktuell über die Lage im Wunschland und der bevorzugten Region aus einer seriösen Quelle wie etwa dem Robert-Koch-Institut unter www.rki.de zu informieren.
Wie Maximilian Möhrle erläutert, hätten auch die Campingplätze allgemein besondere Schutzmaßnahmen gegen eine Infektion ergriffen. Und auch das Berliner Unternehmen hat nach eigenen Angaben für seine Online-Buchungen, die derzeit für mehr als 1.000 Campingplätze möglich sind, eine Filteroption zum Thema Corona entwickelt. Hier können Camper sehen, welche Campingplätze in ganz Europa spezielle Informationen zum Thema Corona hinterlegt haben.
Bildquellen
- waging_am_see: Strandcamping Waging am See
