Hamburg soll bis zum Frühjahr 2009 erstmals ein öffentliches Fahrrad-Leihsystem erhalten. „Das System ist ein Element unserer umfassenden Radverkehrsstrategie. Es soll auch Menschen, die noch nicht Rad fahren, davon überzeugen, dass das Fahrrad in der Stadt ein besonders preisgünstiges, schnelles und klimafreundliches Verkehrsmittel ist. Wir wollen durch das Fahrrad-Leihsystem die Position des Fahrrades im Verkehrssystem insgesamt stärken und das Mobilitätsangebot für Bürger und Besucher ergänzen“, so Anja Hajduk, Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt. Die europaweite Bekanntmachung ist abgeschlossen, die ausgewählten Interessenten sind nun aufgefordert, ihre Angebote einzureichen.
Vorbild für das Hamburger Fahrrad-Leihsystem ist das Pariser Modell „vélib“ mit ortsfesten Leihstationen. Im ersten Schritt sollen ca. 60 Leihstationen (je nach Standort mit jeweils 10 bis 30 Andockplätzen) mit rund 1.000 Fahrrädern vor allem in der Innenstadt, der HafenCity, auf St. Pauli, um die Universität, an der Außenalster und in St. Georg angeboten werden. Im zweiten Schritt sieht das System etwa 500 zusätzliche Fahrräder in den hamburgweit am dichtesten bewohnten Stadtteilen Ottensen, Eimsbüttel, Eppendorf, Winterhude, Wandsbek und Eilbek vor. Weitere Standorte werden auf der Veddel und in Wilhelmsburg errichtet. Bei der Bestimmung der Standorte werden die Bezirke intensiv eingebunden. Wenn sich das Fahrrad-Leihsystem bewährt, sind weitere Ausbaustufen mit Stationen beispielsweise auch in Blankenese, Bergedorf und Harburg geplant.
Die Abrechnung erfolgt in der Regel per Kreditkarte, wobei die erste halbe Stunde gratis geradelt wird.
Die Räder selbst sind für Personen mit einer Körpergröße ab 150 cm (ca. 14 Jahre) gedacht. Ein tiefer Einstieg und ein verstellbarer Sattel, eine Gangschaltung, eine Federung und Gepäckträger erleichtern die Fahrt. Nach Möglichkeit soll der Betreiber auch Kindersitze und Kinderanhänger bereithalten. Die Ausgabe und Rückgabe der Räder wird einfach und kundenfreundlich sein. Kunden müssen sich hierzu im Internet oder telefonisch registrieren lassen. Die Abrechnung erfolgt in der Regel per Kreditkarte, wobei die erste halbe Stunde gratis geradelt wird.
In den weiteren Planungsschritten werden auch das Fahrradforum als beratendes Gremium sowie die Interessenverbände der Fahrradnutzer beteiligt. In nächster Zeit tritt Senatorin Anja Hajduk außerdem in intensiven Dialog mit verschiedenen Interessenverbänden der Fahrradszene. Den Anfang macht Ende des Monats der ADFC.
Quelle: Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg
Redaktion
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