„Vor allem die Unzufriedenheit mit den laufenden Geschäften nahm gegenüber Juli deutlich zu”, sagt Katrin Demmelhuber vom Ifo-Institut. „Die Erwartungen blieben ähnlich pessimistisch wie zuletzt und liegen aktuell bei minus 27,8 Punkten.”
Trendwende nicht in Sicht
„Die Talfahrt der Geschäftslage setzt sich fort und ich sehe keine Anzeichen für eine baldige Trendwende”, sagt Matthias Henze, CEO und Mitgründer von Jimdo. Bereits im Juli erreichte sie bei den Selbstständigen den tiefsten Stand seit Beginn der Erhebung des Jimdo-ifo Geschäftsklimaindex. Im August brach sie erneut erheblich um sieben Punkte ein und liegt aktuell bei minus 11,6 Punkten. Henze begründet dies mit der anhaltend schwachen Nachfrage, die Selbstständige vor enorme Herausforderungen stellt. „Die Auftragslage ist einfach zu dünn, um die gleichzeitig steigenden Kosten auszugleichen.”
Große Sorgen im Einzelhandel
Bei den Einzelhändlern verschlechterte sich das Klima spürbar auf minus 27,7 Punkte. Auch bei den Selbstständigen im verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe liegt das Klima tief im Minus. Die Dienstleister waren in den letzten Monaten im Vergleich zu den anderen Sektoren hinsichtlich ihrer Lage und Erwartungen am optimistischsten. Dennoch sank das Geschäftsklima auch im Dienstleistungssektor erstmals in diesem Kalenderjahr unter die Nullmarke auf minus 2,6 Punkte.
Möglichkeiten zur Entlastung
„Für die Abgeordneten ist viel zu tun, wenn sie aus den Sommerferien zurückkehren“, betont Dr. Andreas Lutz, Vorstandsvorsitzender des Verbands der Gründer undSelbstständigen Deutschland(VGSD). „Selbstständige benötigen in der jetzigen Situation dringend positive Impulse. Dazu haben wir vom VGSD konkrete Vorschläge unterbreitet: Wir setzen uns für faire Sozialversicherungsbeiträge und mehr Rechtssicherheit ein, anstatt zusätzliche Belastungen und Bürokratie zu schaffen.“
Bildquellen
- Sektorenspezificshes Geschäftskilma, August 2023: Jimdo-Ifo-Geschäftsklimaindex
